fuck donald trump.

09 November 2016

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Der heutige Tag wird wohl in die Geschichte eingehen - er hat sich bisher zumindest fies und schmerzhaft in unsere Haut, unsere Köpfe gebrannt. Er hat Gedankenketten voller Höllenszenarios und Ängsten aufgelöst, uns sprachlos gemacht und zu Worten gebracht. Diese möchten wir euch nicht vorenthalten, im Gegenteil - wir wollen eure auch hören.
Kommentare sind super, ihr könnt uns aber auch ein Mail mit eurem Text schreiben, der dann ebenso hier erscheinen wird. Wir freuen uns, wenn ihr auch einen Teil davon werden wollt und eure Stimmen hier hörbar machen wollt - wenn auch zu traurigem Anlass.



F*CK.
Leonardo Gil Reloba

Amerika. Das moderne Leben, die Technologie - Amerika ist immer einen Schritt voraus, Amerika dies, Amerika das. Spätestens heute hat sich allerdings gezeigt, was Amerika wirklich für ein Land ist. Voller Rassisten, Frauenhasser und Rechten Idioten. Ich kann es nicht glauben, dass Donald Trump nun wohl der mächtigste Mann der Welt ist. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie man das zulassen konnte, dass zwischen Hillary Clinton und Donald Trump gewählt wurde. Ich weiss nicht, was das für ein Zeichen ist. Ein solcher Rückschritt in den Köpfen der Menschheit ist mehr als nur erschreckend. Wie wird das weitergehen? Was wird passieren? Möchten wir in so einer Welt leben, in der solch schlimme, menschenfeindliche und gefährliche Herrscher an der Spitze der Regierungen und somit der ganzen Welt sind? Putin, Erdogan, Jong Un, Orban, um nur einige zu nennen, und jetzt noch Trump. Auf der ganzen Welt ist so viel Leid zu sehen, so viele Flüchtlinge, solcher Rechtsextremismus, so viel Krieg und Hass überall. Und das schlimmste an allem: Amerika hatte die Wahl - ja, wohl keine besonders gute, aber sie hatte eine. Und die USA wollte ihn- Donald Trump. Wir können nur noch hoffen, dass all unsere Befürchtungen nicht wahr werden. Ich bin enttäuscht und kann es kaum glauben, dass ein Mensch mit solch dummen Aussagen so viele Unterstützer hat. Obama hätte einfach noch mehr in die Bildung investieren müssen, damit die Leute endlich begreifen, dass eine solche „Politik“ keine Option ist. Ich glaube, heute sind wir dem Weltuntergang ein klein wenig näher gekommen. Fuck Donald Trump.
Anaïs Elsa


Es macht mich traurig, dass ein Mann, welcher das Volk seines Landes nicht respektiert, Präsident wurde. Er hat dies in 1998 nicht, als er sagte, dass die Republikaner die dümmste Gruppe an Leuten des Volkes sind und das tut er heute nicht, indem er unter anderem Minderheiten ausgrenzt und Frauen beispielsweise das Abtreibungsrecht entreissen möchte.
Mahalia Newman

Trump als Präsident muss nicht nur Schlechtes bedeuten. Es kann auch gut sein, wenn sich die USA wieder auf sich konzentriert und als Gemeinschaft angegangen wird. Dass sich Amerika aus der Weltpolitik vermehrt zurückziehen wird, eröffnet auch neue Möglichkeiten für andere Länder. Und vielleicht entsteht durch die geringere Unabhängigkeit der anderen Ländern von der USA ein komplettes Umdenken, was den Umgang mit schwierigen Situationen betrifft.
Yannick Gerber

Die ganze Welt in einem Schockzustand. Damit hätte nun wirklich niemand gerechnet. Donald Trump wird bald sein Amt als 45.Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antreten. Doch als rational denkender Mensch sollte man in ihm vor allem eine Strafe sehen. Eine Strafe für die Leichtsinnigkeit, die Wut der Mehrheit der Amerikaner, eine Strafe dafür, dass wir ihn unterschätzten. Nun stehen wir mit einem Psychopathen als Staatsoberhaupt und Melania Trump als First Lady da. Doch auch wenn ich über jeden, der Trump für mehr als einen psychisch labilen Populisten hält, nur lachen kann, versuche ich es dennoch positiv zu sehen und hoffe, dass diese besonders begabte Hälfte der amerikanischen Bevölkerung aus den kommenden vier Jahren lernt und einen Mann wie Barack Obama zu schätzen weiss. So hat vielleicht auch Donald Trump etwas gutes an sich- Schuld an seinem Wahlsieg sind in erster Linie nämlich die Menschen, die ihn wählen.
Jonas Lusti


