2016 - jahresrückblick

28 Dezember 2016

Keine Kommentare Share this post
Es ist schon wieder Dezember und ein Jahr geht zu Ende. Die Zeit verfliegt - egal wie sehr wir sie dieses Jahr auch ausgenutzt haben, sie fliegt und vergeht. Sie ist eben endlich. Zusammen möchten wir nun auf dieses 2016 zurückschauen und euch blogtechnisch, büchertechnisch, kulturell, feministisch, politisch und privat erzählen, was so abging. Das war unser 2016:




 b l o g
2016 war blogtechnisch ein sehr wichtiges Jahr, aus wonderful books wurde vivre avec des livres. Von einem ursprünglichen Bücherblog entfernen wir uns immer etwas mehr und behandeln auch uns wichtige Themen wie Feminismus, Kultur und Politik. Viele neue Formate und Arten von Buchbesprechungen sind eingeführt worden. Livresque amitié (hier) ist wohl das Format, das alles auf den Kopf gestellt hat. Mit dieser so schönen und angenehmen Art der Bücherbesprechung bin auch ich immer etwas mehr in die Blogszene hineingerutscht - von der Leserin zur Bloggerin. Seit der Frankfurter Buchmesse führen Mara und ich den Blog so gut es geht gemeinsam und wir sind beide ganz happy mit dieser Veränderung. Der Januar wird noch einmal ein sehr stressiger Monat werden, aber wir versuchen das Beste daraus zu machen und uns hier schön zu verwirklichen.

 b ü c h e r 
Auch in diesem Jahr haben unzählige Schätze den Weg in unsere Bücherregale gefunden, oder haben ihn auch wieder verlassen. Maras Bücherregal wurde im Dezember ganz neu gestaltet und sie macht einen grossen Bücherverkauf. Hier geht es zum Post. Wir beide haben ganz viel gelesen und ein vielfältiges Spektrum an Büchern abgedeckt. Gedichtbänder, feministische Bücher, politische Bücher,  Sachbücher, Jugendromane, Belletristik und fremdsprachige Literatur - alles war dabei. In meinem Fall waren fast alle Bücher, die ich gelesen habe, phänomenal. Sie haben mich sehr in meinem Denken geprägt und mich motiviert selbst zu schreiben. An der Frankfurter Buchmesse kam unsere Liebe zu Büchern nur noch mehr zur Geltung, wir hatten wunderbare Gespräche mit verschiedensten Verlagen, AutorInnen und BesucherInnen.

k u l t u r
Kultur ist uns mindestens genauso wichtig wie Bücher und auch hier haben wir viel gelernt, gesehen und erforscht. In verschieden Museen und Ausstellungen waren wir, gemeinsam und alleine, wir haben viel Kunst gesehen und diese bewundert. Filme geschaut und dabei gelacht und geweint. Wir beide sind in diesem Jahr herumgekommen, wir sind gereist und haben dabei fremde oder weniger fremde Kulturen besucht. In Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Spanien, England, in den USA und in Costa Rica haben wir die Welt erkundet. Theater haben wir gesehen und Konzerte besucht. Überall auf der Welt gibt es so viel zu bieten, so viel zu erleben und so viel zu sehen. Wir haben hier wenig konkretes zu erzählen, was ein bisschen schmerzt und damit zu einer neuen Kategorie für vivreavecdeslivres folgt - mehr Kultur, mehr Wilde Welt auf diesem Blog! Den Anfang machte ich hier mit einer präzisen Auseinandersetzung drei höchst lobenswerten Theater, die ich sehen durfte.


f e m i n i s m u s
Zum Thema Feminismus und dessen Fortschritte im Jahr 2016 hat Julia Korbik hier einen wunderbaren zusammenfassenden Blogeintrag geschrieben. Mara und ich durften auch sie an der FBM im Oktober kennenlernen und hatten eine sehr schönes Gespräch mit ihr. Sie erwähnt die Silvesternacht, die Anfang Jahres bereits zu Aufruhr geführt hat und die daraus folgende Reform des deutschen Sexualstrafrechts, die die Voraussetzung für eine Verurteilung sexueller Nötigung oder Vergewaltigung verringert. Nicht zu vergessen ist der Amoklauf im Pulse in Orlando, bei dem 45 Menschen aus der LGBT Szene ums Leben kamen. Des weiteren erwähnt sie den Aufschrei französischer Politikerinnen, die sexuell belästigt wurden und in ihrem Beruf nicht richtig ernst genommen werden. Sowie die Prozesse gegen Gina-Lisa Lohfink und Theresa Mays Schuhe. Und natürlich nicht zu vergessen die Wahl des neuen US- Präsidenten Donald Trump (unser Beitrag dazu hier). Eine Geschichte für sich, die definitiv nicht zu einem Fortschritt der Feminismus-Bewegung führt.
p o l i t i k 
Politisch war 2016 ein sehr unglückliches Jahr; das muss ich euch kaum erzählen. Im Moment befinden wir uns in der grössten Flüchtlingskrise seit dem zweiten Weltkrieg, und selbst Rassismus und Sexismus sind noch immer alltägliche Probleme. Um nur einige Ereignisse zu nennen: die Terroranschläge in Brüssel, Nizza, München, Aleppo, Berlin und in der Türkei. Die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA, aber auch andere Staatsoberhäupter und ihre zahlreiche Wählerschaft, welche uns mit einem Rechtsrutsch bedrohen, sowohl hier, als auch in Frankreich, in England (Brexit ist nur nochmal ein Thema), in der Türkei, natürlich auch in Russland, um damit nur die grössten zu nennen. Alles in allem wohl wirklich kein erfreuliches Jahr im politischen Sinne. Die negativen Geschehnisse haben leider 2016 die Überhand gewonnen.

w i r   z w e i
Mara hat mir Anfangs 2016 einen Brief geschrieben in dem sie mir prophezeite, dass dieses Jahr intensiv werden wird. Ich hab diesen Gedanken die ganze Zeit über immer im Kopf gehabt und effektiv - 2016 wurde intensiv. Wir beide haben dieses Jahr eng miteinander verbracht, wir haben so viel gemeinsam erlebt. Projekte gestartet und uns politisch engagiert. Wir haben gemeinsam neue Leute kennengelernt, uns einen super Freundeskreis aufgebaut und die verrücktesten Freunde gefunden. Wir hatten so viel Spass dieses Jahr, so viele tolle Aktionen wurden gestartet - es war so schön. Ich habe so viel gelacht mit Mara und ich habe es echt genossen. Alles, was wir gemacht haben, haben wir ganz intensiv erlebt. Es gab Höhen und Tiefen in diesem Jahr - keine Frage. Die Geschehnisse der Welt haben uns sehr bedrückt und uns heute zu den Menschen gemacht, die wir sind. 2016 - ein sehr intensives und extrem prägendes Jahr für uns beide. Alles in allem kann ich trotz unschönen Momenten und schwierigen Situationen sehr glücklich darauf zurückblicken. An alle, die dieses Jahr so lebendig gemacht haben - danke! Besonders an dich, liebe Mara.

Nun wünschen wir euch von Herzen eine ganz schöne Silvesterparty, einen guten Rutsch und ein noch besseres Jahr 2017! 

grosser bücherverkauf!

