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marias letzter tag

14 März 2015

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Marias letzter Tag ~ Alexandra Kui
Genre: Real-Life
Verlag: cbt-Verlag
Seitenanzahl: 300 Seiten
Fassung: Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: ca. 14,95 Euro [D]

 
Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst vor dem Krebs. Als sie von einem Zug erfasst wird und nur knapp überlebt, sprechen alle von Selbstmord. Da ruft Lou den Sommer ohne Angst aus. Ihr Plan: zu leben, als  sei es ihr letzter Tag. Tun, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Sich  fühlen, wie Maria sich gefühlt hat. Ihre selbstgedrehten Videos postet Lou auf ihrem YouTube-Channel, dem sie den Namen Marias letzter Tag gibt. Rasant steigt die Zahl der Klicks, es entsteht eine Bewegung der Angstverweigerer. Die Mitschüler, Freunde und Fans übertrumpfen sich mit immer gefährlicheren Aktionen. Und irgendwann verliert Lou die Kontrolle...
 
 
Zuerst fiel mir das Cover des Buches auf, mal hier, mal da. Ich hatte nicht so 'ne Meinung zu, es hat mich nicht sofort angesprochen. Dann bin ich trotzdem mal darüber gestolpert, ich weiss gar nicht mehr wann, und dann lag es im Briefkasten und ich hielt es in meinen Händen. Und dann fand ich es plötzlich richtig schön, modern. Deswegen möchte ich mich zuerst zu der Gestaltung äussern. Der Hintergrund ist ein Himmel, giftgrün, darunter realistische Wolken, wie Puderzuckerwatte. Besonders die kleinen Sternchen haben es mir angetan, die funkeln, die einem auffallen und die das gewisse Etwas verleihen. Die Farbkombination hellgrün / rot, Komplementärfarben also, gefällt mir richtig gut! Das Weiss lockert das Ganze ein bisschen auf, nur bei der schwarzen Schrift bin ich mir ein bisschen unsicher. Allerdings weiss ich auch nicht, wie ich selbst das besser gemacht hätte. Ein wahrer Hingucker ist auch das Transparente Playzeichen, der Button, der bei mir natürlich fest mit YouTube verbunden ist, und nachdem man den Klappentext liest, merkt man auch,  dass es so richtig ist. Eine interessante Überlegung habe ich aber auch irgendwo anders gelesen: Wenn man etwas stoppt, sieht man den Playbutton. Man muss vorher also was gestoppt haben, oder das Ganze ist noch gar nicht gestartet. Lässt man den Video laufen, dann kommen die Zwei Striche, Pause. Das finde ich auch eine wunderbare Assoziation, die sich auf eine Weise auch durch den Klappentext erschliessen lässt, und erst recht, wenn man das Buch liest. Und das sollte man.
 
 
Anfangs war ich verwirrt. Ich liebe es, wenn die Typographie wechselt in einem Buch, ein kurzer Abschnitt wie ein Blogeintrag oder so. Und hier gab es gleich zu Beginn einige solcher Perspektiven, was mich dann doch verwirrte. Aber mit der Zeit kam ich rein und dann war mir vieles so viel klarer.
 
