allgemein
Im Mai haben wir beide endlich einmal wunderschöne Frühlingsmomente teilen können! Die Schule hat wieder angefangen und trotzdem fühlen wir uns soweit so gut; das Wetter macht so viel aus. Wie erstaunlich, wie man jedes Jahr im Sommer feststellen kann, wie viel freundlicher die Leute zu einem sind als im Winter. Diesen Monat haben Mara und Anaïs vor allem am Wochenende viel unternommen. Mara war am Lauter Festival und gemeinsam waren sie an verschiedenen Geburtstagspartys und haben das schöne Wetter genossen. Die ersten Abende am See haben wir gemeinsam mit unseren Freunden, guter Musik und leckerem Essen bei wunderschönen Sonnenuntergänge verbracht und über Auffahrt sind wir sogar an einem Fluss campen gegangen. Wir haben es sehr genossen endlich wieder draussen Zeit zu verbringen. Weiter haben wir Mitte Mai eine Veranstaltung über das Buch 'Boys don't cry' von Jack Urwin besucht, diese war nachdem wir das Buch beide schon beendet haben, leider nicht ganz so aufschlussreich wie erhofft. Aber mehr dazu erfährt ihr in einem nächsten Post, der dann im Mai folgt. Eine ganz tolle Begegnung hatten wir auch im 'Kein und Aber' Verlagshaus in Zürich, in das wir netterweise eingeladen wurden. Wir hatten schöne Gespräche und durften auch ganz tolle neue Schätze in unsere Bibliothek aufnehmen. Hoffentlich werden sie so bald wie möglich gelesen und dann für euch rezensiert - ihr könnt gespannt sein, sie sollen wirklich gut sein. Wie krass, dass morgen einfach schon der erste Juni ist! Das ist nämlich Anaïs Geburtstag und mit ihm beginnt schon der sechste Monat des Jahres. Nearly the halfway done. Wow.
bücher
anaïs:
Boys don't cry, Jack Urwin
Mich hat dieses Buch sehr gespalten. Ich fand es wahnsinnig aufschlussreich und unglaublich wichtig, dass es geschrieben wurde. Viele meiner Denkanstösse sah ich in meinem Buch zu Ende gedacht, aber leider nicht richtig ausgereift. Die Männlichkeit als Problem der heutigen Gesellschaft, die starken Männerrollen und die harte Kritik am Mann - alles wird von Jack Urwin behandelt. Für mich hat es einfach zu viele Wiederholungen gehabt, Themen sind nicht richtig tiefgründig besprochen worden und leider gab es einfach von allem etwas zu wenig. Dennoch ein wichtiges Buch für die Gesellschaft vom Jahre 2017.
Salz für die See, Ruta Sepetys
In dieser livresque amitié Besprechung seht ihr, was ich zu diesem Buch zu sagen habe. Noch jetzt denke ich oft daran, es hat mich begeistert.
konzerte + musik
mara:
Lauter Festival:
Zürich ist eine sehr teure Stadt - und dennoch hat sie auch viel zu bieten, wenn man umsonst/für wenig Geld Spass haben möchte. Einige Beispiele sind die vielen Badis (Eintritt ca. 3 Franken) und Badestellen (an Fluss oder See gratis), der Gratis-Veloverleih und zu einer bestimmten Zeit im Jahr auch das Lauter Festival. Demnach zeigt es auch nicht wirklich bekannte Musiker_innen, bietet dafür aber viel Spass und ein buntes Zusammenkommen vieler Leute, die Atmosphäre ist wirklich grossartig. Wer übrigens Ferien hier plant und noch weitere Ideen möchte, kann sich über vielerlei gratis Events informieren (www.zuerichunbezahlbar.ch/) oder einfach mal die Buchhandlungen in Zürich auschecken, die wir euch monatlich hier vorstellen (klick)
anaïs:
Diesen Monat ist mir musikalisch eigentlich nichts wirklich Neues begegnet und auch an einem Konzert war ich nicht. Nachdem ich eine handyfreie Woche gemacht habe, konnte ich auch nicht gross Musik hören und wann doch dann habe ich hauptsächlich in alten Playlists von letztem Sommer herumgestöbert und mich dort vergnügt.