26 Dezember 2016

1 Kommentar Share this post
Ich hoffe, dass ihr bereits einige schöne Tage mit euren Herzensmenschen verbracht habt und die freie Zeit genossen habt - auch wenn ihr nicht Weihnachten per se feiert. Wahrscheinlich habt ihr auch schon die ein oder anderen Geschenke ausgepackt und ich kann mir gut vorstellen, dass sich darin Bücher befanden... Trotzdem wollt ihr vielleicht euch selbst noch ein kleines Geschenk machen...? Wie meistens, wenn ich für den Blog schreibe, sitze ich gerade auf meinem Bett, vor mir meine Bücherwand. Heute macht sie einen besonders schönen Anblick - die letzten zwei Tage habe ich mit toller Hilfe Bücher aussortiert und endlich den benötigten Platz für meine neue Lektüre geschaffen, und das Ergebnis sieht toll aus (schreibt gerne in die Kommentare, wenn ihr das Bücherregal nun sehen möchtet!), wenn ich das so sagen darf. Die Frage ist - wohin kommen all die anderen Bücher? Vielleicht befinden sich in meinen aussortierten Bücher solche, die ihr euch schon ewig und einen Tag lang wünscht, vielleicht spricht euch etwas spontan an - wie auch immer, hier folgt nun eine Liste mit allen Titeln, die ich gerne loswerden möchte. Da ihr wohl alle selbst Bücherliebhaber_innen seid, wisst ihr bestimmt, dass dieses Hobby auch ein wenig kostet, deswegen ist das Ganze hier ein Verkauf, auch wenn ich versuche, die Preise human zu gestalten. Das Ganze funktioniert so, dass ihr euch nun am besten einen Zettel und einen Stift schnappt, um aufzuschreiben, was euch interessiert, und mir dann auf wonderfulnothingelse@gmail.com eine Mail schreibt mit euren Wünschen. Sobald ich etwas verkauft/versprochen habe, wird es hier auf der Liste durchgestrichen. Ich schreibe euch dann, wie viel die Bücher etwa kosten und wie es mit dem Versand aussieht. Da es wirklich viele Bücher sind, habe ich es nicht geschafft, jedes einzelne abzulichten, bitte verzeiht. Ich bin aber wirklich sorgfältig mit meinen Schätzen umgegangen und auf eure Mail antworte ich dann auch mit dem jeweiligen Zustand der Bücher. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn ihr diesen Verkauf vielleicht auf eurem Blog erwähnt, damit möglichst viele darauf aufmerksam werden - das wäre sehr schön! Nun aber endlich die heissersehnte Liste. (Übrigens befinden sich darunter auch einige Reihen, teilweise sogar komplett, und auch signierte Schätze, sowie Bücher in Englisch und Französisch)



Warum? Mein Lesegeschmack hat sich verändert und ich finde eine solche Masse an Büchern nicht wirklich vertretbar, wenn ich sie nicht alle lesen möchte oder unglaublich liebe. Ausserdem denke ich, dass sich andere viel mehr darüber freuen als ich, und einen besseren Grund gibt es meiner Meinung nach gar nicht!

Wie kann ich mich besser zurecht finden in dieser ellenlangen Liste? Wenn du denkst, dass ich vielleicht ein Buch verkaufen könnte, dass du gerne möchtest, du aber nicht alles durchsuchen möchtest, versuche diese Suche. Auf dem MacBook gibst du die Tastenkombination cmd und F ein, auf dem PC STRG/ctrl und F ein, dann erscheint ein Suchfeld, in welches ihr den Titel eures Wunschbuches oder den Namen eines Autors / einer Autorin, und dann seht ihr, ob diese in der Liste vorhanden sind!