Ich versuche nun schon eine ganze Weile, die richtigen Worte zu treffen, aber das ist unglaublich schwierig. Donald J. Trump, ab dem 20.Januar nun also der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, ist allerdings nur die Spitze. Aber die Welt musste in der letzten Zeit so viele Schicksalsschläge einstecken und die Zivilisation hat einen Rückschritt um den anderen gemacht. Ich habe Angst um Angehörige jeglicher Minderheiten in den USA, aber ich habe vor allem auch Angst vor weiteren solcher Rückschritte und Schicksalsschläge. Ironischerweise fand heute Nacht vor genau 78 Jahren die Kristallnacht statt - wir wissen alle,  was damals geschah und was darauf folgte. Auch  wenn Trump immer wieder mit dem zynischen Titel 'Hitler 2.0' versehen wird, stürzen wir uns vor allem ins Ungewisse. Und es ist eines der wenigen Male, in der ich Angst vor dem Ungewissen habe.
Richten wir unseren Blick, nur beispielsweise, zur Türkei, sehen wir bereits, wie dort faschistische Methoden angewendet werden. Nein, wir haben nichts aus der Geschichte gelernt. 
Mara Luna

Ich weiß noch, vor 8 Jahren, da habe ich Deutschland verlassen, das Abi frisch in der Tasche, und stand am Fenster im 7. Stock und sah der großen Freiheit entgegen. Und kurz darauf war es so weit: Obama wird Präsident von Amerika und es passte so herrlich zu meinem Lebensgefühl und ich glaube die ganze Welt hatte dieses Kribbeln eines neuen Anfangs. Und wir gingen für freie Bildung auf die Straße und kurz darauf ging der halbe nahe Osten auf die Straße. Und aus der Hoffnung wurde der Krieg.
Und heute ist das Gefühl genau umgekehrt. Die Spirale geht nun abwärts. Der Funke der Hoffnung hat sich zu einem Flächenbrand aus Zerstörung und Hass entzündet.
Aber vielleicht werden wir ja in 8 Jahren wieder einen neuen Anfang wagen. Vielleicht muss es ja erst schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.
Denn wenn wir nochmal 8 Jahre zurückblicken, dann sind wir bei 9/11 und es war genau dieses Gefühl... und vielleicht war es sogar noch schlimmer. Vielleicht geht es ja so zyklisch weiter. Hoch und Runter, auf Hass folgt Krieg folgt Hoffnung folgt Krieg folgt Hass.
Vielleicht ist ja die Hoffnung bald wieder dran.
Anja


Ich finde, es ist ein gewaltiger Rückschritt - in Betracht aller möglicher Aspekte. Für mich ist es so abstrakt, dass ich noch gar nicht richtig realisiert habe, was diese Wahl bedeutet, und was sie für Auswirkungen haben kann. Aber dennoch, es ist absolut schockierend.
Eden Saïd


Donald Trump ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten. Nun sind wir definitiv ganz unten angekommen, wir sind bis zum Meeresgrund gesunken, zusammen mit einem solchen Fehler.
Es ist einfach traurig, dass so ein unqualifizierter Mensch mit null politischem Verständnis und nicht der blassesten Ahnung von der Welt überhaupt eine Chance hatte, Präsident zu werden. Unsere Welt bricht in sich zusammen, wir haben ein riesiges Imperium aufgebaut auf einem zu wackligen Grund
und nun kollabieren die Stützen, die alles zusammenhielten. In 100 Jahren haben wir zerstört, was die Erde in Billionen und Billionen von Jahren erschaffen hat und wir müssen anfangen, über unsere Zukunft nachzudenken, denn wenn wir so weiter machen, haben wir keine Zukunft mehr. Wir müssen zusammenarbeiten um unser Ziel zu erreichen. Doch diese Wahlen haben mir gezeigt, dass offensichtlich so viele Menschen ein vollkommen anderes Ziel verfolgen als ich, oder gar kein Ziel haben. Und wenn wir nicht ertrinken wollen an unseren eigenen Fehlern, dann müssen wir zusammenhalten und zusammen unserem Ziel entgegenschwimmen. Wir müssen gemeinsam
neue Ideen suchen, wie wir die vielen Probleme, politische, soziale, ökologische und ökonomische, lösen können. Trump ist ein Rückschlag für uns alle, doch auch wir können zurück schlagen. Denn er ist nur ein weiterer Idiot in einer langen Liste, doch wir, wir sind die Zukunft. Unsere Generation
ist die nächste und wir wissen es besser.
Xenia Walser
 

