vivre avec des livres - alles neu

30 November 2016

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Nun sind wir zu zweit. Also eigentlich schon seit der Buchmesse in Frankfurt - wir sind Mara und Anaïs und von nun an führen wir vivreavecdeslivres zusammen. Vielleicht haben es einige schon bemerkt, dass in letzter Zeit nicht wie gehabt nur Mara die Posts verfasst hatte, sondern sie dabei etwas Unterstützung erhalten hat. Mit dieser gehen auch weitere Veränderungen einher. Wir wollen euch jetzt und hier darüber ein bisschen informieren. 


Beginnen wir bei unseren Kategorien. Wie gehabt werdet ihr bei uns Buchbesprechungen finden, in gewöhnlicher Form oder im Rahmen unseres Projekts livresque amitié. Weiter möchten wir uns und euch das Thema Feminismus näher bringen, öfter darüber lesen, schreiben und berichten. Sicher einmal im Monat erwartet euch ein Post rund um dieses uns so wichtiges Thema. Etwa im selben Rhythmus werden wir euch in unserer neuen Kategorie: Filmbesprechungen, einen Filmtipp ans Herz legen, oder uns kritisch über diese bewegten Bilder äussern. Hier, wie auch in der Literatur möchten wir den Augenmerk nicht mehr unbedingt auf Neuerscheinungen legen, sondern auch ältere Werke mit einbeziehen und euch vorstellten. Genau so entfernen wir uns ein bisschen von der Jugendliteratur und wenden uns mehr und mehr der Erwachsenen Belletristik zu. Gegen Ende des Monats werden wir euch berichten, wie wir diesen erlebt haben, im persönlichen und kulturellen Sinne. Einen weiteren Fokus legen wir von nun an auf das Schreiben, sei es in kurzen Essays oder einfachen Gedankengänge, die wir mit euch teilen. Hin und wieder trauen wir uns auch in die 'wilde welt' hinaus und zeigen euch, welche Konzerte, Theater, Museen oder Ausstellungen wir sonst so besucht haben. Eine weitere Rubrik, die uns sehr am Herzen liegt.
Jeden Mittwoch und jeden Sonntag erwartet euch genau hier ein neuer Beitrag von uns. Seit der Buchmesse haben wir jeden Post gemeinsam, neben einander sitzend oder am Telefon besprechend, verfasst. Dies wird auch so bleiben, nichtsdestotrotz werden auch einzelne Beiträge von uns hochgeladen und dies wird dann dementsprechend gekennzeichnet.
Übrigens haben wir auch einen Instagram Account erstellt und es würde uns sehr freuen, wenn ihr uns auch hier verfolgen würdet.

Wir sind gespannt und freuen uns sehr, wir hoffen natürlich, ihr alle auch!


Der Junge im gestreiften Pyjama | livresque amitié

27 November 2016

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Fischer Verlag / 270 Seiten / Taschenbuch / "The Boy In The Striped Pyjamas", Englisch / Brigitte Jakobeit

Die Geschichte von 'Der Junge im gestreiften Pyjama' ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch - so glauben wir - ist es besser, wenn man vorher nicht weiss, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Jungen namens Bruno. (Und doch ist es kein Buch für Neunjährige.) Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt.




Anaïs: Nun ist es schon wieder ein Weilchen her seit wir das Buch gelesen haben, aber ich habe es noch ziemlich genau im Kopf. Ein wirklich sehr eindrückliches Werk, das wohl alt und jung berührt. Weil es einfach ganz toll geschrieben ist- einfach, berührend, hart.

Mara: Du bringst es ziemlich genau auf den Punkt. Mir wurde es so oft empfohlen, bevor ich dann endlich danach griff, und zwar von den unterschiedlichsten Menschen, wie du schon sagtest. Jung und alt, Viel- und Sonntagsleser_innen. Diese Tatsache allein hat mich schon auf das Buch gespannt gemacht, und ich wurde nicht enttäuscht. Ob es wirklich so hart ist, weiss ich gar nicht, bis auf das Ende natürlich, aber eigentlich wird es nur durch unser Wissen und Brunos Unwissen über die Situation so hart, nicht wahr? Denn der Text an und für sich scheint mehr oder weniger unbekümmert. Aber genau darin liegt ja das Spezielle dieses Buches, oder Fabel, wie es auf der ersten Seite beschrieben wird. Was sagst du dazu, ist das Buch für dich eine Fabel?


Anaïs: Hart ist es aus dem Grund, den du genannt hast. Die Tatsachen und Fakten sind in dem Sinne hart, da wir sie besser kennen als Bruno. Ich habe so eben noch einmal die Definition einer Fabel nachgeschlagen und Wikipedia hat mir folgende geliefert: Eine Fabel ist eine kurze Geschichte, in der meist Tiere die Hauptrolle spielen, und die Leser moralisch belehren will. Also Bruno ist definitiv kein Tier - also auf alle Fälle schon einmal eher untypisch für eine Fabel, aber ich eigentlich werden wir als Leser_in schon belehrt. Des Menschens Blindheit, Naivität und auch Ignoranz gegenüber Dingen wird auf jeden Fall indirekt sehr stark kritisiert. Das ist zumindest meine Interpretation des Buches. Da die Geschichte auch eher kurz und kompakt ist, kann man sie durchaus als Fabel bezeichnen, aber eigentlich sollte irgendwie ja jede Geschichte eine Moral haben und von daher finde ich den Begriff der Fabel nicht hundertprozentig zutreffend.

Mara: Ich war ebenfalls ein bisschen erstaunt, als ich das Buch nochmals aufschlug und auf diese Bezeichnung stiess. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, weswegen sie diese gewählt haben. Ich weiss gar nicht, ob das Buch so stark belehrt oder kritisiert - ein kritischer Text ist es ja auf jeden Fall. Allerdings finde ich gerade hier so spannend, dass nie richtig Stellung genommen wird, da ja alles aus der Perspektive eines Kindes erzählt wird. Meiner Meinung nach zeigt das Buch vor allem auch, wie Boyne auch in seinem Nachwort meint, dass Kinder noch vielmehr eine neutrale Position habe, die einzig und allein vom gesunden Menschenverstand gefärbt wurde, und dass Erwachsene davon meistens viel seltener Gebrauch machen...


Anaïs: Gerade eben durch die Augen eines Kindes, finde ich den Text sehr kritisch. Wenn man bedenkt, dass der Text von einem erwachsenen Menschen geschrieben worden ist, dann finde ich schon, dass er sich durch diese neutrale Perspektive des Kindes kritisch gegenüber Erwachsenen äussert. Ich mag mich erinnern, dass wir an der Buchmesse mit Lucas, dem Azubi des Fischer Verlags, über dieses Buch gesprochen haben. Wenn ich mich recht erinnere, fandet ihr beide das Ende des Buches nicht so gut. Mir hingegen hat es gefallen. Ich möchte jetzt hier nicht zu viel vorweg nehmen - für diejenigen, die das Buch noch nicht gelesen haben. Aber würdest du noch einmal erläutern, weshalb dir das Ende nicht so gut gefiel? 

Mara: Denkst du, dass die Ignoranz kritisiert wird? Erwachsene sind ja sehr selten im Buch vorhanden, und wenn, dann ist ihre Position klar. Ich sehe schon ein, was du meinst und stimme natürlich dieser kritischen Haltung auch zu, aber ich erkenne sie jetzt nicht direkt im Text. Das Ende hingegen nimmt für mich viel zu viel Raum ein, kommt zu plötzlich und drängt uns noch mehr in diese Rolle der 'Allwissenden' gegenüber Bruno. Es kommt abrupt und ja, ist bekümmerlich. Aber ich mag nicht, wie damit Mitgefühl von uns erzeugt wird, es wirkt nicht so recht natürlich auf mich...

Anaïs: Bei der Ignoranz habe ich vor allem an Brunos Mutter gedacht, die ja anscheinend mit den Tätigkeiten in ihrem Hause nicht zufrieden ist, aber doch nichts dagegen unternimmt. Ebenfalls die Position der beiden Angestellten. Das Ende habe ich so, wie du es hier beschreibst, nicht empfunden. Aber du hast natürlich recht - es kommt viel zu schnell und weckt Mitleid.


Mara: Ich empfand es einfach irgendwie plump, im Gegenteil zu allem anderen, was er ja sehr feinfühlig in das Buch integriert - ebenso wie diese Kritik, da muss ich dir zustimmen, ich hatte das nicht mehr so ganz im Kopf, aber jetzt, wo du die Charaktere ansprichst, stimmt... Ich denke, dass das Buch ähnlich ist wie 'Le Petit Prince' - man kann es als Kind, als Jugendliche_r oder als Erwachsene_r lesen und jedes Mal empfindet man es anders und entdeckt etwas Neues. Das hoffe ich zumindest und ich nehme an, dass ich das Buch nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Anaïs: Leider habe ich 'Le Petit Prince' immer noch nicht gelesen, das steht schon seit über einem Jahr in meinem Regal... Aber hoffentlich werde ich dieses hoch philosophische Werk auch einmal noch lesen. 'Der Junge im gestreiften Pyjama' ist auf jeden Fall ein moderner Klassiker, den man einfach gelesen haben muss. Ein Buch, das einem im Kopf bleibt.

schnell, dein leben | buchbesprechung

23 November 2016

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Mit grosser Klarheit und Wucht erzählt Sylvie Schenk die einfache Geschichte einer Frau aus den französischen Alpen, die sich während des Studiums in einen Deutschen verliebt. In ihrer neuen Heimat ist alles schwierig und ihr Mann ganz anders, als sie ihn kennengelernt hat. Zugleich erfährt Louise immer mehr Details aus der Vergangenheit des autoritären Schwiegervaters, der im Krieg in Frankreich war. Schnell, dein Leben ist die Entdeckung einer Autorin, die vor über fünfzig Jahren nach Deutschland kam und ebenso viele Jahre vergehen lassen musste, um genau diesen Roman schreiben zu können - eine Befreiungsgeschichte, ein neuer Blick auf Nachkriegsdeutschland, ein Lebensbuch.