Lou ist eine spezielle Persönlichkeit. Sehr echt, sehr realistisch, und doch begegnet man ihr vor Allem auf einer Ebene. Der Ebene ihrer Angst. Man muss fairerweise aber auch  sagen, dass Angst ein Grossteil ihres Lebens einnimmt. So erzählt sie mit ironischer Ernsthaftigkeit wie sie ihr Haus Titanic nennt und ständig davon redet, dass alle sterben werden. Und dass alle in der Familie bei allem Schwarz sehen. Und diesem Angst-Haben, jederzeit, bei Allem, da will sie jetzt einen Schlussstrich darunter ziehen.  Denn sie hat endlich entdeckt, dass nicht nur sie Angst hat, sondern alle. Denn ihre beste Freundin Maria hat panische Angst vor Krebs. Der ihre Familie droht einzunehmen. Durch einen Unfall landet Maria im Krankenhaus, im künstlichen Koma. Und da war Lou nicht für Maria da, hat die Angst vor Maria vor lauter eigenen Ängsten gar nicht gesehen. Es wird gemunkelt, es war ein Selbstmordversuch. Aber egal ob es das war oder nicht, Lou war nicht für sie da. Und jetzt will Lou das wieder gutmachen. Sie will anderen helfen.  Dafür beginnt sie ihren Youtubechannel und benennt diesen nach Maria. Nach dem letzten Tag. Dem Tag, an dem man alles tut, an dem man alles riskiert und seine Ängste überwindet. Sie stellt Videos online, in denen sie sich ihren Ängsten stellt und feiert riesige Erfolge damit. Schnell wird klar, dass alles zu einem Druck wird, sie stöhnt darüber, ständig neues Material für die immer hungrigere Meute an Zuschauern zusammenzubringen. Da war sie naiv, und es war so schön zu lesen, wie naiv sie war, weil es durchgeplant erschien.  Sie startete ihren Channel, weil sie dachte, sie sei jetzt endlich schön genug dazu. Dabei rührt das ganze gar nicht daher. Sie war ein sehr toller Charakter, ich habe gerne von ihr gelesen, auch wenn sie ein wenig einseitig beschrieben wird. 
 
 
Dann dreht sich alles um. Immer mehr Leute riskieren immer mehr, inspiriert von Lou und Marias letzter Tag. Das wollte Lou natürlich nicht, sie wollte nur die Haltung zeigen, sich von seinen Ängsten nicht überwältigen zu lassen. Zuerst ist es cool und Lou wird gefeiert. Dann, pünktlich zum Bergauf von Maria, fängt der Hass an.  Der Hass auf Lou, weil sie schuld ist an Todesfällen. Weil viele zu viel riskiert haben. Weil sie die Aktion nicht gestoppt hat. Auch wenn sie spät reagiert hat, zeigt der Roman auch schön, wie sich sowas verselbstständigt. Was hätte Lou auch tun können? Und ganz ehrlich, wie hättet ihr reagiert, wenn ein Mädchen anfängt in Videos die Jugend zu aberwitzigen Aktion zu inspirieren? Ich wäre unglaublich wütend. Ich hätte keine Ahnung vom Hintergrund. Auch bei Lou selbst läuft es ein wenig aus dem Ruder, nicht nur bei allen, die sich ihren Ängsten stellen. Sie ist schlussendlich doch die, die alles hinschmeisst. Zu spät, aber als richtige Entscheidung. Der Roman zeigt diesen Hintergrund wunderschön, was Lou wollte, wie Lou es wollte,  wie es missverstanden wurde. 
 
Die Geschichte ist auch  sehr modern, erzählt nicht nur von YouTube sondern von Instagram und Hashtags. Und wie Marias letzter Tag zum Hit wird, wie alle alles fressen, zuerst, was Lou ihnen bietet. Und dass wir doch keine Ahnung haben, wie sich alles wenden kann. Wie man etwas beenden kann.
 
Diese Drehung hat mir gefallen, denn ansonsten wäre es eine Geschichte, und nichts wäre genügend hinterfragt worden. Mir gefällt auf eine Weise natürlich auch, wie Lou sich verändert hat, andererseits bin ich auch erschrocken, wie schnell man die Angst verlieren kann. Und wie sich Freunde zu Feinden wenden.
 
 
Ich kann eigentlich gar nicht wirklich einen Kritikpunkt finden, muss aber auch sagen, dass das Buch nicht perfekt war. Es lässt sich schnell lesen und spielt mit Klischees, aber dieser letzte Funke springt nicht ganz rüber, für mich jedenfalls. Trotzdem nehme ich  viel mit aus den zwei  Tagen, an denen ich mit Lou mitgefühlt habe und Marias letzter Tag mit angehaltenem Atem mitverfolgt habe. Diese Kopplung mit Social Media hat mir sehr gefallen, allerdings auch nicht für jeden Roman. So verbindet dieses Buch etwas, was komischerweise noch nicht oft auf diese Weise in Verbindung gebracht wurde, auch wenn man  das von der Generation heute meinen würde. Daher finde ich, dass Alexandra Kui hier sehr schön und sorgfältig gearbeitet hat und ein eigenes Werk mit Botschaft und Charakteren, denen man beim Lesen  sehr gerne folgt, geschaffen.
 