Als ich klein war, dachte ich immer, dass das Böse in der Welt ganz schnell verscheucht werden kann, wenn viele gute Menschen zusammen anpacken. Ich habe Disneyfilme idealisiert, in welchen das Böse niemals die Chance hatte, zu siegen. Weil es immer noch genügend Helden gab, die mit Herz und Köpfchen das Blatt gewendet haben. Heute, da ich älter bin, fragt sich das Kind in mir, warum die Helden in unserer Welt eine Minderheit sind. Warum sie leise sind und zu wenig und nicht stark genug, um schlimme Dinge zu verhindern. Was ist es, dass besonders 2016 die Helden ihren Beruf an den Nagel gehängt haben zu scheinen und die Welt aus Atlas Händen genau auf einen Abgrund zurollt? Was ist es, dass tausend Twitterstimmen, die von Recht und Freiheit sprechen in meinem Herzen was bewegen, was sie verpassen, in Taten bewegen zu können. Was ist es, dass es Menschen auf Konzerte und in Shoppingmalls, aber viel zu selten in Wahllokale zieht? Und warum führen wir politische Diskussionen mit Autocorrect und Bildschirmflimmern, anstatt etwas zu tun, das unsere eigenen Hände berühren? Was ist es, dass es uns nicht genügt, uns im November an eine Nacht, Jahrzehnte her und dennoch lebeding, zu erinnern, an eine Nacht voller Tod und Schmerz und Ungerechtigkeit, die nur der Anfang eines langen Leidens war? Was ist es, dass ich am 9. November in einer Welt aufwache, in der Trump das Skript nun schreibt?
Wie viele Male muss ich noch über diese kaputte Welt den Kopf schütteln? Und wie oft muss ich noch das Lachen in meinem Hals ersticken lassen, weil ich einmal so naiv war und dachte, „dass würde ja sowieso nicht eintreffen“? Wie viele Male muss ich mich noch fragen, warum wir immer nach Unterschieden suchen, und nicht nach dem, was uns gleich macht? Und wie viele Male muss ich noch erleben, dass ein Land sich von Parolen und Hass leiten lässt, anstatt der Dunkelheit mit Licht zu weichen?
Ich weiß noch, wie oft im Geschichtsunterricht saß, und mich fragte, wie Hitler es schaffte, eine ganze Nation von Menschen für sich zu gewinnen, wo es doch so viele Menschen gab, die mit Widerstand und Herzblut für das Gegenteil kämpfen. Heute frag ich mich nur noch, ob es diesmal genauso schlimm werden wird wie 1933. Ich weiß noch, wie oft ich Amerika bewundert habe, für seine Unabhängigkeit und Freiheit und seine Tradition der Demokratie. Für Homoehe und Fortschritt und Möglichkeiten, die es bot. Heute frag ich mich, warum so viele Menschen Amerika idealisieren.
Amerika, ein Land, das für sich den Weg entschieden hat. Für einen Weg, der vorbei an Freiheit und Gleichheit und dem Streben nach Glück in einen Wald des Hasses mündet. Was wurde aus „all men are created equal“? Was wurde aus Freiheit als höchstes Gut? Was wurde aus vorwärtsgehen, auch wenn man lieber stehen bleiben würde? Amerika war für mich ein Land, dass seine Probleme hatte, und was für Probleme, aber auch ein Land, dass sie immer dafür entscheiden würde, gegen diese anzugehen. Sei es Rassismus, Sexismus oder Homophobie. Oder einfach nur Wirtschaftskrisen.
Heute sehe ich Amerika als ein Land der zerbrochenen Träume. Als ein Land, das mich verzaubern wollte mit leeren Sprüchen, die es nie eingehalten hat und nie einhalten wird. Als ein Land, dass sie für den Sexismus, für den Rassismus und gegen die Freiheit und Gleichheit ausspricht…und das nicht zum ersten Mal. Und das macht mich traurig. Es macht mich traurig zu wissen, dass ein Land, das ich einmal so bewundert habe, in Wirklichkeit ein Albtraum ist. Ein Albtraum der für viele nun klarer denn je hervortritt. Es macht mich traurig zu wissen, dass so viele Menschen mit Hoffnung im Herzen enttäuscht wurden, weil zu viele Menschen zu wenig nachgedacht haben. Dass so viele Träume zerstört wurden. Dass so viel Angst und Hass und Verzweiflung den Alltag so vieler Menschen nun bestimmt. Aber am allermeisten, dass wir nichts gelernt haben.
Und so weiß ich zwar, dass die Welt nicht untergehen wird, nun, da wir Trump als wohl mächtigstem Manne der Welt ansehen müssen. Nein, untergehen wird sie nicht. Sie wird sich nur erneut in eine Richtung bewegen, in der Freiheit und Liebe und Licht verdrängt werden von dem, was der Hass und die Dunkelheit für sich einnehmen. Und wenn nun niemand aufsteht und etwas tut, dann machen wir den Zustand zum Motto, und zitieren Anna Seidl, denn wenn es so weiter gibt, dann ist klar „wird es keine Helden geben“.