Hanser Verlag, 160 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag, Original Deutsch, 16 Euro (D)


Bevor wir die spannende Reise nach Frankfurt antraten, bekamen wir beide überraschenderweise noch ein Päckchen - darin befand sich dieses Buch mit netten Briefen, welche uns dieses Werk ans Herz gelegt haben. Martin Kordiċ, der Lektor, schilderte, wie er in eine ganze Nacht lang dieses Manuskript durchlas und hellwach begeistert war. Wir hatten, ebenso wie er, den Namen noch nie gehört und haben uns, nachdem wir den Klappentext durchgelesen haben, unglaublich auf das Lesen gefreut. Gegenseitig lasen wir uns dann also auf der Fahrt in die Buchmesse-Stadt Kapitel für Kapitel vor und genossen das Buch wahnsinnig. Nur schon durch das Vorlesen bekam das Buch eine besondere Stimmung und wird von uns immer mit einem Erlebnis verbunden sein. Dazu kommt, dass wir später die Autorin persönlich treffen durfte, an dem Anlass, dessen Einladung dem Buch beilag. Wir waren sehr verwundert, bei ihr einen starken Akzent herauszuhören, während sie uns erzählte, dass sie das komplette Buch auf Deutsch geschrieben hatte. Selten haben wir ein Buch mit einer solchen feinfühligen und schönen Sprache gelesen, ein wenig aussergewöhnlich, aber auf sanfte Weise. Vieles ist bis ins Detail beschrieben, aber nicht so, dass es zu viel wird. Wir erhalten ein wunderschönes Gesamtbild, die Sprache rundet die Atmosphäre der Szenen perfekt ab, welche alle sehr emotional sind. Ein anderer Lektor des Hanser Verlags meinte zu uns, dass ihre Sprache vielleicht gerade deswegen so sensibel ist - weil sie sie nicht so gewöhnt ist wie wir, weil sie nicht so alltäglich ist für Sylvie Schenk. Genau das scheint zuzutreffen; wir wollen alleine des Schreibstils wegen noch viel von ihr lesen.

Ihr Buch wird wohl viele autobiographische Elemente enthalten und vielleicht auch eher ältere ansprechen. Denn auf knapp 160 Seiten erzählt sie von den unterschiedlichen Phasen eines Lebens, von der Unsicherheit, die die Protagonistin immer verfolgt, die sich eigentlich mutig immer wieder in die Fremde wagt. Die unterschiedlichen Freunde von Louise würden wir alle liebend gerne kennenlernen, dabei schreibt sie so authentisch und erzählt so ausgiebig von ihnen, dass wir das ein Stück weit zumindest schon getan haben. Es gab einige Charaktere, die Parallelen aufwiesen zu Freunden von uns, was uns das Buch nochmals näher brachte. Wir sind als jugendliche Leserinnen in eine andere Zeit gerutscht, in die Nachkriegszeit, die uns einerseits unglaublich fremd erschien, aber doch nicht so weit entfernt, wie man meinen könnte - gerade momentan finden wir uns ja in einer Welt des Umbruchs wieder.



Ein Leben beinhaltet so wahnsinnig viel, und das Buch ist dünn, wie wir bereits angemerkt haben. Sie konzentriert sich auf einige wenige Punkte, und auch wenn es vielleicht nicht das wichtigste oder das speziellste ist, was sie für diesen Roman ausgesucht hat, sind es diejenigen Personen und Momente, die prägend sind und einen sein ganzes Dasein lang begleiten. Damit erschafft sie eine Art Lebensideal, ohne dass alles zu rund oder zu perfekt ist. Sylvie Schenk erzählt von Fixsternen, mit denen man als Mensch ganz individuell wahnsinnig viel verbindet, alle Emotionen durcheinander, aber die mehr oder weniger für immer existieren, in unseren Gedanken.

Irgendwie scheint oft nichts spezifisches zu passieren, und doch kann man sich gut in die Situation hineinversetzen, wie schon erwähnt, erzählt es 'einfach' vom Leben, und ist dabei eben doch anspruchsvoll, gerade, wenn man gewisse Lebensphasen noch nicht erleben durfte. Der Titel verrät in diesem Sinne sehr viel vom Buch, denn genau das ist es, auf eher wenigen Seiten bekommt man nämlich unglaublich viel. Und dafür möchten wir uns von Herzen bei Sylvie Schenk bedanken.



die längste nacht | livresque amitié

20 November 2016

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Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet - aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stösst in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füsse fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah - in jener längsten Nacht.

Aren Verlag / 410 Seiten / Gebunden mit Schutzumschlag / Original Deutsch / 19.99 Euro [D]





Wir hatten das Vergnügen, Isabel Abedi kennenzulernen und ihr alle möglichen Fragen zu stellen, und Fragen hatten wir einige, denn dieses Buch hat uns beinahe sprachlos und ziemlich bewundernd zurückgelassen - was für ein unglaublicher, wunderschöner Schreibstil. Gerade wegen diesem wunderschönen und sehr inspirierendem Gespräch mit ihr, haben wir auch noch einmal einen völlig neuen Blickwinkel auf das Buch wehalten, zum Beispiel, dass wirklich alle Schauplätze im Buch real sind - eine traumhaft schöne Vorstellung! Gerade hier liegt ihre Stärke, sie beschreibt sinnlich und dennoch sehr realistisch die Orte, aber auch ganz viel anderes; welche Geschmäcker auf der Zunge von Vita zergehen, welche Düfte in der Luft liegen, welche Zärtlichkeit ein Streicheln hat. Und das merkt man Isabel Abedi auch als Mensch an, sie sucht in jedem Satz nach den richtigen Worten und wählt diese so sorgfältig aus, dass man einfach die Lust verspürt, ihr ganz ganz lange zuzuhören. Bei 'Die längste Nacht' weiss sie ihre besondere Sprache gut zu verbinden mit einer atemlosen Geschichte, die vor allem spannend ist, aber genauso die richtigen Anteile an 'romantisch' und 'philosophisch' enthält, es ist eine gelungene Mischung, die das Buch definitiv auszeichnet. Diese verstrickte Familiengeschichte, die Vita während des Romanes aufdecken muss, ist voraussehbar und doch wird man als Leser_in immer wieder aufs neue überrascht - sehr faszinierend, wie Isabel Abedi das gelöst hat. Ihre Charaktere sind aussergewöhnlich und wachsen uns alle schnell ans Herzen, natürlich sind die meisten auf Anhieb sympathisch, aber es gibt dennoch die ein oder anderen Person, bei denen man ein bisschen Zeit braucht, um Verständnis für ihr Verhalten aufzubringen. Man fühlt sich beim Lesen so, als würde man mitten in der Geschichte drinstecken und als wäre man selber ein Teil dieser Handlungen, weil gerade eben die Charaktere auch so lebendig sind. Faszinierend ist, wie sie alles miteinander verknüpft und ein Buch schrieb, das sich selbst mit 400 Seiten noch viel zu kurz anfühlt. Es war richtig traurig, das Buch weglegen zu müssen. Es war so schön zu merken, dass Vita in einer Zwischenwelt lebt - immer noch ein Kind und doch schon so grausam erwachsen. Und genau das ist es, was wir an Isabel Abedi schätzen - nichts ist schwarz-weiss oder stereotyp, auch wenn es auf den ersten Moment so wirkt, und genau das lässt auf eine grosse Vielseitigkeit in Bezug auf die anderen Bücher erhoffen, die wir beide wohl noch unbedingt lesen möchten. Diese Buchbesprechung kommt somit vielleicht etwas spät, da wir uns dem Winter nähern, aber es ist die absolut perfekte Sommerlektüre mit solch tollem Inhalt, die Begeisterung ist gross.





interview mit isabel abedi

16 November 2016

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Heute haben wir nun endlich das Gespräch mit Isabel Abedi für euch! Das war ein echtes Highlight an der Buchmesse und wir denken immer wieder gerne daran zurück. Es war auch sehr schön, diesen Post zu verfassen, weil wir die fünfundvierzigminütige Aufnahme noch einmal hören konnten. 


Als erstes haben wir bemerkt, dass wir schon ein baldiges Wiedersehen vor uns haben, da sie im Rahmen von Zürich Liest eine Lesung in unserer Heimatsstadt halten würde - diese war übrigens sehr schön, danke Dir, Isabel für die tolle Lesung und natürlich auch das wirklich schöne Gespräche.

Isabel Abedi: Zeigt mal eure Visitenkarten! Vivre avec des livres... Also ich bin ja nicht so gut in Französisch, aber ich weiss wenigstens was es heisst! Leben mit den Büchern!! Wie alt seid ihr? Ich bin neunundvierzig. Ihr seht etwa so alt aus, wie ihr seid, aber wenn ich meine Augen schliessen würde und euch nur beim Sprechen zuhören würde, hätte ich euch viel älter eingeschätzt...  Also: Habt ihr Fragen?

Mara und Anaïs (nachdem wir noch kurz über all die anderen Fragen gesprochen haben, haben wir begonnen): Welcher Satz beschreibt dich gut?