filme
anaïs:
Ich wollte eigentlich einen eigenen Post über diesen Film Ende Mai machen, mich aber schlussendlich doch dagegen entschieden und habe euch nun hier eine kleine Review zum Film:
Ich habe diesen Film am perfekten Kinotag gesehen - in den Ferien an einem Regentag. Ich bin mit meiner lieben Freundin ins warme Kino geflüchtet und nach ewigen Zeiten haben wir es endlich geschafft Lion anzusehen. Lion ist wohl einer der besten und berührendsten Filme, die ich je gesehen habe. Es geht um Saroo, ein indischer Junge, der von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt wird und nicht mehr nachhause findet. Der Kinofilm ist in zwei Teile gegliedert: In einem ersten Teil sehen wir den kleinen Saroo sein zuhause suchen. Er stammt aus sehr armen Verhältnissen und ist oft mit seinem älteren Bruder unterwegs um etwas zusätzliches Geld zu verdienen. Der geht einmal für eine Woche weg und nach einem Zögern beschliesst er den kleinen Saroo auf diese Reise mitzunehmen. Diese Reise wird ihm zum Verhängnis, an einem Bahnhof steigt der Junge alleine in einen Zug, in dem er der einzige Mitfahrer ist. Mehrere Tage reist er in diesem Zug und kommt nicht mehr raus, da ihm niemand die Türen öffnet, schliesslich kommt er über 1500 Kilometer weiter in einer Stadt an, in der Bengalisch gesprochen wird, er kann nur Hindi. Der Film hat wunderschöne Aufnahmen! Sie zerbrechen einem das Herz. Junge Kinder, die alle ihr Zuhause verloren haben, schlafen in Bahnhofsunterführungen auf Kartonschachteln, Menschenmassen, die den sechs jährigen Jungen nicht beachten - so viele Farben und so viel Armut. Irgendwann kommt der kleine Junge in ein Kinderheim und wird dann von einer australischen Familie adoptiert. Er reist mit einer Flugbegleiterin nach Australien und wird dort von seinen neuen Eltern empfangen. Die Schauspieler sind wahnsinnig gut, als Zuschauer_in hat man sofort gemerkt, wie unglaublich lieb sie Saroo schon am ersten Tag bekamen. Der zweite Teil des Films ist ein Zeitsprung von zwanzig Jahren, vor uns ist ein gut aussehender, junger Mann, gespielt von Dev Patel. Er beschliesst sein Studium zum Hotel Manager an einem anderen Ort zu machen und trifft dort verschiedene junge Leute, unter anderem auch Inder. Im Film wird das so dargestellt, dass er dann durch diese Menschen da erst richtig beginnt seine Vergangenheit zu durchforsten und seine Familie in Indien zu suchen. Saroo beginnt systematisch alle Bahnhöfe in einem gewissen Umkreis zu durchforsten und auf Google Maps abzusuchen, und herauszufinden, ob er den richtigen Bahnhof gefunden hat, oder nicht. Mich hat der Film zusätzlich aufgewühlt, da ich selber zwei ganz enge Freunde habe, die aus Indien adoptiert wurden und ich von ganz nah miterlebt habe, wie schwierig es ist, in einem neuen Land aufzuwachsen, nicht zu wissen, woher man kommt und sich fragt, was man eigentlich hier zu suchen hat. Saroos Geschichte wurde uns so authentisch erzählt, alles so gefühlvoll und eben mit wunderschöner Kameraführung. Es gab Dialoge im Film, die so unglaublich berührend waren, dass man sich die Tränen einfach nicht zurückhalten konnte. Meine Freundin und ich sassen gemeinsam im Kino, hielten uns an den Händen und weinten. Wir sassen nach dem Film noch zehn weitere Minuten da, weinend und konnten es kaum fassen. Der Film ist atemberaubend und hat mich so viel über das Leben gelehrt - ich möchte ihn euch echt ans Herz legen. Es ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe. Extrem prägend und die Oscar Nominierung mehr als verdient. Die wahre Geschichte von Saroo Brierley wurde wunderschön verfilmt und geht ganz ganz tief. Absolut sehenswert.