Solitaire – Alice Oseman
Vergiss Dein nicht – Cat Clarke
Dreh Dich nicht um – Jennifer L. Armentrout
Ich hau erstmal ab – Johanna Nilsson
Dying for Beauty – Todd Strasser
Leise Angst – Severin Schwendener
Dance of Shadows – Yelena Black
Die Komplizin – Eireann Corrigan
Von ganzem Herzen Emily – Tanya Byrne
Schlaf nicht ein – Michelle Harrison
Brennendes Wasser – Lukas Erler
Soul Beach 1 und 2 – Kate Harrison
Wer ist Violet Park? – Jenny Valentine
Sommerpest – Petra Schwarz
Mein Leben und andere Kleinigkeiten – Mindy Raf
Heute bin ich blond – Sophie van der Stap
Die Achse meiner Welt – Dani Atkins
Bevor er es wieder tut – Kristina Dunker
Sommergewitter – Kristina Dunker
Der Sommer der dunklen Schatten – Hilke Rosenboom
Crazy in Love – Johanna Driest
Verliebt um drei Ecken – Katarina van Bredow
Wie wir uns ausversehen verliebten – Kristen Tracy
Jojo, Welcome to Hollywood – Hortense Ullrich
Gut. Besser. Das Beste auf der Welt – Johanna Lindbäck
Panic – Lauren Oliver
Shipwrecked 1 – Shiobhan Curham
Alice, Wie Daniel sie sah – Sarah Butler
Ich und meine Schwester Klara – Dimiter Inklow
Falsche Bilder – Jan de Leeuw
Anna annA – Lukas Hartmann
Klassenspiel – Celia Rees
Street Style London – Maren von Klitzing
Von der Nacht verzaubert – Amy Plum
Wilder Sommer – Fiona Wood
Die Schatzinsel – Robert L- Stevenson
Was wir auch tun – Marie Lucas
Bitterzart – Gabrielle Zevin
Zertrennlich – Saskia Sarginson
Je mehr ich Dir gebe – Beate Dölling
Salt und Storm – Kendall Kulper
Survive – Alex Morel
Eve und Adam – Michael Grant und Katharine Appelgate
Krähenmann – Corina Bomann
Mein Herz zwischen den Zeilen – Jodi Picoult und Samantha van Leer
Alles so leicht – Meg Haston
Dein eines, wildes, Kostbares Leben – Jessi Kirby
Dark Village 1 – 5 Kjetil Johnsen
Code Black – at Carlton
Zum Glück bemerkt mich niemand… dachte ich – Liv Marit Weberg
Zimtküsse – Deniz Selek
Beautiful Secrets 1 – Lisi Harrison
Beautiful Americans 1 – Lucy Silag
Tear Drop – Lauren Kate
Wie ein Splitter im Mosaik – Nikola Huppertz
Endgame 1 – James Frey
Elixir – Hilary Duff
43 Gründe, warum es aus ist – Daniel Handler und Maira Kalman
Atemnot – Ilsa J. Black
Bald wird es Nacht, Prinzessin – Anna Schneider
Mein Herz hämmert, dass es wehtut – Brynjuff Jung Tjann
Die Unbarmherzigen – Danielle Vega
Caroline und West 1 – Ruthie Knox
Rette mich nicht – Tahereh Mafi
Obsidian – Jennifer L. Armentrout (signiert)
Raven Stone – Joss Stirling
Mein Leben für Dich – Annette Moser
Ein Lottogewinn – Keren David
Famous In Love – Rebecca Sterle
Filmreif – Hanna Marjut Marttila
Ewiglich 1 – Brodi Ashton
Puppenfluch – Johansson und Sjörgen
Komm zu mir, Schwester – Lois Duncan
Ich und mein anderes Leben – Katrina Leno
Sternengewitter – Kim Cullbertson
Wenn ihr uns findet – Emily Murdough
Ich bin Tess – Lottie Moggach
Zwei in eniem Zelt – Annette Roeder
Die statistische Wahrscheinlichkeit (…) – Jennifer E. Smith
Nicht ist so perfekt wie das Leben . Christine Hurley Deriso
Jetzt spricht Dylan Mint (…) – Brian Conaghan
Der Look – Sophia Bennett
Schwazr Lügen – Kirsten Boie
Was ich dich träumen lasse Franziska Moll
Heldentage – Sabine Raml
Die 5. Welle – Rick Yancey
Zeitsplitter – Cristine Terrill
Im freien Fall (…) -  Jessica Park
Lieder eines Sommers – Cath Crowley
Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe – A. J. Betts
Glücksdrachenzeit – Katrin Zipse
Blind Walk – Patricia Schröder
Wie der Vater, so der Tod – Tracy Bilen
Bitter Love – Jennifer Brown
Horrorstör – Grady Hendrix
Vergiss mein nicht! – Kasie West
We All Looked Up – Tommy Wallach
Rosen und Seifenblasen 1 und 2 – Sonja Kaiblinger¨
Der Sommer als Chad ging (…) – Jennifer Gooch Hummer
Sternschnuppenträume – Julie Leuze
Was uns bleibt ist jetzt – Meg Wolitzer
Was die Welle nahm – Vera Kissel
Was geschah mit Mara Dyer?  - Michelle Hodkin
The Diviners 1 – Libba Bray
Afterworlds – Scott Westerfield
Die Vernichteten 1 und 3 - Ursula Poznanski
Saeculum – Ursula Poznanski
Herzflattern mit Karamell – Erin Gough
Mit uns der Wind – Bettina Belitz
Toter Sommer – Kat Rosenfield
Stigmata – Beatrix Gurian
Du oder Sie oder Beide – Maike Stein
Blackbird – Anna Carey
Der Geschmack von Glück – Jennifer E. Smith
Echt – Christoph Scheuring
Solange du schläfst – Antje Szillat
Klar ist es Liebe – Sandy Hall
The Perfect – Patricia Schröder
Veronica Mars 1 – Thomas und Graham
Lillesang – Nina Blazon
Am Ende der Welt traf ich Noah – Irmgrad Kramer
#Skandal – Sarah Ockler
Herz aus Glas 1 und 2 – Kathrin Lange
Zurück nach Hollyhill 1 und 2 – Alexandra Pilz
Gated 1 und 2 – Amy Christine Parker
Sternensturm, Sternenstaub – Kim Winter
Scherbenmond – Bettina Belitz
Night School 4 und 5 – C.J. Daugherty
Nachtschattenmädchen – Kerstin Cantz
Du neben mir – Nicola Yoon
Freedom Bar – David Bielmann
Alles Liebe, deine Lise – Brigitte van Aken
Wir kommen – Ronja von Rönne
Sophie Soundso – Hayley Long
Im Herzen die Rache 1-3 – Elizabeth Miles
Wen der Rabe ruft – Maggie Stiefvater
Wie Monde so silbern – Marissa Meyer
Selection 1-4 – Kiera Cass (+ Selection Stories 1)
Atemlos und Spurlos – Ashley Ashley Elston
Mit voller Wucht – Christine Knödler
Barkeeper sind auch nur Männer – Hortense Ullrich
8 Tage im Juni – Brigitte Glaser
Alles was ich sage ist wahr – Lisa Bjärbo
Aftershock – Tamar Vereth Zahafi
Böse Mädchen – Martina Dierks
Ben liebt Anna – Peter Härtling
Hanni und Nanni (…geben ein Fest / …bringen alle in Schwung) – Enid Blyton
Das kleine Secret Book for Girls
Cathy’s Book und Cathy’s Key – Stewart / Weissman / Brigg
Legend 1-3 – Marie Lu
Nach dem Sommer… 1-3 (Schuber) – Maggie Stiefvater
Das Radiomädchen – Deborah Ellis
Lieber George Clooney (…) – Susin Nielsen
Magische Sechzehn – Marliese Arold
Rausmitderdicken – Sophia Bennett
Ich will endlich fliegen (…) – Katharina van Bredow
Ich kam mit dem Wüstendwind – Michaela und Elaine DePrince
Wunder wie diese – Laura Buzo
Dead.end.com – Alice Gabathuler
Die Nacht, in der ich supercool wurde – Yuma Kliegenstein
Tagebuch einer Sehnsüchtigen – Linda Glovach
Schmetterlingsalarm – Brigitte Melzer
Charlottes Traum – Gabi Kreslehner
Lost Girl – Sangu Mandanna
Die Ungehörigkeit des Glücks – Jenny Downham
Wunder die wir teilen – Sara Barnard
Layers – Ursula Poznanski
Changers, Drew – T. Cooper und Allison Glock
Über mir der Himmel – Jandy Nelson
Sommer in New York – Carolyn Mackler
Von Wahrheit, Schönheit und Ziegenkäse – Megan Frazer
Viermal Paradies und zurück – Carolyn Mackler
111 Gründe, Bücher zu lieben (Bibi)
Neun Tage – Toni Jordan
Unheilvolle Minuten – Robert Cormier
Sternenmelodie – Eva Ibbotson
Die Klippen von Perronec – Elke Salzgeber
Lilis Leben Eben – Valérie Dayre
Minas Lied - An Na
Nichts leichter als das  - Marnelie Tokio
Mamas Libling – Jan Simoen
Aria 1 – Miriam Dubini
Perfekt ist jetzt – Tim Tharp
App ins Glück – Marina Boos
Boy 7 – Miriam Mous
Abiball – Gwyneth Minte
Aristoteles und Dante – Benjamin Alire Saenz
Wo ein bisschen Zeit ist – Emil Ostrovski
Mit anderen Worten: Ich – Tamira Ireland Stone
Echt. Mieses. Timing – Martha Brockenbrough
Zirkel – Elfgren und Strandberg
Wo immer du bist – Cylin Busby
My Book of Life: Angel – Martine Leavitt
Grischa 1 – Leigh Bardugo
Ein Lied so süss und dunkel – Sarah McCarry
Die unrühmliche Geschichte der Frankie Landau-Banks – E. Lockhart
Miss Perfect (…) – Alice Kuipers
Immortals, Engel der Dämmerung – Melissa De La Cruz
Oksa Polock – Anne Plichota, Cendrine Wolf
Am Anfang war das Ende – Stefan Casta
Alle Augen auf Dich – Gina Mayer
Schweig still, süsser Mund – Janet Clark
Fashionistas – Sarra Manning
 Girl, 15, süss, aber verrückt – Sue Limb
Göttlich, aber verdammt – Josephine Angelini
Mit Worten kann ich fliegen – Sharon M. Draper
Mord in Hangzhou – Marlies Ferber
Das Rubincollier – Annie Pietri
Die Luft da oben – Pauline Keller
Der Sommer der dunklen Schatten – Hilke Rosenboom
Leander sieht Maud – Nadia Marfaing
Liebes Ich! Verlieb dich nicht! – Sarah Mlynowski
Nie ist ganz schön lang – Marjolijn Hof
Frozen Time – Katrin Lankers
Tausend Mal gedenk ich dein – Heike Eva Schmid
Grosser Ozean – Hans-Joachim Gelberg
Wenn Herzen klopfen – Pernilla Stalfelt
Herr der Diebe – Cornelia Funke
Jenseits des Meeres – Jon Walter
Die wirkliche Wahrheit – Dan Gemeinhart
Auf Umwegen – Andrew Smith
Best friends, big love & Blümchentapete – Jenny Smith
Bezwungen –Teri Terry
Zersplittert – Teri Terry
Der Anfang von Danach – Jennifer Castle
Mein Herz und andere schwarze Löcher – Jasmine Warga
Jäger der Schatten – Melissa de la Cruz
Schwester des Dämons – Melissa de la Cruz
Penalty – Mal Peet
Lucy’s Song – Bjørn Ingvaldsen
Ich blogg dich weg ! – Agnes Hammer
Sternkinder – Clara Asscher-Pinkhof
Die Bestimmung – Veronica Roth
Die Bestimmung, Tödliche Wahrheit – Veronica Roth
Marias letzter Tag Die Bestimmung – Alexandra Kui
Lauren, vermisst – Sophie McKenzie
Dangerous Visions – Aprilynne Pike
Zwei für immer – Andy Jones
Drei Songs später – Lola Renn
Entschuldigung, dass man ein bisschen geliebt werden will – Johanna Thydell
Verrückt war gestern – Aygen-Sibel Çelik
Summer and the City – Candace Bushnell
Das wirst du bereuen – Amanda Maciel
Einfach Schicksal – Cat Patrick & Suzanne Young
Geisterblumen – Michele Jaffe
Dornenherz – Jutta Wilke
Milas Ferientagebuch (Berlin, Paris, Mallorca) – Bianka Minte-König
Was wisst ihr denn schon – Brock Cole
Das Ende der Lügen – Laura Summers
So oder so – Brinx und Kömmerling
The Gifted 1 – Jennifer Lynn Barnes
Entscheide dich – Annika Thor
Love Alice – Nataly Savina
Silber 1-3 – Kerstin Gier
Funkensommer – Michaela Holzinger
Welche Farbe hat die Angst – Barbara Rose
Nur eine Liste – Siobhan Vivian
Herzschlagzeilen – Jutta Wilke
Der Schlüssel zu allem – Sarah Moore Fitzgerald
Cache – Marlene Röder
Nicht mit mir, Schwesterherz – Jessica Martinez
Ein Traum und zwei Füsse – Sarah Rubin
Conni 15 1 und 2 – Dagmar Hossfeld
Girls and the City – Kate Costelloe
Liebe Macht Anders – Karen-Susan Fessel
Star Sisters – Aygen-Sibel Çelik
Unverhofft nervt oft – Illona Einwohlt
Fuck you Leben – Non Pratt
Noahs Kuss (…) – David Levithan
Bis ich bei dir bin – Emily Hainsworth
Du bist das Gegenteil von allem – Carmen Rodrigues
Wenn du mich brauchst – Jana Frey
Holundermond – Jutta Wilke
Michelles Fehler – Martina Wildner
So geht Liebe – Katie Cotugno
Zeugenkussprogramm – Eva Völler
Mein Sommer nebenan – Huntley Fitzpatrick
Adorkable – Sarra Manning
Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen – Jeanne Ryan
Ein ganzes halbes Jahr – Jojo Moyes
Heute leider kein Foto für dich, Baby – Carolin Philipps
Marrakesh Nights – Heike Abedi
A little too far 1 – Lisa Desrochers
#TheFashionBlog – Anouk Jans
Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance – Estelle Laure
The Makeup-Girl – Dana Sheen
Wir retten Leben, Sagt mein Vater – Do Van Ranst
Die Insel der besonderen Kinder – Ransom Riggs
Gefährliche Lügen 1 – Hannah Dietz
Blueblue Inc. – Alice Gabathuler
Das 13. Opfer – Stuart Macbride
15 Jungs, 4 Frösche und 1 Kuss – E. Lockhart
Blutsverdacht – Marie-Aude Murail
Der eine Kuss von dir – Patrycja Spychalski
Wer schön sein will muss sterben – Michelle Jaffe
Fern wie der Sommer – Patrycja Spychalski
Amy on the Summerroad – Morgan Mason
Supergute Tage (…) – Mark Hadon
Lying Game 1 – Sara Shepard
Türkisgrüner Winter – Carina Bartsch
Mein Bild sagt mehr als deine Worte – David Levithan
Die Morgengabe – Eva Ibbotson
Die Erde, mein Hintern und andere dicke runde Sachen – Carolyn Mackler
Girl 16, absolute Folter – Sue Limb
Seidenhaar – Aygen-Sibel Çelik
Love Lessons – Jacqueline Wilson
Sunny war gestern – Edgar Rail und Can Gülay
Auf und davon – David Arnold
Amelie 1 -3 – India Desjardins
Hanni und Nanni Sammelband 8 – Enid Blyton
Lola (5 Sterne, einzige Zeugin, Hochzeitsreise, Löwenherz) – Isabel Abedi
Wir Kinder vom Möwenweg – Kirsten Boie
Girls halten zusammen – Jacqueline Wilson
PLL Unschuldig – Sara Shepard
Leonie in Gefahr – Iris E. Riesen