Welcher Satz beschreibt mich gut? Ohhh, das ist schwer. Super! Schöne Frage (pause) (pause) BOAHH... (pause...) Ein Satz der mich gut beschreibt ist, das ist das, was im Moment gerade passiert, das ist das Gefühl, dass so viele Gedanken in meinem Kopf sind, als würden 18 Autobahnspuren sich einen Weg aus einem Tunnel hinausbahnen. Es ist viel mehr da, ich möchte am liebsten alles rauslassen. Ich möchte das sagen was stimmt, aber ich könnte es so sagen und so sagen. Aber das ist kein Satz. Also... Ich könnte das halt so in Eigenschaften sagen- dass ich chaotisch, emphatisch und unsicher bin, oder chaotisch, emphatisch und fantasievoll! 'Ich bin voller Gegensätze', ist ein Satz der auch gut passen würde. Ich meine, ich könnte mich von der einen Seite beschrieben und von der anderen- ich könnte sagen ich bin chaotisch oder ich bin organisiert, ich bin unsicher, könnte aber auch sagen ich bin selbstsicher. 

Ein Satz der auch gut wäre ist, 'Ich bin gerne glücklich'- das wär ein Satz. 'Ich bin gerne glücklich', ja, in dem Satz finde ich mich wieder. Ich bin nicht immer glücklich, aber ich bin gerne glücklich. Das heisst auch, wenn irgendetwas nicht gut läuft oder irgendetwas ist unangenehm, dann versuch' ich mir da das Glück reinzureden, und das heisst nicht, dass ich Sachen schönrede oder, man kann es auch so sehen, dass ich Sachen romantisiere, aber ich finde es einfach schöner, glücklich zu sein. 

Jetzt könnte ich wieder genauso sagen 'ich bin gerne traurig!', dass ich nie traurig bin heisst es nicht.  Ich weine auch wenn ich traurig bin. Ich glaube einfach, ich bin ein Mensch, der sehr viel Glück in sich trägt.


Inwiefern definierst du dich über deine Bücher / als die Autorin deiner Bücher? Wie viel von Dir steckt in deinen Büchern drin?

Ich identifiziere mich sehr mit meinen Büchern, ich kann das Schreiben nicht vom Leben trennen, ich kann das Leben nicht vom Schreiben trennen. Aber wenn ich eine Geschichte schreibe, dann ist es zum Beispiel auch so, dass die Figuren in den Büchern für mich so echt werden, wie echte Figuren. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass die Bücher auch mehr oder weniger stark mit mir verbunden sind, am stärksten natürlich 'Imago'. Ich bin eben auch ohne Vater grossgeworden und habe ihn erst mit vierzehn flüchtig kennengelernt, das hat mich sehr stark geprägt. All die Fantasien die man hat- deswegen hat Imago auch am meisten mit mir zu tun. Die Figuren sind aber total fiktiv. Bei Whisper und ganz stark bei der Längsten Nacht sind die Schauplätze real. Das Dorf von Whisper ist ein Dorf aus meiner Kindheit, dort habe ich viel Ferien als Stadtkind verbracht. 


Genau, das war auch 'ne Frage von uns- Wie kannst du diese Stimmungen, diese Orte, diese Gerüchte und alles so genau beschreiben?

Ja, bei der längsten Nacht ist es auch so gewesen, dass ich den Wunsch hatte, nochmal über einen Ort zu schreiben, den ich so gut kenne. Und die Schauplätze aus der längsten Nacht sind alle richtig real, zum Beispiel das Kloster in San Giorgano, das heisst in Wirklichkeit San Galgano. Oder Viagello, das heisst San Giustino. Und vor allem das Grundstück auf dem die Geschichte spielt, dort habe ich als Mutter mit meinen Kindern viele Sommer verbracht. Und allgemein, es gibt den Fluss, es gibt den Wasserfall, es gibt das Dorf und das ist eben alles so beschrieben, wie es in der Wirklichkeit ist. Und dann habe ich dieses Grundstück, in dem Luca lebt, der Weinberg mit der Villa mit dem Winzer, dass sind zwei Orte, die ich aber  aus Umbeien dazugeholt und in meinem Kopf zusammen fusioniert habe, dort gibt es das alte Herrenhaus, den Stall, die Koppel und  eben den Weinberg. 

Aber trotzdem, all das - wie es da riecht, wie es da schmeckt, wie sich die Sonne anfühlt, wie die Hitze ist, wie der Wasserfall geschaffen ist, wie der Fluss aussieht, wie es ist, da drüber zu laufen, wie die Gassen im Dorf sind, wie es auf diesem Grundstück aussieht, das habe ich mir alles nicht ausgedacht.

Bei mir ist es so, dass ich keine grosse Fantasie im Bezug auf Landschaften und Orte habe und die Realität dafür brauche. Dafür geht dann die Fantasie stärker oder vollkommen in die Geschichte. Ich habe also einen Ort genommen und dem eine Geschichte angedichtet. 

Ich habe die Geschichte aus meiner Erinnerugn geschrieben und bin jetzt da nochmal hin, sieht's anders aus? ... Nö sieht noch ganz genauso aus, aber das Verrückte ist, ich war jetzt sechs Jahre nicht mehr da. Und jetzt bin ich da nochmal hin- zum diesem Wasserfall, zu diesem Kloster, was inzwischen abgeschlossen ist, früher aber nicht - richtig unheimlich! - und ich hab noch, als ich den Roman geschrieben habe gedacht, ist doch Schwachsinn, wieso schliesst man das ab. Also man kann schon rein wie in ein Museum, um 18uhr wird es dann aber abgeschlossen. Früher konnte man da frühmorgens oder spätnachts rein, was wir dann auch gemacht haben. Und als ich dann eben da war, da hab ich's im Kopf nicht mehr sortiert bekommen - Moment mal, bin ich in meiner Erinnerung und Vergangenheit oder in meiner Geschichte? Das war echt, echt... unheimlich. Genau.


Apropos unheimlich, weisst du was? Jetzt kommt eine Geschichte von uns: vor den Ferien gingen wir mal mit Freunden an den See, grillieren, und da kamen etwa fünf Typen mit dem namen Luca vorbei. Und seit da verfolgt uns dieser Name irgendwie, alle und überall heissen sie Luca - hier im Buch beispielsweise! Oder Lucas vom Fischer Verlag (liebe Grüsse an Dich!) 

Wahnsinn!

Jetzt noch mehr zu deinem Leseverhalten. Wir haben uns einerseits gefragt, ob du Kinder- und Jugendbücher auch privat liest und ob du auch liest, während du schreibst.

Ich würde jetzt von mir aus nie sagen, dass ich nur für Kinder und Jugendliche schreibe. Ich würde immer sagen, ich schreibe nicht für, sondern von Kindern und Jugendlichen. Beim lesen von Büchern ist es genauso. Ich fände eine Welt schön, in der es diese Schubladen nicht gäbe. Ich fände es schön, würde in einer Buchhandlungen Kinder- und Jugendbücher, wie wir sie nennen, nicht nach Alter, sondern schlichtweg thematisch sortieren werden. Ich denke, meine Büchern könnten auch in der Belletristik stehen. Das Wort Zielgruppe schalte ich total aus, das ist einfach für mich so. Und wenn ich ein Buch schreibe, dann habe ich sehr wohl eine Auswahl an Büchern, die dazu passen. Bei der längsten Nacht habe ich beispielsweise Bücher gelesen, die in Italien spielen, zwei tolle Biographien, auch eines meiner Lieblingsbücher von Barbara Vine, Es scheint die Sonne noch so schön, welches in einem heissen Sommer spielt. Ich mag da unglaublich gern, wie stark sie in diesem Buch den Ort, aber auch die Gerüche beschreibt. Ich kuck mir dann da an, wie sie einen Garten oder wie sie die Hitze beschreibt. Ich kann auch keine Bücher lesen, die thematisch Gefahr laufen, zu nah am Buch zu sein oder zu weit entfernt, und auch kein Kinderbuch, wenn ich ein Jugendbuch schreibe. Wenn ich  ein Lolabuch  schreibe, lese ich tatsächlich auch nur Bücher für Kinder, damit ich mich besser in diese Kindlichkeit hineinversetzen kann. 

Es gibt ein ganz schönes Hotel in Hamburg, das Wedinahotel, nennt sich auch Literaturhotel. Und dieses Wedinahotel hat einmal ein Wochenende gehabt an dem eine handvoll Hamburger Autoren und  Autorinnen ein Zimmer besetzt haben und darin Lesungen hatten. Dann haben sie Gäste eingeladen und diese konnten dann von Zimmer zu Zimmer gehen. Ich war die einzige Kinder- und Jugendbuchautorin, und das war so beworben, dass das irgendwie nicht richtig ersichtlich war. Das heisst, es kamen nur Erwachsene und ein Kind. Und ich  dachte mir die ganze Zeit nur so 'Zu dir wird keiner kommen', ich sass da mit meinen Lolabüchern. Aber dann war es total schön, es waren sehr viele Leute da und sie wechselten ständig die Zimmer. Bei mir war es immer voll, aber irgendwann waren nur noch zwei sehr alte Männer da, bestimmt über 70, die setzten sich zu mir hin. Ich hab' sie angeguckt und gesagt 'Ja aber, Sie sind nicht wirklich die Zielgruppe, das ist ein Kinderbuch'. Und dann erwiderten sie 'Deswegen sind wir ja da, das möchten wir doch so gerne hören!' Ich musste wirklich fast weinen... Ich habe ihnen dann eine Szene vorgelesen und die kriegten dann solche Augen und waren fast selbst wieder wie Kinder. 



 So ne schöne Geschichte! Nun noch eine Frage; Worüber machst du dir komische Gedanken?