 
Was mir im Allgemeinen sehr gut gefällt, ist,  dass dieser Roman auch wieder was übermittelt. Aber nicht eindeutig. Denn einerseits sagt der Roman uns, sich unseren Ängsten zu stellen, andererseits aber auch, dass unser Angstinstinkt uns schützt und unglaublich  wichtig ist. Eine schöne Message gekoppelt mit einer aktuellen Auffassung.  
 



 
 Alexandra Kui wurde 1973 in Buxtehude geboren. Sie studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Sozialgeschichte in Hamburg und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. Nach dem Kriminalromanen Blaufeuer, verfilmt fürs ZDF unter dem Titel Der Tote im Watt und Wiedergänger erschienen inzwischen drei Jugendthriller, Lügensommer, Falsche Nähe und Stille Feindin. Unter dem Namen Alexandra Kuitkowski veröffentlichte die Autorin, die auf der Geest bei Hamburg lebt, den Roman Die Welt ist eine Scheibe.
an den CBT Verlag für dieses etwas andere *Rezensionsexemplar.

loveletters to the dead {e}

17 Februar 2015

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Loveletters to the dead ~ Ava Dellaira
Genre: Real-Life
Verlag: Farrar Straus Gitoux New York
Seitenanzahl: 330 Seiten
Fassung: Hardcover mit Schutzumschlag, auch als Taschenbuch erhältlich 
Preis: ca. 15 Euro [*]

*aktueller Europreis beim versandkostenfreien Onlinehändler Bookdepository


It Begins as an assignment for English class: write a letter to a dead person.

Laurel chooses Kurt Cobain Because her sister, May,  loved him. And he died Young, just like May. Soon, Laurel has a Notebook full of letters to the dead - to People like Janis Joplin, Heath Ledger, Amelia Earhart, and Amy Winehouse - though she never gives a single one of them to her teacher. She writes about starting high school, navigating the choppy waters of new friendship, learning to live with her splintering Family, falling in love for the first time, and, most important, trying to Grieve for May. But How do you mourn for someone you haven't forgiven?

It's not until Laurel has written the truth about what happend to herself that she can finally accept what happened to May And only when Laurel has begun to see her sister as the person she was - lovely and amazing and deeply flawed - can she truly start to discover her own path.

In a voice that's as lyrical and as true as a favourite song, Ava Dellaira writes about one girl's journey through life's challenges with a haunting and often heartbreaking beauty.

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Es begann als eine Aufgabe für den Englisch Unterricht: Schreibe einen Brief an eine tote person.

Laurel hat Kurt Cobain ausgesucht, denn ihre Schwester May liebte ihn. Ausserdem starb er jung, genau wie May. Schnell hat Laurel ein Notizbuch voller Briefe an Tote - an Personen wie Janis Joplin, Heath Ledger, Amelia Earhart und Amy Winehouse - dennoch gibt sie keinen einzigen ihrer Lehrerin. Sie schreibt darüber, die Oberstufe zu beginnen, mit neuen Freundschaften und Bekanntschaften zurecht zu kommen, zu lernen, mit ihrer zersplitterten Familie zu leben, sich das erste Mal zu verlieben, und, am wichtigsten, um ihrer Trauer über den Tod ihrer Schwester Ausdruck zu verleihen. Doch wie betrauert man jemanden, dem man noch nicht verziehen hat?

Bis Laurel die Wahrheit über das schrieb, was ihr angetan wurde, konnte sie noch nicht akzeptieren, was mit May geschah. Und erst als sie ihre Schwester sieht, wie sie war - liebenswürdig, bewundernswert und tief beschädigt - kann sie beginnen, ihren eigenen Weg zu erkunden.