Englisch
DUFF – Cody Kaplinger
Anna and the french Kiss – Stefanie Perkins
Dead Ends – Ewin Lange
The Manifesto on how to be interesting – Holly Bourne
Can’t Look Away – Donna Cooner
Girl Online – Zoe Sugg
Tall Tales – Karen Day
Something real – Heather Demetrios
The Perfectionists – Sara Shepard
21 Proms – div. Authors
The Covens Daughter – Lucy Jago
Ashes to Ashes – Jenny Han und Siobhan Vivian
Story of a Girl – Sara Zarr
The Fault in our Stars – John Green
The Teashops Girl – Laura Schaffer
Autumn Winifred Oliver (…) – Christine O’Donell Tubb
Secrets – Jacqueline Wilson
Asta in the Wings – Jan Elizabeth Watson
Boom – Mark Haddon
The Wave – Morton Rhue

Französisch
Le Carnet de Groku – Sophie Laroche
Bienvenue au Cast – Pascale Perrier Diglee
Le journal intime de Marie-Cool – India Desjardins

drei theatestücke in zürich - kultur/wilde welt

21 Dezember 2016

Keine Kommentare Share this post
Heute wage ich mich in die wilde welt hinaus und möchte euch im Rahmen unserer neuen Rubrik Kultur drei Theaterstücke, die ich in den letzten vier Wochen gesehen habe, etwas näher bringen. Mich begeistern Theater, ich spiele unheimlich gerne selber aber genau so gerne schaue ich mir auch Stücke auf der Bühne an. Dieses Jahr habe ich bereits zwölf Theater oder Musicals besucht und habe ganz tolle Darbietungen gesehen. Ich möchte euch nun gerne die Vielfalt der modernen Theater zeigen und euch  dazu motivieren selber einmal Karten zu kaufen.

Homo Faber, Schauspielhaus Zürich (Pfauen)

Auf dieses Theaterstück war ich sehr gespannt. Von verschiedenen Seiten habe ich gehört, dass das Buch unfassbar toll ist und auch mehrere Bekannte haben mir von diesem Stück im Schauspielhaus Zürich vorgeschwärmt. Die Besonderheit daran ist, dass das gleichnamige Buch von Max Frisch ein Roman ist und kein Theaterstück. Es hat mich sehr gewundert, wie diese spezielle Situation gemeistert wird und wie weit wir das als Zuschauende erkennen können. Das Bühnenbild bestand aus einem riesigen Laufband auf dem Texte und Bilder projiziert wurden. Das Band lief die ganze Zeit über und die Schauspieler spielten darauf wie auf einer extra Bühne. Der "Lauftext" machte das ganze Bühnenbild lebendig und ich konnte kaum den Blick abwenden. Nur ab und zu schweifte er auf die Bühnenseiten zu zwei Monitoren, die die gesamten Dialoge auf Englisch übersetzen, ab. Wie ich finde, ein sehr tolles Beiwerk des Schauspielhauses extra für englisch sprechende Touristen. Die Hauptperson Walter Faber, ein soweit rational denkender Mensch, erlebt ein Missgeschick nach dem anderen. Und durch Zufälle - oder was es nun eben immer auch sein mag, trifft er auf seine ihm unbekannte Tochter und lässt sich auf eine Liebesromanze mit ihr ein. Das Stück wird immer dramatischer und endet schliesslich auch sehr tragisch. Jedoch scheint Walter Faber die längste Zeit nicht zu erkennen, oder nicht wahrhaben zu wollen, dass seine junge Liebschaft seine eigene Tochter ist. Eine wahnsinnig tolle Darbietung, eine grandiose Interpretation und noch viel tollere Schauspieler und Schauspielerinnen machten den Abend mit meinem Vater zu einem einzigartigen Erlebnis. Für dieses schöne Stück hat das Schauspielhaus einen Trailer gemacht, den ihr gerne hier anschauen könnt.