Ich mach mir oft komische Gedanken über die Zukunft meines Schreibens (wieder wird jemand lautstark und herzlich begrüsst, es werden Fotos von uns drei geschossen). Gut, wo waren wir... ach komische Gedanken! Ich denke mir manchmal 'und ab JETZT wird nichts mehr klappen,  ab JETZT wird dir nichts mehr einfallen- das nächste Buch wirst du nicht schaffen. Auch während eines Buches habe ich komische Gedanken. Ich habe so wie kleine Monster in meinem- wie bei der Muppetshow,!  Und in meiner Vorstellung ist es dann so, dass die gerne Chips essen und ich geb denen immer Chipstüten, damit die ruhig sind während des Essens, damit ich schön weiter schreiben kann. Ich mach mir tatsächlich auch oft komische Gedanken über meine Tochter, die ist jetzt in Brasilien (freiwilliges soziales Jahr). (Mara verschwindet auf die Toilette) Ich mache mir dann Gedanken darüber, wie es ihr geht, was sie macht, was passiert. Wenn ich im Zug sitze mache ich mir zum Beispiel auch immer merkwürdige Gedanken über meine Mitreisenden, was könnte mit denen sein, wohin fahren sie... Genau. 

Machen dir deine Gedanken manchmal auch Angst?

Ja klar. Mir fällt jetzt spontan grad eine Kindheitserinnerung ein. Wir wohnten  damals im dritten Stock eines Mietshauses. und dann habe ich mir vorgestellt, ich schloss unten die Türe auf, die ging dann ja von selber wieder zu. Und dann habe ich mir überlegt, ich müsse auf einer bestimmten Treppenstufe sein, eine bestimmte Höhe erreicht haben, bevor die Tür zuklappt- sonst passiert was Schreckliches. Das fing wie so ein Spiel an, wurde dann aber wie ein Zwang- ich raste irgendwann hoch wie eine Bescheuerte. (Mara ist wieder da - salut!).

Mich beschreibt auch so dieses 'was wäre wenn'... sehr gut. Ich bin in einer realen Situation - und plötzlich gehen alle Lichter aus. Ich war gestern im Agentenzenter, und dort ist alles, alles weiss. Und dann habe ich mir überlegt, was wäre, wenn irgendein komisches Ereignis passieren würden und alle auf der Buchmesse wären weg, bis auf die Agenten dort oben. Solche Gedanken halt - aber letztendlich sind das ja auch die Gedanken, aus denen Bücher entstehen! (es kommt wieder jemand)


Wenn wir von Inspiration sprechen - du hast eben von diesen Gedankengängen und auch von diesen Bücherfächern gesprochen - was inspiriert dich sonst noch?

Tatsächlich, das ist zwar ein Klischee und einige Schriftsteller_innen sagen das auch so zum Spass, aber ein heisses Bad hilft immer. Also das ist sowas, ich entspann mich dann und dann können die Gedanken bei mir im wahrsten Sinne des Wortes wieder fliessen. Dann kann es auch passieren, dass ich in der Badewanne liege, und dann plötzlich auch schon wieder rausspringe. Das ist nämlich auch ein Ort, der mir ermöglicht, mich aus mir selbst heraus zu inspirieren.

Ich gucke auch sehr gerne Filme oder Serien, das darf aber auch nicht verwandt sein mit dem was ich gerade schreibe. Da kann ich sehr gut sehen, wie Figuren entwickelt werden, gerade in Staffeln. 

Auch sehr inspirierend finde ich so was hier - Gespräche mit Jugendlichen, die inspirieren mich immer am meisten, mehr als Gespräche mit Erwachsenen und mehr als Gespräche mit Kindern. Keine Ahnung... Ich glaube, dass ich selber ganz viel von Jugendlichen habe. In den Jugendlichen sind so wie beide Welten noch drin, das Kindliche und doch auch das Erwachsene. Einerseits können sie sich so oft vor Albernheit wegschmeissen, aber auch philosophische Gespräche führen, sich die grössten Seins-Fragen stellen und die Welt am meisten in Frage stellen. Als Kind sammelst du vor allem Erfahrungen und alles, es gibt dieses Staunende. Aber als Jugendliche beginnst du dann, das zu hinterfragen. Und ich glaube, ich habe nie wirklich aufgehört, das zu tun. Ich habe nie einsortiert und abgeschlossen. Mich kannst du noch genauso überraschen wie damals und ich stelle immer noch in Frage, das habe ich mir erhalten. Und deswegen inspiriert mich das total. 


Abschliessen können wir uns nur ganz herzlich danken für die schöne Zeit, die wir mit Isabel Abedi verbringen durften und für den spannenden Gesprächsstoff. All das war eine grosse Inspiration für uns! Am Sonntag um 14 Uhr könnt ihr hier noch unsere Besprechung zu Isabels neustem Buch 'Die längste Nacht' lesen - falls ihr es während des Gesprächs noch nicht bemerkt haben, es hat uns unglaublich gut gefallen. Vielen  Dank für's Lesen.

frankfurter buchmesse / impressionen

13 November 2016

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Heute schwelgen wir nochmals in besonders schönen Erinnerungen an die Buchmesse, und zwar gleich zweimal. Wir haben einerseits endlich unser Video, visuelle Eindrücke von der Buchmesse und unserer schönen Zeit in Stuttgart und Frankfurt. Wir freuen uns sehr, wenn ihr es euch ansieht! 
Dann habe ich eine Art kleines Spiel gespielt, welches ich in letzter Zeit häufig mache. Mir gedankliche Notizen zu machen, wenn jemand etwas ausserordentlich schönes oder berührendes sagt. Wenige davon liste ich euch hier noch auf, damit ihr mit mir die Köpfe dieser Menschen bewundern könnt. Natürlich wäre ein Zahl wie fünf schöner, aber auch ein bisschen unnatürlich, weil mir kein fünftes tolles Zitat einfallen wollte, deswegen begnügen wir uns mit diesen. Wir wünschen euch noch einen wunderschönen Tag!


"Ich bin einfach gerne glücklich." 
Isabel Abedis Satz, der sie gut beschreibt

"Sind Abenteuergeschichten denn nicht eher was für Jungs?" 
- "Das wusste ich als Kind noch nicht."
Kristina Gehrmanns tolle Antwort auf eine bewusst blöde Frage im Lesezelt

"So... if there is humour, irony, satire - that's much easier in english. But with melancholia, I write in Turkish."
Elif Shafak über das Verwenden von Sprache

"Vielleicht ist ihre Sprache gerade deswegen so sensibel, weil sie sie nicht so gewöhnt ist wie wir."
Ein Lektor des Hanser Verlas über Sylvie Schenks Sprache


der geruch von häuser anderer leute | livresque amitié

10 November 2016

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Alyce weisst nicht, wie sie Fischen und Tanzen in Einklang bringen soll. Ruth hat ein Geheimnis, das sie nicht mehr lange verbergen kann. Dora will ihren Vater nie wiedersehen und wird von Dumplings Familie aufgenommen. Hank und seine Brüder hauen von zu Hause ab, doch einer von ihnen gerät dabei in grosse Gefahr. Und trifft auf Alyce...
Hier, unweit des nördlichen Polarkreises, wo der Alltag manchmal unerbittlich ist, kreuzen sich ihre Lebenswege immer wieder. Sie kommen einander näher, versuchen einander zu retten, und wenn man es am wenigstens erwartet, gelingt es. Und viele Geschichten werden zu einer Geschichte.



Verlag: Königskinder • Seiten: 320 Seiten • Fassung: Gebundene Ausgabe • Original: The Smell Of Other People's Houses, Englisch • Übersetzerin: Sonja Finck • Preis: ca. 18 Euro [D]


M: Wohl eines der besondersten Bücher, das wir gemeinsam erfahren durften! Hier kann man auf keinen Fall von Stereotypen sprechen, denn gerade auch die Charaktere waren sehr speziell, nicht alleine ihre Situation!

A: Das fand ich definitiv auch! Mich hat das Setting des Buches total geflasht, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie überrascht ich war, als ich mit dem Buch begann. Alles so neu, so anders und dabei perfekt auf die persönlichen Geschichten abgestimmt. 

M: Da hast Du recht. Die Geschichten in sich sind perfekt abgestimmt und abgerundet, allerdings empfand ich es als Ganzes nicht wahnsinnig stimmig. Sehr gerne wollte ich mal mehr von dem einen oder anderen Schicksal erfahren, anstatt gleich wieder zur nächsten Person zu springen (Anm.: hat gar nicht mit Cliffhanger zu tun...). Denn die einzelnen Geschichten, die sich die  Autorin vorgenommen hat, sine keine leichten, sondern alle sehr aussergewöhnlich und gewichtig. Sie  angeschnitten und sehr schnell serviert. 

A: Das stimmt total.. Alles sehr prägende Geschichten, eigentlich hätten wohl alle das Potential, als eigenständige Geschichte zu erscheinen. Eigentlich schon fast schade, dass Bonnie-Sue Hitchcock keinen Kurzgeschichtenband geschrieben hat. Jede Geschichte an einem Stück erzählt und am Ende hätte man als Leser_in dann die Parallelen gesehen...

M: Genau! Ich denke, dass der Leser/die Leserin dann mehr herausgefordert werden würde, was zum speziellen Charakter des Buches durchaus gepasst hätte! Denn die Verbindungen fand ich manchmal ein wenig... plump, die musste man halt noch einfügen. 
Ich hatte bei dem Buch übrigens total Mühe mit den Namen. Wusstest Du schnell, wer wer war?

A: Nicht schnell, aber bestimmt nach so einem Drittel. Ich musste sie mir aber auch erst bewusst einprägen. Es war nicht ganz leicht - aber Du hast da ja eh eine kleine Schwäche! ;) Auf jeden Fall war die Geschichte auch recht traurig - es hatte jeder dieser Protagonisten mit einem nicht ganz leichten Schicksal zu kämpfen!

M: Geht's noch? Haha! Die schweren Schicksale haben wir doch bereits besprochen, hmm, wo sind wir stehen geblieben? Diskussionswürdig finde ich noch den Schreibstil - mir hat dieser total gefallen, ich konnte mir das beschriebene Alaska bildlich total gut vorstellen!