Ich habe diesen Film am perfekten Kinotag gesehen - in den Ferien an einem Regentag. Ich bin mit meiner lieben Freundin ins warme Kino geflüchtet und nach ewigen Zeiten haben wir es endlich geschafft Lion anzusehen. Lion ist wohl einer der besten und berührendsten Filme, die ich je gesehen habe. Es geht um Saroo, ein indischer Junge, der von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt wird und nicht mehr nachhause findet. Der Kinofilm ist in zwei Teile gegliedert: In einem ersten Teil sehen wir den kleinen Saroo sein zuhause suchen. Er stammt aus sehr armen Verhältnissen und ist oft mit seinem älteren Bruder unterwegs um etwas zusätzliches Geld zu verdienen. Der geht einmal für eine Woche weg und nach einem Zögern beschliesst er den kleinen Saroo auf diese Reise mitzunehmen. Diese Reise wird ihm zum Verhängnis, an einem Bahnhof steigt der Junge alleine in einen Zug, in dem er der einzige Mitfahrer ist. Mehrere Tage reist er in diesem Zug und kommt nicht mehr raus, da ihm niemand die Türen öffnet, schliesslich kommt er über 1500 Kilometer weiter in einer Stadt an, in der Bengalisch gesprochen wird, er kann nur Hindi. Der Film hat wunderschöne Aufnahmen! Sie zerbrechen einem das Herz. Junge Kinder, die alle ihr Zuhause verloren haben, schlafen in Bahnhofsunterführungen auf Kartonschachteln, Menschenmassen, die den sechs jährigen Jungen nicht beachten - so viele Farben und so viel Armut. Irgendwann kommt der kleine Junge in ein Kinderheim und wird dann von einer australischen Familie adoptiert. Er reist mit einer Flugbegleiterin nach Australien und wird dort von seinen neuen Eltern empfangen. Die Schauspieler sind wahnsinnig gut, als Zuschauer_in hat man sofort gemerkt, wie unglaublich lieb sie Saroo schon am ersten Tag bekamen. Der zweite Teil des Films ist ein Zeitsprung von zwanzig Jahren, vor uns ist ein gut aussehender, junger Mann, gespielt von Dev Patel. Er beschliesst sein Studium zum Hotel Manager an einem anderen Ort zu machen und trifft dort verschiedene junge Leute, unter anderem auch Inder. Im Film wird das so dargestellt, dass er dann durch diese Menschen da erst richtig beginnt seine Vergangenheit zu durchforsten und seine Familie in Indien zu suchen. Saroo beginnt systematisch alle Bahnhöfe in einem gewissen Umkreis zu durchforsten und auf Google Maps abzusuchen, und herauszufinden, ob er den richtigen Bahnhof gefunden hat, oder nicht. Mich hat der Film zusätzlich aufgewühlt, da ich selber zwei ganz enge Freunde habe, die aus Indien adoptiert wurden und ich von ganz nah miterlebt habe, wie schwierig es ist, in einem neuen Land aufzuwachsen, nicht zu wissen, woher man kommt und sich fragt, was man eigentlich hier zu suchen hat. Saroos Geschichte wurde uns so authentisch erzählt, alles so gefühlvoll und eben mit wunderschöner Kameraführung. Es gab Dialoge im Film, die so unglaublich berührend waren, dass man sich die Tränen einfach nicht zurückhalten konnte. Meine Freundin und ich sassen gemeinsam im Kino, hielten uns an den Händen und weinten. Wir sassen nach dem Film noch zehn weitere Minuten da, weinend und konnten es kaum fassen. Der Film ist atemberaubend und hat mich so viel über das Leben gelehrt - ich möchte ihn euch echt ans Herz legen. Es ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe. Extrem prägend und die Oscar Nominierung mehr als verdient. Die wahre Geschichte von Saroo Brierley wurde wunderschön verfilmt und geht ganz ganz tief. Absolut sehenswert.
theater
anaïs:
Ich habe diesen Monat einige Darbietungen gesehen und werde euch diese im nächsten Post auch noch vorstellen! Unter anderem war ich auch das erste Mal an einem Poetry Slam dabei, der mir extrem viel Spass gemacht hat. Ich spiele auch selber Theater und gerade sind wir noch in den Vorbereitungen zu unserem Stück, das im Juni vorgetragen wird. Es ist interaktives Theater und wir haben als Setting ein Gefängnis in dem verschiedene Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen sind. Aus einem für sie unerfindlichen Grund sind sie darin gelandet. Eine skurrile Anfangssituation, in der dann die Zuschauer die Fäden in den Händen haben und bestimmen können, was, wie, wo passiert.
politisches engagement
1. Mai
Der erste Mai gilt seit geraumer Zeit als 'Tag der Arbeit', für viele bildet er aber nur ein Highlight, weil es ein Feiertag ist und wir demnach frei haben. Für unser politisches Engagement ist der 1. Mai der wichtigste Feiertag und wird zumindest in Zürich vom 1.Mai-Komitee zu einem mehrtägigen, multikulturellen Fest gemacht, dessen Höhepunkt die grösste jährliche Demonstration ist, die grundsätzlich von über zehntausend Menschen besucht wird. Uns gefällt die zwischen kämpferisch und fröhlich wechselnde Stimmung unglaublich gut, wir lernen immer viele Menschen und Ideen kennen und geniessen den Tag trotz des Wetters, welches den Montag wortwörtlich ein wenig überschattet hat.