Die zehn Gebote, Theater im Schiffbau

Auf dieses Stück war ich so gar nicht gefasst. Es ist gekommen, hat mich völlig überrumpelt und ist immer noch in meinem Kopf wie ein kleines Spukkarussell - es war absolut bombastisch. Es begann bereits um 19 Uhr, was für Theaterabende recht früh ist, und dauerte bis 23 Uhr. Ganze vier Stunden sass ich mit meinem Vater im Schiffbau. Bereits beim Vorzeigen der Tickets wurden die Zuschauer in vier Gruppen eingeteilt, A - M - E - N, wir waren in der letzten Gruppe. Im Saal angekommen wurde man von lauter Musik empfangen, etwa zehn Schauspieler_innen sassen und standen im Nebentheater und feierten zu Liedern der Band 'City Death'. Der grosse Raum, in dem wir uns als Zuschauer befanden, war so gestaltet, als befänden wir uns in einer einzigen riesigen Kirche. In diesem Hauptraum, wurde zunächst ein etwa dreissig Minuten ein erstes Gebot vorgeführt, was alle Gruppen gesehen haben. Ein fulminanter Start, der mir bereits sehr Eindruck gemacht hat. Vor der Pause sahen worin unserer Gruppe zwei weitere Szenen an. In jedem Raum wurde ein Gebot gespielt. Zwei der zehn Gebote haben alle Gruppen gesehen, da diese in der grossen Kirche spielten, die restlichen Acht waren in die verschiedenen Räume aufgeteilt - als einzelner Zuschauer einer Gruppe hat man nur sechs Gebote gespielt gesehen, jede_r sah an diesem Abend eine andere Darbietung. Es war ein wahnsinnig gutes Theater, sehr düster, sehr ernst und sehr prägend. Neben der grossen Kirche  gab es noch vier weitere Räume. Einer war so angerichtet, wie eine Wohnung, aber egal, wo wir hingesessen wären, wir hätten die Schauspieler_innen trotzdem gesehen. Diese Kulisse hat mir am besten von allen gefallen, sie war so schön ins Detail geschaffen und erzählte für sich allein bereits  eine kleine Geschichte. Der zweite Raum war ein kleiner Theaterraum, der auch als solcher beschrieben wurde. Eine Bühne vorne und wir Zuschauer sassen wie gewohnt auf unseren Sitzen. Da wurde uns das Gebot 'Ehre deinen Vater und deine Mutter', näher gebracht.


Für den nächsten Raum mussten wir lange in ein Untergeschoss gehen und kamen dann in einer Art Keller an - die Kulisse hier war ein Krankenhaus. Überall lagen Krankenbetten und die Schauspieler_innen trugen Ärztekittel, oder waren Patienten. Der letzte Raum war im Gegensatz zu den anderen keinem bestimmten Ort angeordnet. Er bestand aus einer langen Tischreihe mit ganz vielen Bildschirmen. Eine Schauspielerin, sass in der Mitte der Tischreihen und sprach in eine Kamera. Wir bekamen auf den Displays eine Liveübertragung des Gesagten zu sehen. Allgemein wurde sehr viel mit Video gearbeitet - es gab Momente, in denen eine Gruppe von Schauspielern mit Kameraleuten in einen anderen Raum gewechselt hat, dabei haben die Leute eine Videoübertragung abgespielt bekommen. Ihr merkt - es war alles sehr verstrickt und ist sehr kompliziert zu erklären. Jede Situation meint schief zu gehen, skurrile Geschichten - alle geprägt von Schuld, von Verzweiflung, von Schmerz und Leiden. Mit lauter und leiser Musik werden wir durch den Abend begleitet, in lauten und in leisen Szenen. So schade, dass das Stück nicht mehr läuft, ich hätte es gerne noch einmal gesehen - in der gleichen oder in einer anderen Gruppe, ich hätte gerne noch einmal all diese tiefen Emotionen gespürt, noch einmal diese fantastischen Schauspieler spielen sehen und mehr und mehr verstanden. Nur bereits der Fakt, dass die Schauspieler und Schauspielerinnen vier Stunden Bühnenpräsenz hatten, macht dieses Stück eindeutig zum Besten, was ich je gesehen habe. Ich habe natürlich während des Theaters keine Bilder aufnehmen können, aber ich habe hier das offizielle Promovideo gesehen, mit ganz schönen visuellen Eindrücken - schaut es euch gerne an, es übermittelt die Stimmung nämlich sehr, sehr schön.

Alles muss glänzen, Theater Winkelwiese

Das letzte Theaterstück, das ich euch gerne vorstellen möchte, ist 'Alles muss glänzen' von Noah Haidle. Ich habe es mit meinem Vater im Theater Winkelwiese gesehen - das erste Mal, das ich da war. Ein extrem kleines Theater, es hat Platz für etwa dreissig Leute. Ebenfalls ein sehr tolles Stück. Ganz anders als die anderen beiden. Es ist ein modernes Stück und es spielt an einem einzigen Abend. Eine Hausfrau, die um jeden Preis einfach ihre Wohnung glänzend vorfinden möchte. Sie wartet seit einem Jahr auf ihren Ehemann, der sich auf die Suche nach Glück gemacht hat. Ihr schizophrener Sohn war ein Jahr lang in der Klink und kommt an diesem Abend endlich nachhause und die Tochter, geht zum Abschlussball. Während dieses Abends in dieser Küche passieren mehrere schreckliche Dinge. Es bringt sich eine Nachbarin im Bad um, die Mutter erhält Besuch von einem jungen Mädchen, das missioniert und versucht sie zu überzeugen, zu den Zeugen Jehovas zu konvertieren. Der alte Lateinlehrer unserer Hausfrau bricht mit einer Maske gekleidet bei ihr ein und versucht sie zu vergewaltigen. Sehr komisch und unglaublich grotesk. Allerdings blieb einem das Lachen auch etwas im Hals stecken. Trotz all diesen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen hat unsere Mutter nur ein einziges Ziel vor Augen: Alles muss glänzen. (Sie kritisiert sogar ihren jungen Sohn, der beim Putzen des Blutes der toten Nachbarin nicht ganz gründlich vorgegangen ist - im Detail liegt die Würze!). Daher ist das Theaterstück auch sehr gesellschaftskritisch. Auch hierfür habe ich einen Link des Theaters Winkelwiese zum Stück gefunden, den ihr euch gerne hier anschauen könnt.

Das waren also meine drei Theater Vorstellungen. Hoffentlich konnte ich euch meine Leidenschaft etwas näher bringen. Wie gefällt euch diese neue Rubrik?

das fieber | buchbesprechung

14 Dezember 2016

2 Kommentare Share this post

Herbst 1918: Die Spanische Grippe hat Europa und weite Teile der USA bereits im Griff, aber für Cleo ist sie weit weg. Dann erreicht die Seuche auch ihre Heimatstadt, das öffentliche Leben kommt zum  Stillstand, die Zahl der Todesopfer wächst. Als das Rote Kreuz Freiwillige sucht, beschliesst Cleo zu helfen. Ohne Hannah, Kate und ohne Edmund, gestern noch Fremde, wären die folgenden beschwerlichen Wochen nicht zu ertragen. Doch wie lange werden sie verschont bleiben? 

Königskinder / 370 Seiten / Gebunden mit Schutzumschlag / "A Death-Struck Year", Englisch / Katharina Dilettiere



"In den folgenden Wochen sollte ich mir wünschen, vieles anders gemacht zu haben."


Dieses Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit der essenziellen Frage, wann und warum man etwas Gutes tut. Und daraus leitet sich auch schnell die Frage, wer etwas Gutes tut. Und schlussendlich, warum nicht alle Gutes tun. In einem anderen Buch, welches Mara kurz darauf gelesen hat, gibt es ein Zitat, das sie sofort an 'Das Fieber' erinnert hat. Es gibt keine Belohnung. Man tut Gutes, weil es richtig ist, gut eben, ohne Dankbarkeit oder eine Belohnung zu erwarten. [Und in mir der unbesiegbare Sommer von Ruta Sepetys] Wir denken, das ist eines der Themen, bei denen man Schwarz-Weiss denken darf. Gutes soll man tun, und zwar immer, alles, was einem Gut tut, ist erlaubt, solange es niemand anderen verletzt. Schlechtes zu tun hingegen, da müssen wir gar nicht anfangen. Wenn man so darüber nachdenkt, scheint es plötzlich ganz leicht, Gutes zu tun, als wäre es nichts weiter. Vielleicht ist es das auch, meistens. Aber nicht in der Situation, in der Cleo, Hannah, Kate und Edmund sich befinden. Sie setzen ihr eigenes Leben auf Spiel, um Gutes zu tun. Sie stecken ihr Ego weg und beschliessen in dieser Notlage zu helfen. Gäbe es solche Menschen nicht, dann wäre dass für viele der Untergang gewesen. Aber unter anderem diese vier Personen haben sich dazu entschieden, zu helfen, und glaubt mir, ihre Geschichte zu lesen ist mehr als inspirierend. Wir fragen uns, wenn vier Menschen in dieser Situation so handeln, warum können dann nicht viertausend Menschen sich einen Tritt geben und abstimmen gehen, dass das Asylverfahren beschleunigt wird? Wir werden wohl niemals vor einer solchen Entscheidung stehen, ob wir hunderte Menschenleben retten wollen oder noch ein bisschen besser auf unseres aufpassen, aber wir stehen vor vielen kleinen Entscheidungen. Und dann ist es noch nicht mal so, dass wir unus dieser Entscheidung stellen, nein, meistens laufen wir einfach weg.