A: Oh ja, mir auch total! Ich wollte gerne dahin reisen, und der Schreibstil hat auch mich total mitgerissen, ich liebte es, dieses Buch zu lesen!

M: Die tolle Gestaltung im Inneren des Buches hat das noch verstärkt, ich habe glaub selten solch ein Prachtexemplar gesehen!

A: Ich weiss auch  gar nicht mehr ganz genau, was ich dazu sagen soll. So präsent ist es mir leider nicht mehr, aber ich  habe es echt gerne gelesen und mich hat vieles an diesem Buch fasziniert. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es sehr verwirrend sein kann und zum Teil auch sehr abstrakt.

M: Ich habe es auch geliebt! Allerdings gibt es für mich klare Kritikpunkte, eben diese Form, die eigentlich eine Invention ist, aber meiner Meinung nach nicht vollkommen aufgeht. Ansonsten ist es aber ein wunderschönes Buch - in allen Aspekten.

A: Ging mir genauso! Kommt Alaska auch auf unsere Reiseliste?

M: Vielleicht ein bisschen kalt - ich brauche die Sonne, das weisst Du. Und Städte! Vielleicht sollen wir als nächstes Paris ansteuern? Da kann ich Dir einen meiner liebsten Buchläden zeigen! 

A: Aber zuerst kommt Vella nächste Woche und dann ganz bald schon das buchige Frankfurt!



fuck donald trump.

09 November 2016

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Der heutige Tag wird wohl in die Geschichte eingehen - er hat sich bisher zumindest fies und schmerzhaft in unsere Haut, unsere Köpfe gebrannt. Er hat Gedankenketten voller Höllenszenarios und Ängsten aufgelöst, uns sprachlos gemacht und zu Worten gebracht. Diese möchten wir euch nicht vorenthalten, im Gegenteil - wir wollen eure auch hören.
Kommentare sind super, ihr könnt uns aber auch ein Mail mit eurem Text schreiben, der dann ebenso hier erscheinen wird. Wir freuen uns, wenn ihr auch einen Teil davon werden wollt und eure Stimmen hier hörbar machen wollt - wenn auch zu traurigem Anlass.



F*CK.
Leonardo Gil Reloba

Amerika. Das moderne Leben, die Technologie - Amerika ist immer einen Schritt voraus, Amerika dies, Amerika das. Spätestens heute hat sich allerdings gezeigt, was Amerika wirklich für ein Land ist. Voller Rassisten, Frauenhasser und Rechten Idioten. Ich kann es nicht glauben, dass Donald Trump nun wohl der mächtigste Mann der Welt ist. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie man das zulassen konnte, dass zwischen Hillary Clinton und Donald Trump gewählt wurde. Ich weiss nicht, was das für ein Zeichen ist. Ein solcher Rückschritt in den Köpfen der Menschheit ist mehr als nur erschreckend. Wie wird das weitergehen? Was wird passieren? Möchten wir in so einer Welt leben, in der solch schlimme, menschenfeindliche und gefährliche Herrscher an der Spitze der Regierungen und somit der ganzen Welt sind? Putin, Erdogan, Jong Un, Orban, um nur einige zu nennen, und jetzt noch Trump. Auf der ganzen Welt ist so viel Leid zu sehen, so viele Flüchtlinge, solcher Rechtsextremismus, so viel Krieg und Hass überall. Und das schlimmste an allem: Amerika hatte die Wahl - ja, wohl keine besonders gute, aber sie hatte eine. Und die USA wollte ihn- Donald Trump. Wir können nur noch hoffen, dass all unsere Befürchtungen nicht wahr werden. Ich bin enttäuscht und kann es kaum glauben, dass ein Mensch mit solch dummen Aussagen so viele Unterstützer hat. Obama hätte einfach noch mehr in die Bildung investieren müssen, damit die Leute endlich begreifen, dass eine solche „Politik“ keine Option ist. Ich glaube, heute sind wir dem Weltuntergang ein klein wenig näher gekommen. Fuck Donald Trump.
Anaïs Elsa


Es macht mich traurig, dass ein Mann, welcher das Volk seines Landes nicht respektiert, Präsident wurde. Er hat dies in 1998 nicht, als er sagte, dass die Republikaner die dümmste Gruppe an Leuten des Volkes sind und das tut er heute nicht, indem er unter anderem Minderheiten ausgrenzt und Frauen beispielsweise das Abtreibungsrecht entreissen möchte.
Mahalia Newman

Trump als Präsident muss nicht nur Schlechtes bedeuten. Es kann auch gut sein, wenn sich die USA wieder auf sich konzentriert und als Gemeinschaft angegangen wird. Dass sich Amerika aus der Weltpolitik vermehrt zurückziehen wird, eröffnet auch neue Möglichkeiten für andere Länder. Und vielleicht entsteht durch die geringere Unabhängigkeit der anderen Ländern von der USA ein komplettes Umdenken, was den Umgang mit schwierigen Situationen betrifft.
Yannick Gerber

Die ganze Welt in einem Schockzustand. Damit hätte nun wirklich niemand gerechnet. Donald Trump wird bald sein Amt als 45.Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antreten. Doch als rational denkender Mensch sollte man in ihm vor allem eine Strafe sehen. Eine Strafe für die Leichtsinnigkeit, die Wut der Mehrheit der Amerikaner, eine Strafe dafür, dass wir ihn unterschätzten. Nun stehen wir mit einem Psychopathen als Staatsoberhaupt und Melania Trump als First Lady da. Doch auch wenn ich über jeden, der Trump für mehr als einen psychisch labilen Populisten hält, nur lachen kann, versuche ich es dennoch positiv zu sehen und hoffe, dass diese besonders begabte Hälfte der amerikanischen Bevölkerung aus den kommenden vier Jahren lernt und einen Mann wie Barack Obama zu schätzen weiss. So hat vielleicht auch Donald Trump etwas gutes an sich- Schuld an seinem Wahlsieg sind in erster Linie nämlich die Menschen, die ihn wählen.
Jonas Lusti


Ich versuche nun schon eine ganze Weile, die richtigen Worte zu treffen, aber das ist unglaublich schwierig. Donald J. Trump, ab dem 20.Januar nun also der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, ist allerdings nur die Spitze. Aber die Welt musste in der letzten Zeit so viele Schicksalsschläge einstecken und die Zivilisation hat einen Rückschritt um den anderen gemacht. Ich habe Angst um Angehörige jeglicher Minderheiten in den USA, aber ich habe vor allem auch Angst vor weiteren solcher Rückschritte und Schicksalsschläge. Ironischerweise fand heute Nacht vor genau 78 Jahren die Kristallnacht statt - wir wissen alle,  was damals geschah und was darauf folgte. Auch  wenn Trump immer wieder mit dem zynischen Titel 'Hitler 2.0' versehen wird, stürzen wir uns vor allem ins Ungewisse. Und es ist eines der wenigen Male, in der ich Angst vor dem Ungewissen habe.
Richten wir unseren Blick, nur beispielsweise, zur Türkei, sehen wir bereits, wie dort faschistische Methoden angewendet werden. Nein, wir haben nichts aus der Geschichte gelernt. 
Mara Luna

Ich weiß noch, vor 8 Jahren, da habe ich Deutschland verlassen, das Abi frisch in der Tasche, und stand am Fenster im 7. Stock und sah der großen Freiheit entgegen. Und kurz darauf war es so weit: Obama wird Präsident von Amerika und es passte so herrlich zu meinem Lebensgefühl und ich glaube die ganze Welt hatte dieses Kribbeln eines neuen Anfangs. Und wir gingen für freie Bildung auf die Straße und kurz darauf ging der halbe nahe Osten auf die Straße. Und aus der Hoffnung wurde der Krieg.
Und heute ist das Gefühl genau umgekehrt. Die Spirale geht nun abwärts. Der Funke der Hoffnung hat sich zu einem Flächenbrand aus Zerstörung und Hass entzündet.
Aber vielleicht werden wir ja in 8 Jahren wieder einen neuen Anfang wagen. Vielleicht muss es ja erst schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.
Denn wenn wir nochmal 8 Jahre zurückblicken, dann sind wir bei 9/11 und es war genau dieses Gefühl... und vielleicht war es sogar noch schlimmer. Vielleicht geht es ja so zyklisch weiter. Hoch und Runter, auf Hass folgt Krieg folgt Hoffnung folgt Krieg folgt Hass.
Vielleicht ist ja die Hoffnung bald wieder dran.
Anja


Ich finde, es ist ein gewaltiger Rückschritt - in Betracht aller möglicher Aspekte. Für mich ist es so abstrakt, dass ich noch gar nicht richtig realisiert habe, was diese Wahl bedeutet, und was sie für Auswirkungen haben kann. Aber dennoch, es ist absolut schockierend.
Eden Saïd


Donald Trump ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten. Nun sind wir definitiv ganz unten angekommen, wir sind bis zum Meeresgrund gesunken, zusammen mit einem solchen Fehler.
Es ist einfach traurig, dass so ein unqualifizierter Mensch mit null politischem Verständnis und nicht der blassesten Ahnung von der Welt überhaupt eine Chance hatte, Präsident zu werden. Unsere Welt bricht in sich zusammen, wir haben ein riesiges Imperium aufgebaut auf einem zu wackligen Grund
und nun kollabieren die Stützen, die alles zusammenhielten. In 100 Jahren haben wir zerstört, was die Erde in Billionen und Billionen von Jahren erschaffen hat und wir müssen anfangen, über unsere Zukunft nachzudenken, denn wenn wir so weiter machen, haben wir keine Zukunft mehr. Wir müssen zusammenarbeiten um unser Ziel zu erreichen. Doch diese Wahlen haben mir gezeigt, dass offensichtlich so viele Menschen ein vollkommen anderes Ziel verfolgen als ich, oder gar kein Ziel haben. Und wenn wir nicht ertrinken wollen an unseren eigenen Fehlern, dann müssen wir zusammenhalten und zusammen unserem Ziel entgegenschwimmen. Wir müssen gemeinsam
neue Ideen suchen, wie wir die vielen Probleme, politische, soziale, ökologische und ökonomische, lösen können. Trump ist ein Rückschlag für uns alle, doch auch wir können zurück schlagen. Denn er ist nur ein weiterer Idiot in einer langen Liste, doch wir, wir sind die Zukunft. Unsere Generation
ist die nächste und wir wissen es besser.
Xenia Walser
 