Ich bin sprachlos.

Mitunter aus diesen Gründen werden auf vivre avec des livres spätestens ab jetzt vermehrt Rezensionen zu Büchern mit politischer Dringlichkeit und feministischem Belang erscheinen.


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5 Kommentare
  1. Ich weiß nicht was schlimmer ist. Donald Trump oder die Leute, die ihn wählen...

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    1. absolut! selbst wenn er nicht gewonnen hätte (wenn wir die wähler- und nicht die elektorenstimmen gezählt hätten, wäre dies ja der fall gewesen) - etwa 50% des Volks steht hinter ihm und diese Vorstellung ist absolut erschreckend.

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  2. Ich weiß noch, vor 8 Jahren, da habe ich Deutschland verlassen, das Abi frisch in der Tasche, und stand am Fenster im 7. Stock und sah der großen Freiheit entgegen. Und kurz darauf war es so weit: Obama wird Präsident von Amerika und es passte so herrlich zu meinem Lebensgefühl und ich glaube die ganze Welt hatte dieses Kribbeln eines neuen Anfangs. Und wir gingen für freie Bildung auf die Straße und kurz darauf ging der halbe nahe Osten auf die Straße. Und aus der Hoffnung wurde der Krieg.
    Und heute ist das Gefühl genau umgekehrt. Die Spirale geht nun abwärts. Der Funke der Hoffnung hat sich zu einem Flächenbrand aus Zerstörung und Hass entzündet.
    Aber vielleicht werden wir ja in 8 Jahren wieder einen neuen Anfang wagen. Vielleicht muss es ja erst schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.
    Denn wenn wir nochmal 8 Jahre zurückblicken, dann sind wir bei 9/11 und es war genau dieses Gefühl... und vielleicht war es sogar noch schlimmer. Vielleicht geht es ja so zyklisch weiter. Hoch und Runter, auf Hass folgt Krieg folgt Hoffnung folgt Krieg folgt Hass.
    Vielleicht ist ja die Hoffnung bald wieder dran :)

    Lg, Anja

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    1. Liebe Anja, vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar. Es würde uns auf jeden Fall sehr freuen, wenn wir deinen Beitrag ebenfalls in unseren Post aufnehmen dürften. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und wir hoffen natürlich alle, dass es keine Rückschläge mehr geben sollte und es bereits in VIER Jahren wieder einen Aufschwung gibt! Herzliche Grüsse, Anaïs und Mara

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    2. Gerne darfst du das.
      Ich glaube dass die Menschen mehr als 4 Jahre brauchen damit sich eine Idee in den Köpfen verändert. Es muss schon so lange dauern, dass man zumindest das Gefühl am Anfang der Jahre, wieder vergessen hat.
      Man sagt ja auch, der Mensch betritt ca. alle 7 Jahre einen neuen Lebenszyklus. (7 Kind, 14 Jugendlich, 21 Erwachsen, 28 Zeit fürs Heiraten/Kinder 35 Familie 42, Kinder werden groß etc. Ich glaube dass es genau diese innerliche Veränderung, das Reifen braucht. In 4 Jahren sieht die Welt noch nicht so anders aus, wie vielleicht in 7 oder 8.

      Lg, Anja

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