Abgesehen von diesem emotionalen Geplänkel möchten wir aber noch mehr zu diesem Buch sagen, denn es ist ein kleines grosses Meisterwerk, dass uns zutiefst berührt und vor allem beeindruckt hat. Makiia Luciers scharf gewählte Worte sind alle zusammen sanft und tragend, und wir können uns nicht entscheiden, ob sie sich bis zum Gewissen des Lesers durchschlängeln oder wie ein Pfeil dahin schiessen. Dabei sind wir uns ziemlich sicher, dass die Autorin es gar nicht auf unser Gewissen abgesehen hat, aber jedenfalls trifft das Buch  genau den richtigen Nerv. Es ist zum einen eine packende, rasante, fast schon atemlose Geschichte mit lauter stillen, in sich geschlossenen Momenten, zum anderen liest es sich wie eine Biographie einer starken, jungen Frau, die sich entschlossen hat, etwas aus ihrem Leben zu machen. Genau diese zwei Gegensätze faszinierten mich so, weil sie in keinstem Fall gewollt oder konstruiert wirkten, sondern einfach fliessen und selbstverständlich. Wenn Cleo eine ganze kranke Familie fand, wurde zwar klar, wie ausser sich sie war und in welcher Sekundenschnelle sie gehandelt haben musste, trotzdem fand die Situation in sich Ruhe und wirkte fast schon feierlich-friedlich, so makaber das nun auch klingen mag. Mit wenigen Worten hat die Autorin ganz starke Bilder und Gefühle in mir hinaufbeschwört. 
Und die spezielle Mischung, einerseits eine fantastische Erzählung, andererseits hat man das Gefühl, Zeuge eines ganzen Lebens zu werden, so dicht sind Cleos Gedanken. Wir lernten sie während des Lesens richtig kennen und fühlte uns ganz stark mit ihr verbunden. Wir wissen, dass wir während dem Lesen endlos viele Dinge wahnsinnig schätzten, und doch ist es nun sehr schwer, diese niederzuschreiben. Eigentlich lohnt es sich, ohne viel Vorwissen in das Buch zu starten, denn es ist ein ganzes Erlebnis, eine Erfahrung, die wir nicht mehr missen möchten. Makiia Lucier hat dieses Buch so elegant geschrieben, als wäre es in einer schwungvollen Handbewegung entstanden. Wobei das auch nicht dem Buch gerecht wird, denn man merkt, wie viele Gedanken, Hinterfragungen und Veränderung darinstecken. Aber alles verläuft so reibungslos ab, dass es eigentlich nur real sein kann.

Das Buch  rein in den Händen zu halten fühlt sich nach etwas ganz Besonderem an.  Das ist es auch. Das schlichte, dennoch  aufwändige Cover zeugt vom zeitlosen Geschmack und Stilverständnis Suse Kopps, welche das Buch gestaltet hat. Wir danken ihr dafür, dass ein solch tolles Buch auch von aussen einen ganz wunderbaren, eigenen Schein hat. Durch das kleine Format gewinnt das gebundene Buch nochmals. Es verleiht ihm etwas Intimes - man kann das Buch immer bei ich tragen, wie ein Geheimnis. Ich schätze, das Buch ist ein bisschen ein Geheimtipp, doch ich wünschte, dass wäre es nicht, denn es ist schlichtweg zu atemberaubend und würde bestimmt das Denken einiger Menschen positiv beeinflussen. Die Endpapiere, ein scheinbar einfacher Grauton, der sich beim Drüberstreichen nach so viel mehr anfühlt. So ist das ganze Buch, egal, von welchem Aspekt aus man es betrachtet. Etwas mehr, hochwertig. Ja, das war natürlich auch auf den Inhalt bezogen. Um noch ein letztes Mal zur Gestaltung zurückzukehren. Die Kapitelüberschriften. Der Bundsatz, der hat es mir vor allem angetan, die vielen Buchstaben auf dieser kleinen Seite, ein Traum. Und wenn man  dann den Schutzumschlag abnimmt, ich rate, das erst nach Beenden des Buches zu tun, kann man seine Augen an etwas Weiden, dass man mit einem ganz eigenen Verständnis ansieht, ein Muster, verknüpft mit der Geschichte und doch so sehr auf ästhetischer Schönheit beruhend. 

Alles an diesem Buch versetzt uns ins Schwärmen und uns gehen die komplimentierenden Worte aus, deswegen bitten wir euch, dieses Buch in die Hände zu nehmen, es aufmerksam zu betrachten und danach etwas miterleben, ganz offen, und Teil werden dieser harten, berührenden, inspirierenden Geschichte, die vielleicht auch bei euch einen Schalter im Kopf umlegt.



american honey | filmbesprechung

11 Dezember 2016

Keine Kommentare Share this post
American Honey ist wohl ein polarisierender Film - wir teilen nicht ganz eine Meinung zum neusten Werk von Regisseurin Andrea Arnold. Ausschlaggebend ist hierbei vor allem die Länge des Films, ganze zwei Stunden und 45 Minuten dauert das gute Stück nämlich. Aber auch neben dieser Überlänge zeichnen noch andere Spezialitäten 'American Honey' aus. Der Film bietet auf eine Weise zwar wenig Handlung, dafür aber umso mehr Aussage und diese eine Handlung umso intensiver. Man gewähnt sich schnell an die aussergewöhnliche Situation, weil nur ein einziger Handlungsstrang bedient wurde.

Bildergebnis für american honey

Wir begleiten Star in ihrem Leben und wohl dessen drastischster Veränderung. Sie schliesst sich einer Gruppe junger Menschen an, verzückt von der Illusion von Freiheit, wildem Leben, exzessiven Feiern und der bedingungslosen Selbstbestimmung. Da wir bloss Beobachter_innen sind, merken wir schnell, dass diese erste Wahrnehmungen von einer ganz anders aussehenden Realität getrübt sind, ein Trugbild sind. Star verliert sich trotz dieser Erkenntnisse schnell in dieser Szene, und wir können dies auch nachvollziehen, da wir zuvor Zeug_innen ihres Elend wurden.
Der Film strahlt ein Road-Trip-Feeling aus, ein Aspekt, den wir im Film definitiv auch wieder finden. Nebenbei wird uns auch ein grosses Stück amerikanisches Land zeigt. Der Film, eine britisch-amerikanische Produktion, reiht sich gut in die europäischen Studio/Art-House-Filme ein, er kritisiert sein Heimatsland stark, aber auf eine poetische und unauffällige Art und Weise.
Die Schauspieler_innen glänzen in ihren Rollen, so absurd diese manchmal auch sein mögen, nimmt man sie ihnen dennoch aufgrund ihrer brillante Leistung ab. Gerade Sasha Lane als Debütantin und Protagonistin spielt eine 'Star', welche einerseits stark, andererseits aber auch schwach und zerrissen ist.