Als ich klein war, dachte ich immer, dass das Böse in der Welt ganz schnell verscheucht werden kann, wenn viele gute Menschen zusammen anpacken. Ich habe Disneyfilme idealisiert, in welchen das Böse niemals die Chance hatte, zu siegen. Weil es immer noch genügend Helden gab, die mit Herz und Köpfchen das Blatt gewendet haben. Heute, da ich älter bin, fragt sich das Kind in mir, warum die Helden in unserer Welt eine Minderheit sind. Warum sie leise sind und zu wenig und nicht stark genug, um schlimme Dinge zu verhindern. Was ist es, dass besonders 2016 die Helden ihren Beruf an den Nagel gehängt haben zu scheinen und die Welt aus Atlas Händen genau auf einen Abgrund zurollt? Was ist es, dass tausend Twitterstimmen, die von Recht und Freiheit sprechen in meinem Herzen was bewegen, was sie verpassen, in Taten bewegen zu können. Was ist es, dass es Menschen auf Konzerte und in Shoppingmalls, aber viel zu selten in Wahllokale zieht? Und warum führen wir politische Diskussionen mit Autocorrect und Bildschirmflimmern, anstatt etwas zu tun, das unsere eigenen Hände berühren? Was ist es, dass es uns nicht genügt, uns im November an eine Nacht, Jahrzehnte her und dennoch lebeding, zu erinnern, an eine Nacht voller Tod und Schmerz und Ungerechtigkeit, die nur der Anfang eines langen Leidens war? Was ist es, dass ich am 9. November in einer Welt aufwache, in der Trump das Skript nun schreibt?
Wie viele Male muss ich noch über diese kaputte Welt den Kopf schütteln? Und wie oft muss ich noch das Lachen in meinem Hals ersticken lassen, weil ich einmal so naiv war und dachte, „dass würde ja sowieso nicht eintreffen“? Wie viele Male muss ich mich noch fragen, warum wir immer nach Unterschieden suchen, und nicht nach dem, was uns gleich macht? Und wie viele Male muss ich noch erleben, dass ein Land sich von Parolen und Hass leiten lässt, anstatt der Dunkelheit mit Licht zu weichen?
Ich weiß noch, wie oft im Geschichtsunterricht saß, und mich fragte, wie Hitler es schaffte, eine ganze Nation von Menschen für sich zu gewinnen, wo es doch so viele Menschen gab, die mit Widerstand und Herzblut für das Gegenteil kämpfen. Heute frag ich mich nur noch, ob es diesmal genauso schlimm werden wird wie 1933. Ich weiß noch, wie oft ich Amerika bewundert habe, für seine Unabhängigkeit und Freiheit und seine Tradition der Demokratie. Für Homoehe und Fortschritt und Möglichkeiten, die es bot. Heute frag ich mich, warum so viele Menschen Amerika idealisieren.
Amerika, ein Land, das für sich den Weg entschieden hat. Für einen Weg, der vorbei an Freiheit und Gleichheit und dem Streben nach Glück in einen Wald des Hasses mündet. Was wurde aus „all men are created equal“? Was wurde aus Freiheit als höchstes Gut? Was wurde aus vorwärtsgehen, auch wenn man lieber stehen bleiben würde? Amerika war für mich ein Land, dass seine Probleme hatte, und was für Probleme, aber auch ein Land, dass sie immer dafür entscheiden würde, gegen diese anzugehen. Sei es Rassismus, Sexismus oder Homophobie. Oder einfach nur Wirtschaftskrisen.
Heute sehe ich Amerika als ein Land der zerbrochenen Träume. Als ein Land, das mich verzaubern wollte mit leeren Sprüchen, die es nie eingehalten hat und nie einhalten wird. Als ein Land, dass sie für den Sexismus, für den Rassismus und gegen die Freiheit und Gleichheit ausspricht…und das nicht zum ersten Mal. Und das macht mich traurig. Es macht mich traurig zu wissen, dass ein Land, das ich einmal so bewundert habe, in Wirklichkeit ein Albtraum ist. Ein Albtraum der für viele nun klarer denn je hervortritt. Es macht mich traurig zu wissen, dass so viele Menschen mit Hoffnung im Herzen enttäuscht wurden, weil zu viele Menschen zu wenig nachgedacht haben. Dass so viele Träume zerstört wurden. Dass so viel Angst und Hass und Verzweiflung den Alltag so vieler Menschen nun bestimmt. Aber am allermeisten, dass wir nichts gelernt haben.
Und so weiß ich zwar, dass die Welt nicht untergehen wird, nun, da wir Trump als wohl mächtigstem Manne der Welt ansehen müssen. Nein, untergehen wird sie nicht. Sie wird sich nur erneut in eine Richtung bewegen, in der Freiheit und Liebe und Licht verdrängt werden von dem, was der Hass und die Dunkelheit für sich einnehmen. Und wenn nun niemand aufsteht und etwas tut, dann machen wir den Zustand zum Motto, und zitieren Anna Seidl, denn wenn es so weiter gibt, dann ist klar „wird es keine Helden geben“.


Ich bin sprachlos.

Mitunter aus diesen Gründen werden auf vivre avec des livres spätestens ab jetzt vermehrt Rezensionen zu Büchern mit politischer Dringlichkeit und feministischem Belang erscheinen.


Bilderquellen - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6

Bücher von der FBM

06 November 2016

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Im FBM Bücherhimmel gab es so einiges, was uns interessiert hat. Bücher, von denen wir noch nie gehört haben, Geschichten, die uns ansprachen, Autorinnen und Autoren mit fremd klingenden Namen aus fernen Ländern, Charaktere, die Spannendes erleben und Sachbücher vom Feinsten. Genau deswegen haben wir ganz genau ausgesucht, was wir mit uns nach Hause tragen möchten und haben eine kleine Auswahl mitgenommen, wenn man bedenkt, dass es unendlich viele Bücher dort gibt. Aber es sind schon einige, wenn man bedenkt, dass wir die alle noch gerne lesen möchten.



Ich hasse dieses Internet von Jarett Kobek
Überall liest man zurzeit von diesem Titel, und wenn man die Frankfurter Buchmesse besucht hat, hat man die vielgestreute Werbung keinesfalls übersehen - überall gross dieser fast schon provokante Titel, wenn man bedenkt, welche prominente und präsente Rolle das Internet heutzutags in unserem Leben spielt. Ich für meinen Teil habe nicht mit einem Roman gerechnet und freue mich deswegen sehr darauf, in dieses Buch zu stürzen und hoffe sehr, dass es mich dazu bringt, dass Internet zu vergessen und ohne einen Blick auf die 'mobile devices' diese Lektüre zu verschlingen.

Untenrum frei von Margarete Stokowski
Wenn ihr nicht ganz neu hier seid, wisst ihr bestimmt, wie wichtig mir Feminismus ist, wie sehr ich mich mit dem leider eher lästig konotierten Titel 'Feministin' identifiziere und wie oft ich mich mit dem Thema beschäftige. Gerade in interessanten, feministischen Magazinen erschien vor Veröffentlichung viel Werbung, deswegen freue ich mich nun sehr auf Stokowskis Werk.

Wie wir leben wollen von div. Autoren und Autorinnen
Kurzgeschichten und Essays kennen wir mittlerweile, aber vor allem in Sammlungen einer Person. Hier haben sich einige davon thematisch versammelt, es geht im Migration und Emigration, unsere 'Willkommenskultur', das Asylwesen und so weiter. Ich bin unglaublich gespannt, was diese unterschiedlichen deutschen Autorinnen und Autoren hiermit geschaffen haben.

Die Karte meiner Träume von Reif Larsen
Wir hatten einige wunderbare Gespräche mit den lieben Leuten vom Fischer Verlag, und natürlich ging es dabei fast immer um Bücher, besonders die, die uns gut gefallen haben. Als dieses Buch als absoluter Liebling genannt wurden und Anaïs und ich uns verwundert ansahen, da wir noch nie davon gehört haben, wurde es uns in die Hand gedrückt. Wir haben es interessiert durchgeblättert und bereits so viel entdeckt. Vielen Dank dafür, wir freuen uns sehr auf dieses spannende Buch.

Ohrfeige von Abbas Khider
Abbas Khiders Buch spricht mich schon lange an. Zufälligerweise und ohne es zu wissen, habe ich am Hanser Bloggerempfang dann den Lektor kennengelernt und wir haben ein wenig geredet, und als ich ihn nach den Büchern gefragt habe, die er ausser Schnell, Dein Leben von Sylvie Schmitz (Rezension folgt) lektoriert hat, hat er Ohrfeige genannt, und dieser Zufall hat mich zumindest ein wenig glücklich gemacht. Ich freue mich wahnsinnig darauf, danke!


A Typical Girl von Viv Albertine
Schon unheimlich lange möchte ich Viv Albertines Buch. Allgemein interessieren mich oft Bücher, welche aus der Sicht von Musikerinnen und Musiker geschrieben sind oder sogar autobiographisch von deren Lebensweg erzählen. Mit Patti Smiths Büchern habe ich beispielsweise fabelhafte Erfahrungen gemacht. Viv Albertines Buch scheint noch besser zu passen, es ist wiedermal feministisch angehaucht und erzählt die Geschichte von ihr und ihrer Band The Slits.

