oktober 2017 | monatsrückblick

01 November 2017

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allgemein
Der Oktober hat nun also den Herbst eingeläutet. Dafür sind wir aber dank dem wunderschönen Wetter noch gar nicht in Stimmung. Darüber beschweren wollen wir uns aber nicht. Denn wir hatten zwei Wochen Ferien und das schöne Wetter war eine tolle Begleiterscheinung dazu. Mara hat die Ferien in Paris verbracht, Anaïs in Italien, sie hat Rom und Sorrento einen Besuch abgestattet. Anfangs Oktober hat sich auch schon in der Schule der Rhythmus etwas verändert, wir haben eine Woche mit vielen Freund_innen verbracht und dabei auch einige schöne Dinge unternommen, die wir uns schon lange vorgenommen haben. Beispielsweise sind wir einige Ausstellungen entdecken gegangen und werden euch davon auch berichten.


bücher
Anaïs:
Marina Keegan, Das Gegenteil von Einsamkeit
Während einigen Monaten bin ich nun schon an diesem Buch dran. Im Oktober habe ich es endlich fertig gelesen. Das Schicksal der jungen Marina Keegan ist ergreifend, besonders wenn man ihre Texte sieht und heraushören kann, was sie alles noch so erleben wollte und weiss, dass das alles nicht mehr möglich ist. Ein schönes Werk mit ein Paar Geschichten, die mir geblieben sind, die meisten aber haben mir gar nicht gefallen, dennoch denke ich oft an einzelne zurück.

Zu diesem Buch ist bereits eine Rezension auf unserem Blog erschienen, mit Klick auf den Titel gelangt ihr dort hin. Das Buch hat mich etwas gespalten, einerseits war es sehr spannend, andererseits konnte ich mich mit der Form nicht so ganz anfreunden, was das Lesen etwas schwierig gemacht hat. Für Edouard Louis selbst ist es bestimmt ein unglaublich wichtiges Buch zur Verarbeitung, mich konnte es aber nicht ganz überzeugen.

Elena Ferrante, Die Geschichte der getrennten Wege
Elena Ferrante hingegen hat mich verzaubert! In meinem Italienurlaub war ich ganz in der Nähe vom Rione und habe ihr Buch regelrecht verschlungen. Selten konnte ich so in eine Welt eintauchen wie bei dieser langen Geschichte. Der dritte Band hat mich durch und durch gefallen, auf einmal wird es richtig politisch, ich kann mich immer mehr mit den einzelnen Charakteren anfreunden und freue mich richtig auf den vierten und letzten Band. Rezension folgt. 

Auch zu diesem Buch habe ich bereits eine kleine Buchbesprechung verfasst, einfach auf den Titel klicken. Dieses kleine, wunderschöne Buch habe ich innert kürzester Zeit beendet. Ich konnte Margriet de Moors Sprache folgen und ihr Schreibstil hat mir sehr gefallen. Besonders viel ist mir allerdings nicht in Erinnerung geblieben.

Reif Larsen, Die Karte meiner Träume
Das letzte Buch, das ich noch auf meiner FBM 2016 Liste habe, habe ich gut ein Jahr später ebenfalls beendet. Die Karte meiner Träume war eine Schatzreise, entführt in eine andere Welt, etwas komplett anderes und ein gutes Buch für eine Reise (das auch, wenn es extrem unhandlich ist). Ich konnte in die Welt von T.S. eintauchen und gemeinsam mit ihm bin ich mit dem Zug durch unbekannte Gegenden gefahren, auch hier folgt eine Rezension. 

Arden Rose, Almost Adulting
Almost Adulting ist seit längerem einmal wieder ein englisches Buch, das ich gelesen habe. Arden Rose ist eine YouTuberin aus den Vereinigten Staaten, die dieses Jahr einen Ratgeber für Teenager, die Erwachsen werden herausgebracht hat. Ich habe mir etwas mehr erhofft, wurde allerdings trotzdem unterhalten.  Eine Rezension folgt.

Mara:
Angie Thomas, The Hate U Give
Irgendwie bin ich diesen Monat gar nicht zum Lesen gekommen, gerade ein Buch habe ich durchgelesen. Das ist zwar auch ein rechter Schinken, aber ich habe ihn schnell und gerne gelesen. Es ist ein Jugendbuch, ein Genre, von dem ich eher abkam in der letzten Zeit. Die Thematik hat mich aber sehr interessiert und wurde unglaublich authentisch umgesetzt. Wenn ihr euch für das Buch interessiert, könnt ihr hier gerne meine Rezension lesen. Wenn ihr auch noch nicht wisst, was ihr danach lesen wollt, habe ich hier meine zwei Favoriten für euch rausgesucht: Ich bin gerade an beiden dran und sie gefallen mir sehr gut.
 

ausstellungen
Anaïs:
Eine Ausstellung für Dich, Helmhaus Zürich

Gemeinsam mit Mara und drei weiteren Freunden sind wir in der Spezialwoche im Helmhaus Zürich diese Ausstellung anschauen gegangen. Das Ausstellungsplakat bestand aus drei Elementen: Ein Pfeil, eine abstrahierte Weltkugel und der Schriftzug 'YOU'. Passend dazu hat die Ausstellung 'Eine Ausstellung für Dich' geheissen. Grundsätzlich schätzen wir das Helmhaus und seine oftmals interessanten Ausstellungen mit freiem Eintritt sehr. Hier hat uns aber der rote Faden gefehlt und nur das ein oder andere Ausstellungsstück gefallen oder angesprochen. Trotzdem ist so ein Museumsbesuch mit einigen Freunden eine superschöne Sache die im Alltag oftmals umgesetzt werden will aber keine Zeit findet.

