über das bloggen | schreiben 2

13 März 2016

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Ich heisse euch herzlich Willkommen zu meinem zweiten Teil 'Über das Schreiben'. Heute möchte ich nicht über das Rezensieren, sondern ganz einfach über das Schreiben sprechen. 


Beim Schreiben sollst Du dich wohl fühlen, die Gedanken sollen sich  wohl fühlen, denn nur dann kommen sie hervor gekrochen aus ihrem Versteckt. Und ich versichere Dir, sie fürchten sich am meisten vor einem blitzblanken Word-Dokument mit vorwurfsvoll blinkendem Cursor. Wo kommen Geistesblitze? Vielleicht im kuschelig-warmen Bett oder im vollen Zug, von Menschen unterschiedlichster Kulturen umgeben und somit auch voller Inspiration... Gedanken zwingen bringt nichts. Sie möchten verwöhnt werden, vielleicht mit Schokolade und Tee und Wärme, damit sie gestärkt werden und sich in voller Pracht entfalten. Ich rate Dir den altmodischen und romantischen Weg - Tinte  und Papier. Dieser garantiert nämlich, dass Du Dir länger und sorgfältiger Gedanken machst, du wirst den Text eher nochmals überarbeiten. Auf Ideensuche übers Papier zu streichen ist übrigens verdammt hilfreich. Höre keine Musik, damit sie Deine Gedanken nicht übertonen - damit Du sie dann überhörst! - und sie nicht beeinflussen. Oder doch, wenn die Gedanken mitschwingen, die Wörter im Takt tanzen und es eine gute Hinterlegung des Schreibens ist (vielleicht the xx?). Verbarrikadiere Dich bitte nicht hinter Türen ('um Ablenkung zu vermeiden'), sondern lass die Gespräche rund um Dich laufen, mische mit. Wo Worte lauern, lauert auch  Inspiration - sei offen. Wenn immer mir ein Wort einfällt, welches ich mag und welches zum Buch passt, wird es notiert und vielleicht eingebaut. Aber vielleicht auch nicht - ich schaue diesen kleinen Zettel an und mir kommt eine völlig neue Idee, ich  schaue einen neuen Aspekt an. Wenn die Gedanken mal zu laut werden, wende Dich ab. Schreibe wenn möglich draussen, der Blick in die Landschaft signalisiert Weite und lässt deine Gedanken spüren, dass sie alle (genug!) Platz haben, so viel sie wollen. Und lass dich manchmal auch ablenken, sonst wirkt das Ganze letzten Endes verkrampft - arbeite mit den Händen anstatt mit dem Kopf. Halte aber immer was zum Schreiben bereit, denn dann werden die Gedanken nur noch so fliessen. Und wenn sie nicht kommen, dann versuche Brainstorming und lasse einzelne, gezielte Gedanken strömen. Aber verbinde sie auch, verknüpfe sie. Ich bin mir sicher sie sind alles Diamanten, aber wegen den harschen Übergängen wirken sie wie ungeschliffen. Gezielt dagegen wirken kannst Du, wenn Du 'bäckst'. Rühre um, mische was rein, nimm das raus, worüber man beim Lesen stolpert. Beim Ergebnis soll allen das Wasser im Munde zusammenlaufen, es soll fliessend sein. Denn fliessende, gute Gedanken zu lesen: das ist ein pures Glücksgefühl und genau dieses möchtest Du doch Deinen Leserinnen und Leser beschaffen.

» i write because i don't know what i think until i read what i say « FLANNERY O'CONNOR

Liebst,
Mara

2 Kommentare
  1. Hach, das ist sooo unglaublich schön geschrieben und macht mir gerade so richtig viel Lust aufs Tippen! <3 Ich sollte wirklich mal wieder versuchen, eine Geschichte niederzuschreiben.

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    1. Vielenvielen Dank, liebe Carolin, das freut mich so sehr! Ich wünsche Dir da ganz viel Spass bei!

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