Die wahre Geschichte von Regen und Sturm von Ann M. Martin
Dieses Buch wurde für den Jugendliteraturpreis 2016 nominiert, und da es mich schon davor angesprochen hat, wollte ich es mir nun endlich mitnehmen. Es ist für Jüngere, aber das lese ich manchmal noch gerne, und ich kann mir beim Königskinder eigentlich fast immer sicher sein, dass ihre Veröffentlichung absolut fabelhaft ist. Ich habe schon ein bisschen reingelesen und freue mich dann auf die ganze Lektüre.

Diese Dinge geschehen nicht einfach so von Taiye Selasi
Wieder gleiche Szene, Taiye Selasis Werk wurde als Lieblingsbuch benannt und hat mich nicht nur deswegen unheimlich interessiert. Ich habe eine wunderschöne kleine Ausgabe des Buches bekommen. Es geht um ähnliche Themen wie bei Chimamanda Ngozi Adichie, das Zurückkehren nach Ghana und die Zerrissenheit, der Konflikt, wo sich die Heimat befindet. So stelle ich es mir jedenfalls vor, bin aber unheimlich gespannt, wie es wird.

Dazwischen: ich von Julya Rabinowich
Viele Leute haben uns dieses Buch von Julya Rabinowich empfohlen und Mara und ich sind dann auch voller Freude an ihre Lesung gegangen, thematisiert wird die  Flüchtlingspolitik aus der Sicht eines Mädchens. Ein Thema, das  uns beide auch  sehr beschäftigt und ich bin unheimlich gespannt auf diese leicht geschriebene Lektüre mit einem schwierigen Thema.

Küss mich / Es ist die Liebe, die wir nicht begreifen von Bart Moeyaert
Auf jeden Fall haben  wir es hier mit einem Buch zu tun, dass mir so noch nie begegnet ist.  Es befinden sich  darin nämlich zwei Geschichten - das Buch ist von hinten und von vorne lesbar. Auf jeden Fall eine sehr interessante Voraussetzung und ich bin gespannt, wie (und ob überhaupt) die Geschichten miteinander harmonieren.

Vor der Zunahme der Zeichen von Senthruan Vantharan
Was für ein schönes Buch und was für eine interessante Mischung, ein philosophischer und politischer E-Mail-Roman. Ich habe zuvor schon E-Mail-Romane gelesen und sie haben mich immer auf irgendeine Weise fasziniert. Ich freue mich sehr zu diesem Buch zu greifen, und endlich mehr über die Geschichte zu erfahren.

Schlaflose Nacht von Margriet de Moor
Schon mehrmals hat mich dieses Buch von Magriert de Moor in Buchhandlungen angesprochen, aber gekauft habe ich  es mir nie. Das Cover hat es mir angetan und ich habe so viel Gutes über dieses Buch gehört - als wir es dann in unserer Goodiebag wiederfanden, habe ich mich umso mehr gefreut!

Das Gegenteil von Einsamkeit von Marina Keegan
Die tragische Geschichte von Marina Keegan hat mich schon oft berührt und als sich dann die lieben Leute vom Fischer Verlag einig waren, dass ihr Buch ebenfalls eines der besten Fischer Bücher überhaupt ist, wurde ich noch einmal darin bestärkt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss und netterweise wurde es mir dann gleich mitgegeben. Vielen herzlichen Dank!


Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie
Wie Mara beschäftigt auch mich das Thema Feminismus sehr und gerade Chimamanda Ngozi Adichies 'We should all be feminists' hat mich unglaublich inspiriert und fasziniert - es steht als einziges Büchlein auf meinem Schreibtisch Deshalb freue ich mich wahnsinnig, nun auch einen ihrer Romane zu besitzen und hoffentlich bald zu lesen.

Secret Fire von C. J. Daugherty
Die Reihe 'Night School' haben Mara und ich vor gut zwei Jahren verschlungen - ein neuer Roman von der selben Autorin ist nun erschienen. Ich bin gespannt, ob Secret Fire an Night School herankommt und wie uns die Fantasy-Aspekte darin gefallen, denn davon lasse ich meistens lieber die Finger...

Dies sind die Namen von Tommy Wieringa
Es hat wieder ein Roman mit dem Thema Flüchtlingspolitik/Migration seinen Weg zu uns gefunden. Hierbei gibt es aber anscheinend auch noch die Sicht eines Polizisten, was das Ganze nochmals abhebt von den anderen. Es soll hier das harte eben beschreiben. Der Klappentext hört sich sehr spannend und mitreissend an. Danke Hanser, wir lassen uns überraschen!

This Modern Love von Will Darbyshire
Für fünf Euro habe ich dieses wunderbare Buch vom Penguin Verlag ergattert. Ich habe es bereits beendet. Eine wunderschöne Sammlung von Liebesbriefen, von Anfängen einer Beziehung bis hin zum Ende. Sehr viele kitschige Briefe sind mit dabei, aber durchaus auch berührende Geschichten. Ein tolles Gesamtwerk!

frankfurter buchmesse / rückblick

01 November 2016

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Wir sind nun schon einige Tage zurück von der Frankfurter Buchmesse, wurden hier von Prüfungen und weiterem überrascht und waren super schnell wieder im Alltag drinnen. Dennoch wollen wir euch von unserer tollen Zeit erzählen und auch zeigen, in den folgenden Tagen kommt noch ein kleines Video mit visuellen Eindrücken - hier fehlen nämlich genau aus diesem Grund Bilder - unserer gemeinsamen Zeit! Hoffentlich  geniesst ihr diese Schilderungen genauso, wie wir diesen Rückblick genossen haben! 'Wir' sind übrigens Mara und Anaïs, für manche vielleicht ein neuer Name, für andere schon von ‚livresque amitié‘ bekannt, beste Freundinnen, nicht nur in Bezug auf Literatur (sondern auch reichlich anderen, verrückteren Dingen). Den ersten Tag verbrachten wir in Stuttgart, um noch ein bisschen Zeit für uns (und ja, wir geben’s zu, für Shopping) zu haben. Ab Donnerstag waren wir dann aber in Frankfurt und praktisch ständig an der Messe, auch dort haben wir tolle Momente erlebt – danke im Voraus an alle, die wir kennen- und schätzen lernen durften, es hat uns gefreut!


Mittwoch, 19/10/2016



Wir kamen in Stuttgart an, mit einem leisen Gefühl von Freiheit und genossen den in der Luft herumfliegenden Duft, alles machen zu können, was wir wollen. Ganz so dramatisch war es natürlich nicht – aber wir freuten uns auf die kommenden Tage und hatten ein dementsprechend glücklich kribbelndes Gefühl im Bauch. Wir konnten uns ziemlich schnell orientieren, wollten dann unsere Rucksäcke aber zurücklassen und mussten dabei mehrmals das Schliessfach wechseln, die wollten einfach nicht so wie wir und haben uns dabei noch Geld abgezockt. Wir waren besänftigt als es dann endlich funktionierte und wir das Gewicht nicht mehr mit uns herumtragen mussten. Als erstes verschlug es uns zu zwei dm’s, in der Schweiz haben wir sowas nicht, deswegen nutzen wir so ziemlich jede Gelegenheit diesen Laden zu besuchen- hier in  Deutschland. Wir suchten den dm ursprünglich für Taschentücher auf, dass wir die aber vergessen haben, fiel uns erst an der Kasse auf. Dann gingen wir zu Urban Outfitters, wir lieben die Mode dort. Das hat auch eine erste, schnelle Tour bestätigt, so viel hat uns angesprochen, dass wir regelrecht überfordert waren und uns erstmal in ein süsses Restaurant setzten, in welchem wir ein leckeres (und so billiges) Mittagessen bekamen. Dann nochmals rein in den Lieblingsladen und raus, vollbepackt und glücklich. Wir mussten aber dringendst noch einen Copy-Shop aufsuchen, um unsere Visitenkarten drucken zu lassen, diesen zu finden war aber schwieriger als gedacht. Ausserdem hatten wir etwas Zeitdruck, da wir auf dem Weg Kinokarten holten und bis zum Filmstart nicht mehr so viel Zeit übrig war. In der wirklich allerletzten Sekunde wurden wir aber lieb beraten und betreut. Im Kino waren wir dann alleine in einem riesigen Saal – ihr müsst wissen, die Kinos in Zürich sind zwar toll vom Programm her (beispielsweise werden alle Filme in der Originalsprache gezeigt, was uns so viel besser gefällt, der Film, den wir auf Deutsch synchronisiert gesehen haben, bestätigt diesen Eindruck), aber ziemlich klein und vor allem sehr teuer - , jedenfalls dachten wir das, um dann peinlicherweise eines Besseren belehrt zu werden, aber es war lustig. ‚American Honey‘ dauerte dann überraschenderweise beinahe drei Stunden und war polarisierend,  gerne aber mehr zum Film in einem separaten Beitrag, falls ihr das möchtet. Dann machten wir uns auf ins Hotel, haben unser Gepäck natürlich nicht vergessen (aber ja, hätte uns passieren können, das geben wir zu…). Wir machten wieder einige Abstecher in ziemlich… witzige Läden und haben uns ausreichend mit Unnötigem ausgestattet, aber es bereitete uns Freude. Im Hotel angekommen begutachteten wir unsere Einkäufe,  bestellten Essen (weniger erfolgreich) und lasen uns gegenseitig vor. Ein Tag voller Fashion-Liebe, spärlichen Stuttgart-Eindrücken, gutem Essen (mittags zumindest), Glitzersteinchen, Visitenkarten und Schokoladen-Entdeckungen.