Kunsthalle Zürich / Migros Museum für Gegenwartskunst
Die Kunsthalle Zürich und das Migros Museum für Gegenwartskunst liegen praktisch im gleichen Gebäude, weswegen wir auch beide kombinierten. In zweiterem haben wir besonders eine Ausstellung besucht, nämlich 'Spaces' welches moderne Fotografie in den Fokus rückte und wohl auch mit einem Fotografiewettbewerb in Verbindung stand. Viele haben uns berührt und konnten uns abholen. In der Kunsthalle war alles etwas unkonventioneller, es gab zwei Ausstellungen die beide sehr modern waren und verschiedenste Medien kombinierten. So spannend dieser Mix auch war, sprechen wir wohl für uns alle, wenn wir sagen, dass uns 'Spaces' eher geblieben ist.






Rebel Video, Landesmuseum Zürich
Mara hat euch im letzten Monatsrückblick bereits über diese Ausstellung berichtet, aber da ich sie nun auch gesehen habe, dachte ich, dass eine Zweitmeinung vielleicht noch spannend sein könnte. Auch ich fand die Videoinstallationen aus den 70/80er Jahren aus Zürich, Bern, Basel und London sehr spannend. Man hat einiges neues erfahren und einige Themen aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Mir waren es etwas zu viele Leute, ich habe kaum einen Platz gefunden und mit der Zeit hat meine Konzentration nachgelassen und ich war nicht mehr unbedingt aufnahmefähig. Nicht alles hat mich gleich interessiert, aber besonders die politischen Videos habe ich mich sehr gerne angeschaut. Gerade im Kopf bleibt mir eine Installation über eine Hausbesetzung in Zürich. 

theater
Anaïs:
Mon meilleur copain, Théâtre de l'Espérance (Genève)
Ich glaube, ich habe es irgendwann einmal erwähnt, aber ich tue es hier erneut: Im Januar gehe ich für ein Semester in die Westschweiz nach Genf für ein Austauschsemester. Ich freue mich sehr und bin unglaublich gespannt, was ich alles erleben werde. Meine Gastfamilie habe ich bereits kennengelernt und das letzte Oktoberwochenende bin ich erneut in die Romandie gefahren und habe ein schönes Wochenende verbracht. Wir sind untern anderem auch ins Theater gegangen. Es war eine dramatische Komödie (wohl bemerkt auf Französisch!). Normalerweise wäre ich wohl ein solches Stück nie schauen gegangen, da es meinen Humor nicht wirklich getroffen hat, aber auf Grund der Sprache, war es gar nicht schlecht einen solchen 'Schauck' anstelle eines 'ernsteren Stückes' zu sehen. Es ging um Bernhard und Phillipe, zwei beste Freunde, die beide ihre Frauen betrügen und es jeweils dem anderen in die Schuhe schieben. Eine Lügengeschichte auf die andere, sehr voraussehbar, sehr oft sehr flache Witze, aber dennoch irgendwie lustig. Die Schauspieler sind alles Amateure, die nebenbei noch einen anderen Beruf haben und während einer gewissen Zeit im Jahr ein Theater aufführen. Etwas ganz anderes, aber wieso nicht?

Mara:
Prometheus in Athen, Rimini Protokoll
Von der Gruppe Rimini Protokoll haben schon sicher einige von euch gehört. Es ist ursprünglich eine Theatergruppe, aber sie organisieren auch andersartige Performance und haben beispielswiese auch schon Hörspiele aufgenommen. Ich bekomme immer wieder gute Medienberichte über sie zu lesen und habe mich deswegen sehr gefreut, dass ich mit meinen Eltern Mitte Oktober nach Baden gefahren bin, um dort ihr aktuelles Stück 'Rimini Protokoll' zu sehen. Es läutet im Kurtheater Baden den griechischen Herbst ein, eine Saison, die nur Griechenland gewidmet ist. 'Prometheus in Athen' ist einerseits eine Neuinterpretation von Prometheus, behandelt aber auch die aktuelle Krise in Griechenland. Die Uraufführung fand 2011 statt, als es in Athen gerade zu brodeln begann. Es standen ganze 103 Laienschauspieler auf der Freiluftbühne, sie repräsentierten die Athener Bevölkerung nach aktuellster Statistik. In Baden sahen wir ein dann ein Dokumentartheater über das eigentliche Event, einige Schauspieler_innen waren angereist oder leben mittlerweile schon in der Nähe von Baden. Sie erzählten von ihrem Leben und dem der anderen Schauspieler, von ihren alten und neuen Gewohnheiten, von Athen nun. Das Stück hat eine ganz spezielle Stimmung vermittelt und hat mir insgesamt zwar gut gefallen, aber es war auch sehr langatmig und kam ganz sicher nicht an das ran, was ich mir vorgestellt habe. Es ist sehr abstrakt und vielleicht auch zu undifferenziert für uns hier. Ich denke, dass das Original in Athen nochmals eine komplett andere Wirkung hatte und das Publikum auch sicher anders abholen konnte. Trotzdem fand ich es schön, mal wieder ein Theater gesehen zu haben, und speziell war 'Prometheus in Athen' auf alle Fälle.
2 Kommentare
  1. Ach, was für ein wundervoller Post! Ich lese euren Blog einfach wahnsinnig gerne :)

    Viele liebe Grüße, Julia ☾ | www.serendipityblog.de

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    1. Vielen herzlichen Dank liebe Julia, sehr schön zu hören! <3 Anaïs

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