Genauso wie Amerika. Ironische Bemerkungen, sexualisierter Inhalt, perverse Gegebenheiten wie auch schräge Handlungen oder dieser übermässige Drogenkonsum beispielsweise zeichnen diesen Film aus und markieren auch die thematisierten Kritikpunkte an Amerika. Überraschend sind aber die Einschübe wunderschöner Bilder und so bietet dieses Werk trotzdem eine Vielfältigkeit. Es wurde viel experimentiert, das teilweise verwackelte Bild allen andern Sonderheiten zuvor. Es hat den Effekt, uns glauben zu lassen, wir würden ebenfalls unter Drogenzufluss stehen, was uns nochmals tiefer in die Geschichte zieht und damit auch aus der Rolle der der schlichen Beobachter_innen drängt.

Man muss sich definitiv auf etwas ein wenig Gewagtes hereinlassen könnten, dann kann der Film einen überwältigen. Für Anaïs war der Film stellenweise too much oder übertrieben, während Mara angetan ist von dem Film und seiner Expressionalität.

maybe someday | livresque amitié

07 Dezember 2016

2 Kommentare Share this post


Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.





Mara: Nun ist einige Zeit vergangen, seit ich das Buch gelesen und meinen Kommentar dazu geschrieben habe. Wie befürchtet ist bei mir wieder ziemlich viel von der Story vergessen. Hoovers Bücher kommen bei mir meist zur richtigen Zeit, dass ich sie geniessen und schnell durchlesen kann, aber viel bleibt nicht. Es ist ein schnelles und damit bestimmt kein hochliterarisches Vergnügen, aber wenn man es mag, kann man sich gut darauf einlassen. Das beweist auch unser kleines Experiment - ich besitze das Buch auf Englisch, Anaïs auf Deutsch, wir haben beide eine Hälfte in der einen und den Rest dann in der anderen Sprache gelesen. Ihr einfacher, schlichter Schreibstil ist in beiden Sprachen fliessend und ihre Worte können gut adaptiert werden - den Unterschied bemerkt man kaum mehr. Dennoch braucht man immer wieder mal etwas in diese Richtung, und in schnulzigen Liebesdramas findet Colleen Hoover immer die richtigen Töne - allerdings würde ich andere Bücher der Autorin 'Maybe Someday' bevorziehen. Aber schaut selbst, ob euch die Autorin und ihre Bücher ansprechen und erfahrt dann, wie ihr das Gelesene mögt.

Anaïs: Colleen Hoover habe ich lange als eine meiner Lieblingsautorinnen bezeichnet - da mich die Bücher einfach unglaublich fasziniert haben und mir die Geschichten so nah gingen. Heute tue ich das nicht mehr, da mir der Inhalt ihrer Bücher schlicht und einfach nicht mehr genügt, um sie als meine Lieblingsautorin zu bezeichnen. Das letzte Buch, das ich von Hoover gelesen habe, war 'Love and Confess', was mir gar nicht gut gefiel. 'Maybe Someday' hat mich allerdings erneut überzeugen können. Ich denke allerdings nicht, dass dies daran liegt, dass dieses Buch ein literarisches Meisterwerk ist, sondern vor allem meine Stimmung während des Lesen hat dazu beigetragen. Es war seit längerem wieder das erste Buch, zu dem ich gerne gegriffen habe und das ich  ganz schnell durch hatte. Wie Mara schon meinte - kein Renner, mit keinem speziellem Inhalt. Ich finde aber doch, dass Colleen Hoover die Fähigkeit hat, immer wieder eine gute Mischung zwischen der Liebe und den anderen Dingen des Lebens zu finden und diese zu schildern. Extrem kitschig, aber früher oder später, wird wohl jede_r einmal in eine ähnliche Situation geraten, wie sie diese beschreibt. Ich bewundere jeden Schriftsteller und jede Schriftstellerin, der/die es schafft, so viel Gefühl zu erzeugen, dass man es beinahe spüren kann. Hier ging es mir auch ein bisschen so. Beim Lesen muss man sich allerdings darauf einlassen, wie Mara bereits sagte, ansonsten, ist die ganze Geschichte nur unbedeutender Kitsch, und das konnte ich.


die sprache des wassers | buchbesprechung

04 Dezember 2016

Keine Kommentare Share this post

mixtvision / 230 Seiten / Gebunden / 'The Weight Of Water', Englisch / Cordula Setsman / ca. 15 Euro

Nur mit einem Koffer und einem Wäschesack im Gepäck nehmen sich Kasienka und ihre Mutter auf nach England. Doch das Leben dort ist einsam. In der Schule wird sie mit dem Gespött der Mitschüler konfrontiert, zuhause weint die Mutter dem verschwundenen Vater nach. Nur die Begegnung mit William lässt sie neue Hoffnung schöpfen.

In diesem kleinen Buch steckt so viel, eine wunderbare, berührende Geschichte, welche in aussergewöhnlicher Form erzählt wurde. Die Autorin Sarah Crossan begeisterte mich schon mit 'One', welches chronologisch später erschien als dieses Werk, mit ihrem 'Free Verse'. Wir lesen kleine Gedichte, die nicht nur thematisch etwas gemeinsam haben, sondern einen roten Faden, die gleichen Protagonistinnen und Protagonisten und uns so eine Geschichte erzählen. Diese einzelnen Seite bekommen durch die Versen unglaublich viel Tiefgang, es ist einfacher, so zwischen den Zeilen zu lesen als bei Prosa, was das Buch einerseits zwar einfach macht, aber ich würde es dennoch anspruchsvoll einstufen.

Denn gerade auch die Story, die Kasienka so speziell erzählt, ist keine leichte, im Gegenteil. Dafür legt Sarah Crossan ihrer/unserer Protagonistin behutsam eine solch unglaublich sensible Sprache in den Mund, welche manchmal gewollt poetisch ist, dann wieder so verzweifelt naiv, dass sich ebenfalls eine 'poetische' Ehrlichkeit und eine tiefe Wahrheit darin verbergen. Sie versteht, dass der Schmerz oft von Unverständnis und der daraus resultierenden Unsicherheit überdeckt wird, aber gerade bei der Selbstreflexion einen ungeheuer grossen Raum einnimmt. Die Balance von beidem zu finden, einmal das grosse Fragezeichen, gefolgt von einer kläffenden Leere, dann aber auch der blinde, stechende Schmerz, ist wahrlich eine Meisterleistung und hier wunderschön ausgewogen zu finden.

Ich habe beim Lesen ihrer Bücher immer das Gefühl, alle Bücher müssten in Free Verse geschrieben sein, dass dies der einzige Weg sei, um Gedanken wirklich freien, unbeeinflussten Raum zu geben - es wirkt so natürlich und echt auf mich als Leserin, und so anders, intensiv und inspirierend auf mich als Schreiberin.

vivre avec des livres - alles neu

30 November 2016

4 Kommentare Share this post
Nun sind wir zu zweit. Also eigentlich schon seit der Buchmesse in Frankfurt - wir sind Mara und Anaïs und von nun an führen wir vivreavecdeslivres zusammen. Vielleicht haben es einige schon bemerkt, dass in letzter Zeit nicht wie gehabt nur Mara die Posts verfasst hatte, sondern sie dabei etwas Unterstützung erhalten hat. Mit dieser gehen auch weitere Veränderungen einher. Wir wollen euch jetzt und hier darüber ein bisschen informieren. 


