almost adulting | buchbesprechung

03 November 2017

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Mit diesen YouTubern ist das ja so eine Sache. Im Grunde genommen sind sie nicht gross etwas anderes als es Blogger auch sind, nur halt in Videoform. Sie produzieren unterschiedlichsten Content und spielen in unseren heutigen Gesellschaft eine nicht ganz unwichtige Rolle. Für viele Leute haben YouTuber eine Vorbildfunktion eingenommen und helfen unzähligen Menschen im Leben weiter. Auch ich habe schon einige gute Räte von YouTubern erhalten, sofern man das so sagen kann. Sie geben einem das Gefühl, nicht alleine zu sein und können die Rolle einer Freundin oder eines Freundes übernehmen. Vor gut einem Jahr habe ich begonnen Arden Rose Videos zu schauen. Sie hat mich inspiriert und ich konnte einige gute Tipps von ihr gebrauchen. Auch die Videos von ihrem Freund Will Darbyshire gefallen mir. Als ich dann im Winter diesen Trailer gesehen habe und erfahren habe, dass sie ein Buch herausbringt, habe ich es mir sofort vorbestellt. 



Der Trailer ist super schön gemacht, das Setting ist toll und ich finde auch Arden hat einen guten Job gemacht. Zuerst dachte ich, es wäre ein Film, was es ja am Schluss nicht war. Ich habe mich also auf das Buch gefreut, erst ein Paar Monate später habe ich es aber gelesen. Alles, was im Trailer gezeigt wird kommt im Buch vor und diese Szenen aus dem Trailer sind auch diejenigen, die mir am besten gefallen haben. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einen Film im Kino anschauen möchtet, den Trailer super fandet und der Film dann einfach nicht gut war? Genau so erging es mir mit Almost Adulting. Natürlich gab es viele Stellen, die mich zum schmunzeln gebracht haben und einiges tat auch gut einmal wieder gehört zu werden, aber im Grunde genommen, war da nichts Neues dabei. Alles hat man schon hunderte Male gehört und richtige Tipps waren da auch nicht dabei. Arden hat vor allem von sich selbst erzählt, ihrer ersten Liebe, was ihre Probleme waren als sie ausgezogen ist und so weiter. Es ist kein Guide zum Erwachsenwerden, es ist zeitweise mehr eine Art Autobiographie und das war ein Fehler. Ihr Leben ist interessant, okay, aber es ist schlussendlich ziemlich stereotypisch und nicht unbedingt lesenswert. Es wäre viel hilfreicher gewesen, wenn sie mehr effektive Tipps oder Guides verfasst hätte im Sinne von zuerst das, dann das und dann das. 



Ardens Videos haben mich allerdings in letzter Zeit schon nicht mehr wirklich überzeugen können, es kommt mir beinahe so vor, als versuche sie krampfhaft anders zu sein, was sie aber eigentlich nicht unbedingt ist. Was auch völlig okay ist, aber nur wenn es sie selbst auch nicht stören würde. Aber auf der anderen Seite muss man sehen, dass das natürlich alles andere als einfach ist einzusehen, niemand möchte einfach Mainstream sein, oder? Besonders auch in Almost Adulting merkt man richtig, dass sie eben YouTuberin ist und keine Schriftstellerin. Sie schreibt wie sie spricht und das ist häufig ziemlich vulgär und nervt mit der Zeit nur noch. Ich wurde richtig ungeduldig mit der Zeit, was sehr schade ist, ich hätte mir mehr erhofft. Auch der Klappentext - wow, ich mag mich an so gut wie keinen Tipp davon erinnern, was ein sehr schlechtes Zeichen ist. Dennoch habe ich es nicht ungern gelesen, in zwei Stunden war ich durch damit und das war dann auch genau richtiges Timing. Was haltet ihr von diesem YouTube Phänomen? Wie geht ihr damit um? Das würde mich sehr interessieren. 
2 Kommentare
  1. Was du schreibst ist so ziemlich der Grund warum ich mich bisher von jeglichen Youtuber-Buechern ferngehalten habe. Es ist ja eine Sache wenn sie sympathisch sind, coole Videos machen und ueber interessante Dinge reden oder einfach lustig sind, aber das macht sie nicht automatisch zu guten Autoren. Ich finde auch allgemein YouTube immer schwieriger. Es gibt noch immer ganz wunderbare Kanaele dort, aber ich habe im letzten Jahr auch immer mehr deabonniert, weil diejenigen zu krampfhaft versucht haben anders zu sein oder es sich wie eine Werbeshow anfuehlte. Schade irgendwie.

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    1. Finde ich auch sehr schade, muss ich sagen. Selten sind diese Leute nämlich wirklich gute Autoren, die Bücher finden allerdings trotzdem Anklang. Kennst du Orion Carloto? Sie ist eine wunderbare YouTuberin, nicht besonders aktiv, aber liefert dafür guten Content. Sie hat nun auch ein Buch rausgebracht, und ich möchte es unbedingt haben. Was ich bisher von ihr gelesen habe, ist grossartig und stammt auch vorwiegend aus ihren Tagebüchern. Sie hat schon immer viel über Poesie geredet und ihren Zuschauern auch einige Texte präsentiert, und wenn das so ist, dann finde ich es noch einmal etwas anderes. Danke für deine Kommentare!

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