Mit einer Stimme, die so poetisch und wahr wie ein Lieblingslied ist, beschreibt Ava Dellaira die Reise eines Mädchens durch die Herausforderungen des Lebens, mit einer eindringlichen und manchmal herzzerreissenden Schönheit.

töchter des mondes 01 - cate

15 Februar 2015

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Cate (Töchter des Mondes #1) ~ Jessica Spotswood
Genre: Hexen --> Übernatürliches
Verlag: Egmont Ink
Seitenanzahl: 365 Seiten
Fassung: Hardcover mit Schutzumschlag
Original: Born wicked
Übersetzerin: Stefanie Lemke
Preis: 17,99 Euro [D]



    

Töchter des Mondes

#1 Cate
#2 Sternenfluch
#3 Schicksalsschwestern

Verbotener Zauber
Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen werden verfolgt und verbannt. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate.  Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht sie nach  einem Ausweg und stösst im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern  mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?
 

Hexenbücher sind ja momentan total 'in'. Da gäbe es beispielsweise die Engelsfors-Trilogie, die diese drei dicken, grauen Bücher zu sich zählt. Nicht so ganz mein Ding. Aber vor einiger Zeit habe ich einen wahnsinnig guten, sehr viel historischeren Roman über Hexen gelesen. Nun dachte ich, sei es doch wieder mal Zeit, mich an ein Hexenroman zu trauen. Die kann man ja schön in zwei Kategorien teilen, die, die auf historischer Basis spielen und von der grausamen Realität, Hexenverbrennung und weitere schreckliche Taten, um sogenannte Hexen zu vernichten, erzählen. Die anderen wären die fiktiven. Wir ihr wisst, stehe ich sehr auf Real-Life und bin von dieser ersten Möglichkeit am meisten angetan. Aber momentan versuche ich auch beim Lesen ein bisschen das, was 'out of my comfortzone' liegt - also Fantasy. Töchter des Mondes scheint mir dafür einen guten Start - es spielt im England zu Ende des neunzehnten Jahrhunderts und erzählt von einer Kleinstadt mit starkem Glauben, und nur einer weiteren Möglichkeit für die jungen Damen. Entweder treten sie der Schwesternschaft bei, oder sie suchen sich einen Mann. Vor dieser Entscheidung steht auch unsere leicht naive Protagonistin Catherine, kurz genannt Cate. Drei Monate vor ihrem siebzehnten Geburtstag, wenn sie volljährig werden, müssen sie ihre Entscheidung öffentlich verkünden - ansonsten sucht die Bruderschaft einen Mann für die junge Dame. Sowohl es Cate von der letzten Möglichkeit graut, ist sie doch auch zerrissen und weiss nicht, welchen Weg sie für ihre Zukunft einschlagen möchte. Denn sie muss ständig bedenken, dass sie eine Hexe ist, verpönt und gejagt. Und nicht nur sie; auch ihre beiden jüngeren Schwester und ihre an einer Krankheit verstorbene Mutter haben/hatten besondere Fähigkeiten. So übernimmt Cate nach dem Tod ihrer Mutter als sechzehnjähriges Mädchen stillschweigend das Gelöbnis ab, für ihre Schwester zu schauen und das zu machen, was ihnen guttut. Jedoch wird das von den Schwestern nicht unbedingt für gut geheissen. Die nur kurz jüngere, Maura, findet Cates Übervorsorglichkeit wahnsinnig und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Cate sich mit ihrem Jugendfreund Paul verlobt. Tess will auch nur das beste für Cate, wirkt aber ein bisschen stiller und mehr interessiert an der Magie. Allgemein wollen die beiden jüngeren Schwestern alles über die Möglichkeiten wissen, welche sie mit ihrer Macht nur haben. Genau das will Cate aber verhindern - durch Gespräche mit ihrer Mutter und Live-Erlebnissen, wie angebliche Hexen verschmachtet wurden, will sie nichts riskieren. Die drei Hexen müssen sich möglichst unauffällig verhalten, damit weder ihr Vater, noch eine ihrer Angestellten etwas bemerken könnte. Auch die Mutter trieb Cate in ihren letzten Wochen dazu, äusserst vorsichtig zu sein. Dann findet sie einen Brief einer Mutter - mit einer Warnung vor der Prophezeiung. Und plötzlich läuft alles ein bisschen aus dem Ruder - jedenfalls ist nichts mehr so, wie Cate es gerne unter Kontrolle hätte.

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