Donnerstag, 20/10/2016

Früh wurden wir von unserem Wecker aus dem Schlaf gerissen, mussten uns fertig machen und aus dem Ibis Budget Hotel in Stuttgart auschecken. Es war extrem kalt und wir waren ganz schön froh als wir endlich mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof fahren konnten. Es stand noch einiges auf dem Programm: Zunächst gingen wir in ein etwas teureres, aber umso leckeres Café frühstücken. Natürlich mussten wir ebenfalls (schokoladigen) Nachschub unserer neusten Entdeckung besorgen! Um 10.51 fuhr dann unser ICE nach Frankfurt. Die Fahrt kam uns vor wie im Flugzeug, sehr komfortable Sitzgelegenheiten, WLAN, schnell… Lesend düsten wir also nach Frankfurt und begaben uns als allererstes in unsere BOLD Apartments, wo uns Maras Eltern auch schon erwarteten. Wir bezogen kurz unser süsses Zimmer im vierten Stock (es gab keinen Aufzug!!) und machten uns dann ein erstes Mal auf an die Messe. Wir konnten erste Eindrücke sammeln, uns etwas umschauen, einen Überblick verschaffen und erhielten sogar schon erste Leseexemplare. Bevor unser Programm dann richtig losging, kehrten wir noch einmal zurück in unser Hotel und machten eine kleine Pause. Da wir im vierten Stock untergebracht waren, hatten wir einen kleinen „Balkon“ zur Verfügung. Wir glauben, dass es eigentlich verboten war, sich dort niederzulassen, da es nur ein Rettungsbalkon war, aber wir ignorierten dies gekonnt. Wir genossen es trotzdem und machten es uns dort draussen frisch geduscht mit Gesichtsmaske, Tee, Gurken, guter Musik, guter Laune und schöner Aussicht gemütlich. Dann endlich waren wir bereit auszugehen und freuten uns auf das Bloggertreffen vom Hanser Verlag. Zuerst waren wir ein wenig verloren, da wir nicht genau wussten, was, wie, wo, doch dann machten wir ganz tolle Bekanntschaften mit verschiedensten Persönlichkeiten. Frauke hat uns allen vorgestellt und wir verstanden uns prächtig mit verschiedenen Lektoren und Autoren. Wir lernten Sylvie Schenk kennen, die Autorin von Schnell, dein Leben, welches wir uns gegenseitig vorgelesen und geliebt haben. Ebenfalls hatten wir ein langes und schönes Gespräch mit Nelly Laroche, einer Übersetzerin. Nach dem Hanser Fest begaben wir uns auf den Weg zu unserer Abend-Einladung, die war super schön, vielen Dank dafür! Alles in allem ein echt langer und toller gelungener erste Messetag! Unglücklich dann ins Bett zu fallen, waren wir aber nicht…

Freitag, 21/10/2016



Der Freitag war für uns natürlich wieder ein Messetag - alle Tage wurden Messetage, obwohl wir das eigentlich ein bisschen  anders geplant haben, aber für den Freitag haben wir uns einiges vorgenommen. Am Morgen haben wir aber erstmal schön im Hotel gefrühstückt und uns dann zur Messe aufgemacht, mittlerweile haben wir auch den schnellsten und besten Weg gefunden und uns bereits mit den netten Damen an der Garderobe angefreundet. Zuerst hatten wir ein wenig Zeit für uns und dabei wirklich  die Messe genauer unter die Lupe genommen -wir gingen dahin, wohin es uns verschlug und entdeckten natürlich dabei neue, spannende Bücher. Wir haben auch auf der Messe Mittag gegessen und dann hat uns der gelbe Amnesty-Bus angezogen, vielleicht (hoffentlich!) habt ihr dem auch einen Besuch abgestattet, auch wenn unser wegen Termin ein wenig kurz ausgefallen ist. Man kann viel Zeit darin verbringen, sich über Menschenrechte und die Brüche derer aus den letzten Jahre informieren. Dann ging es zu Magellan, danach direkt zu Fischer und dann zu Arena - vielen Dank für die spannenden Gespräche. Danach kam ein kleines Highlight, eine von Julia Korbik geleitete Diskussion, bei der es um Rayk Anders' Buch Eure Dummheit kotzt mich an- nun ja, ein sehr aggressiven Titel, das kann man schon sagen, ging. Mit dabei war noch Valentina Kerst. Zur Lesung gibt es unsererseits ehrlich gesagt gar nicht so viel zu sagen, sie war natürlich interessant und toll moderiert, aber wir kannten Rayk Anders zuvor noch nicht, geschweige denn seine Internetpräsenz, sein Thema oder sein Buch. Aber die kurzen  Gespräche danach waren sehr schön, vielen Dank hierfür! An diesem Tag haben wir auch schon die einen oder anderen Bücher nach Hause tragen dürfen - herzlichen Dank für alle Leseexemplare! Wir werden sie euch  demnächst noch vorstellen. Dann war die Verleihung des deutschen Jugendbuchpreises, wir waren leider nicht dabei, dafür gingen wir schön essen, in einem wunderbaren Lokal. Einziger Minuspunkt ist die Lautstärke, man konnte sich leider nicht wirklich gut unterhalten. Dennoch war es ein gelungener Abschluss eines schönen ersten, intensiven Messetages!



Samstag, 22/10/2016


Heute hatten wir wohl am meisten los auf der Messe… Sie war rappelvoll und es war ziemlich schwer, sich durch die vielen Menschen hindurchzuzwängen und Kopfschmerzen zu vermeiden. Am amüsantesten fanden wir die Mangas, oder Anime, oder wie die auch immer heissen, auf jeden Fall meinen wir die verschiedenen verkleideten Leute. Die haben sich echt was ausgedacht… Wir kamen gerade rechtzeitig zur Besprechung des Jugendliteraturpreises ins Lesezelt, leider erhielten wir keine Tickets mehr für die Verleihung am Vortag. Das war sehr spannend und es hatte uns natürlich gefreut, dass auch ein persönlicher Favorit von uns unter den Siegern mit dabei war. Wir schlenderten ein wenig durch die Messe und begaben uns dann gegen Mittag an die Lesung von Julia Rabinowich zu Dazwischen: ich. Wir sind gespannt das Buch von dieser äusserst interessanten und sympathischen Autorin zu lesen. Irgendwann trafen wir uns mit Maras Eltern und warteten unser Gespräch mit Alexandra von Fischer Sauerländer ab. Auch sie stellte uns die Neuerscheinungen im Frühjahr vor- ihr könnt gespannt sein. Nach diesem Gespräch durften Mara und ich Teil eines Solidaritäts- Projekts sein. Es geht um Dawit Isaak, ein Gefangener in Eritrea(?), der seit fünfzehn Jahren in einer Einzelzelle sitzt, da er sich kritisch gegen die Regierung geäussert hat. Seine Familie lebt in Schweden und die Angehörigen warten seit fünfzehn Jahren auf seine Freilassung. Wir verbrachten je sieben Minuten in dieser Zelle und waren schon froh, dass wir danach wieder raus durften- und dieser Mann sitzt schon unser ganzes Leben lang in einer Zelle. Unter dem Hashtag #freedawitisaak werden auf Instagram Bilder dazu gepostet, schaut doch mal vorbei Gegen 17 Uhr wurden wir immer ein wenig nervöser, da wir uns zum Arena Stand begaben und dort ein Interview mit der Autorin Isabel Abedi führen durften. Wir hatten so ein tolles Gespräch zu dritt, wir verstanden uns super, sammelten ganz viele neue Erfahrungen und freuten uns alle, dass es zu dieser Gelegenheit gekommen ist. Vielen Dank Dir, Isabel, für dieses authentische und wunderschöne Gespräch. Es folgt noch ein separater Post, in dem wir ein bisschen detaillierter auf das kleine Interview zu sprechen kommen. Fürs Abendessen haben wir uns erneut mit Maras Eltern verabredet. Wir fanden erst kein geeignetes Lokal und schlenderten ein wenig durch Frankfurt. Wir sahen die Main, viele Brücklein, aber auch das Rotlichtviertel. Wir verbrachten einen schönen Abend zu viert und liessen den Abend schön ausklingen.


Sonntag,  23/10/2016


Am Sonntag konnte man endlich Bücher kaufen und diese Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir hatten beide noch einige Exemplare auf der Liste, obwohl wir in den vorigen Tagen schon recht fündig wurden. Wir waren ebenfalls in der Halle 6.2, wo alle Englischen Bücher zu finden waren. Beim Penguin Verlag konnte man um 11 Uhr jedes Buch für die Hälfte des Preises ergattern. Leider- waren wir nicht die einzigen, die davon Wind bekommen hatten. Man konnte kaum einen Fuss vor den anderen setzen, so voll war es! Draussen dann auf dem Platz haben wir eine lustige experience tour gemacht- wir wurden von Cindy und Candy ???? geleitet. Total schräg aber sehr amüsant! Leider reichte die Zeit nicht mehr bei ARD ein Hörspiel zu lesen, aber das wollen wir bald noch nachholen im Verkehrshaus in Luzern. Dafür konnten wir den Pavillon des Gastlandes Holland besuchen, der hat es uns beiden angetan. Ganz tolle Künstler, schöne Animationen und eine riesige Inspiration in Form von Kunst. Nach dem Mittag mussten wir dann die Buchmesse leicht traurig verlassen und begaben uns an den Frankfurter Hauptbahnhof und setzten uns in den Zug Richtung Zürich, nachhause. Wir haben echt tolle Tage verbracht, extrem viel Schönes erlebt, Erfahrungen gesammelt und genossen- trotz der ganzen Hektik. Mit nachhause nehmen konnten wir ganz viele Bücher- damit haben wir bestimmt Lesestoff bis zur nächsten Buchmesse und dann braucht es dann wieder Nachschub- ein Grund mehr nächstes Jahr wieder vorbeizugehen… ;)

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