Beginnen wir bei unseren Kategorien. Wie gehabt werdet ihr bei uns Buchbesprechungen finden, in gewöhnlicher Form oder im Rahmen unseres Projekts livresque amitié. Weiter möchten wir uns und euch das Thema Feminismus näher bringen, öfter darüber lesen, schreiben und berichten. Sicher einmal im Monat erwartet euch ein Post rund um dieses uns so wichtiges Thema. Etwa im selben Rhythmus werden wir euch in unserer neuen Kategorie: Filmbesprechungen, einen Filmtipp ans Herz legen, oder uns kritisch über diese bewegten Bilder äussern. Hier, wie auch in der Literatur möchten wir den Augenmerk nicht mehr unbedingt auf Neuerscheinungen legen, sondern auch ältere Werke mit einbeziehen und euch vorstellten. Genau so entfernen wir uns ein bisschen von der Jugendliteratur und wenden uns mehr und mehr der Erwachsenen Belletristik zu. Gegen Ende des Monats werden wir euch berichten, wie wir diesen erlebt haben, im persönlichen und kulturellen Sinne. Einen weiteren Fokus legen wir von nun an auf das Schreiben, sei es in kurzen Essays oder einfachen Gedankengänge, die wir mit euch teilen. Hin und wieder trauen wir uns auch in die 'wilde welt' hinaus und zeigen euch, welche Konzerte, Theater, Museen oder Ausstellungen wir sonst so besucht haben. Eine weitere Rubrik, die uns sehr am Herzen liegt.
Jeden Mittwoch und jeden Sonntag erwartet euch genau hier ein neuer Beitrag von uns. Seit der Buchmesse haben wir jeden Post gemeinsam, neben einander sitzend oder am Telefon besprechend, verfasst. Dies wird auch so bleiben, nichtsdestotrotz werden auch einzelne Beiträge von uns hochgeladen und dies wird dann dementsprechend gekennzeichnet.
Übrigens haben wir auch einen Instagram Account erstellt und es würde uns sehr freuen, wenn ihr uns auch hier verfolgen würdet.

Wir sind gespannt und freuen uns sehr, wir hoffen natürlich, ihr alle auch!


Der Junge im gestreiften Pyjama | livresque amitié

27 November 2016

5 Kommentare Share this post
Fischer Verlag / 270 Seiten / Taschenbuch / "The Boy In The Striped Pyjamas", Englisch / Brigitte Jakobeit

Die Geschichte von 'Der Junge im gestreiften Pyjama' ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch - so glauben wir - ist es besser, wenn man vorher nicht weiss, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Jungen namens Bruno. (Und doch ist es kein Buch für Neunjährige.) Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt.




Anaïs: Nun ist es schon wieder ein Weilchen her seit wir das Buch gelesen haben, aber ich habe es noch ziemlich genau im Kopf. Ein wirklich sehr eindrückliches Werk, das wohl alt und jung berührt. Weil es einfach ganz toll geschrieben ist- einfach, berührend, hart.

Mara: Du bringst es ziemlich genau auf den Punkt. Mir wurde es so oft empfohlen, bevor ich dann endlich danach griff, und zwar von den unterschiedlichsten Menschen, wie du schon sagtest. Jung und alt, Viel- und Sonntagsleser_innen. Diese Tatsache allein hat mich schon auf das Buch gespannt gemacht, und ich wurde nicht enttäuscht. Ob es wirklich so hart ist, weiss ich gar nicht, bis auf das Ende natürlich, aber eigentlich wird es nur durch unser Wissen und Brunos Unwissen über die Situation so hart, nicht wahr? Denn der Text an und für sich scheint mehr oder weniger unbekümmert. Aber genau darin liegt ja das Spezielle dieses Buches, oder Fabel, wie es auf der ersten Seite beschrieben wird. Was sagst du dazu, ist das Buch für dich eine Fabel?


Anaïs: Hart ist es aus dem Grund, den du genannt hast. Die Tatsachen und Fakten sind in dem Sinne hart, da wir sie besser kennen als Bruno. Ich habe so eben noch einmal die Definition einer Fabel nachgeschlagen und Wikipedia hat mir folgende geliefert: Eine Fabel ist eine kurze Geschichte, in der meist Tiere die Hauptrolle spielen, und die Leser moralisch belehren will. Also Bruno ist definitiv kein Tier - also auf alle Fälle schon einmal eher untypisch für eine Fabel, aber ich eigentlich werden wir als Leser_in schon belehrt. Des Menschens Blindheit, Naivität und auch Ignoranz gegenüber Dingen wird auf jeden Fall indirekt sehr stark kritisiert. Das ist zumindest meine Interpretation des Buches. Da die Geschichte auch eher kurz und kompakt ist, kann man sie durchaus als Fabel bezeichnen, aber eigentlich sollte irgendwie ja jede Geschichte eine Moral haben und von daher finde ich den Begriff der Fabel nicht hundertprozentig zutreffend.

Mara: Ich war ebenfalls ein bisschen erstaunt, als ich das Buch nochmals aufschlug und auf diese Bezeichnung stiess. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, weswegen sie diese gewählt haben. Ich weiss gar nicht, ob das Buch so stark belehrt oder kritisiert - ein kritischer Text ist es ja auf jeden Fall. Allerdings finde ich gerade hier so spannend, dass nie richtig Stellung genommen wird, da ja alles aus der Perspektive eines Kindes erzählt wird. Meiner Meinung nach zeigt das Buch vor allem auch, wie Boyne auch in seinem Nachwort meint, dass Kinder noch vielmehr eine neutrale Position habe, die einzig und allein vom gesunden Menschenverstand gefärbt wurde, und dass Erwachsene davon meistens viel seltener Gebrauch machen...


Anaïs: Gerade eben durch die Augen eines Kindes, finde ich den Text sehr kritisch. Wenn man bedenkt, dass der Text von einem erwachsenen Menschen geschrieben worden ist, dann finde ich schon, dass er sich durch diese neutrale Perspektive des Kindes kritisch gegenüber Erwachsenen äussert. Ich mag mich erinnern, dass wir an der Buchmesse mit Lucas, dem Azubi des Fischer Verlags, über dieses Buch gesprochen haben. Wenn ich mich recht erinnere, fandet ihr beide das Ende des Buches nicht so gut. Mir hingegen hat es gefallen. Ich möchte jetzt hier nicht zu viel vorweg nehmen - für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben. Aber würdest du noch einmal erläutern, weshalb dir das Ende nicht so gut gefiel? 

Mara: Denkst du, dass die Ignoranz kritisiert wird? Erwachsene sind ja sehr selten im Buch vorhanden, und wenn, dann ist ihre Position klar. Ich sehe schon ein, was du meinst und stimme natürlich dieser kritischen Haltung auch zu, aber ich erkenne sie jetzt nicht direkt im Text. Das Ende hingegen nimmt für mich viel zu viel Raum ein, kommt zu plötzlich und drängt uns noch mehr in diese Rolle der 'Allwissenden' gegenüber Bruno. Es kommt abrupt und ja, ist bekümmerlich. Aber ich mag nicht, wie damit Mitgefühl von uns erzeugt wird, es wirkt nicht so recht natürlich auf mich...

Anaïs: Bei der Ignoranz habe ich vor allem an Brunos Mutter gedacht, die ja anscheinend mit den Tätigkeiten in ihrem Hause nicht zufrieden ist, aber doch nichts dagegen unternimmt. Ebenfalls die Position der beiden Angestellten. Das Ende habe ich so, wie du es hier beschreibst, nicht empfunden. Aber du hast natürlich recht - es kommt viel zu schnell und weckt Mitleid.


Mara: Ich empfand es einfach irgendwie plump, im Gegenteil zu allem anderen, was er ja sehr feinfühlig in das Buch integriert - ebenso wie diese Kritik, da muss ich dir zustimmen, ich hatte das nicht mehr so ganz im Kopf, aber jetzt, wo du die Charaktere ansprichst, stimmt... Ich denke, dass das Buch ähnlich ist wie 'Le Petit Prince' - man kann es als Kind, als Jugendliche_r oder als Erwachsene_r lesen und jedes Mal empfindet man es anders und entdeckt etwas Neues. Das hoffe ich zumindest und ich nehme an, dass ich das Buch nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Anaïs: Leider habe ich 'Le Petit Prince' immer noch nicht gelesen, das steht schon seit über einem Jahr in meinem Regal... Aber hoffentlich werde ich dieses hoch philosophische Werk auch einmal noch lesen. 'Der Junge im gestreiften Pyjama' ist auf jeden Fall ein moderner Klassiker, den man einfach gelesen haben muss. Ein Buch, das einem im Kopf bleibt.

Enter your keyword