töchter des mondes 01 - cate

15 Februar 2015

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Cate (Töchter des Mondes #1) ~ Jessica Spotswood
Genre: Hexen --> Übernatürliches
Verlag: Egmont Ink
Seitenanzahl: 365 Seiten
Fassung: Hardcover mit Schutzumschlag
Original: Born wicked
Übersetzerin: Stefanie Lemke
Preis: 17,99 Euro [D]



    

Töchter des Mondes

#1 Cate
#2 Sternenfluch
#3 Schicksalsschwestern

Verbotener Zauber
Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen werden verfolgt und verbannt. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate.  Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht sie nach  einem Ausweg und stösst im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern  mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?
 

Hexenbücher sind ja momentan total 'in'. Da gäbe es beispielsweise die Engelsfors-Trilogie, die diese drei dicken, grauen Bücher zu sich zählt. Nicht so ganz mein Ding. Aber vor einiger Zeit habe ich einen wahnsinnig guten, sehr viel historischeren Roman über Hexen gelesen. Nun dachte ich, sei es doch wieder mal Zeit, mich an ein Hexenroman zu trauen. Die kann man ja schön in zwei Kategorien teilen, die, die auf historischer Basis spielen und von der grausamen Realität, Hexenverbrennung und weitere schreckliche Taten, um sogenannte Hexen zu vernichten, erzählen. Die anderen wären die fiktiven. Wir ihr wisst, stehe ich sehr auf Real-Life und bin von dieser ersten Möglichkeit am meisten angetan. Aber momentan versuche ich auch beim Lesen ein bisschen das, was 'out of my comfortzone' liegt - also Fantasy. Töchter des Mondes scheint mir dafür einen guten Start - es spielt im England zu Ende des neunzehnten Jahrhunderts und erzählt von einer Kleinstadt mit starkem Glauben, und nur einer weiteren Möglichkeit für die jungen Damen. Entweder treten sie der Schwesternschaft bei, oder sie suchen sich einen Mann. Vor dieser Entscheidung steht auch unsere leicht naive Protagonistin Catherine, kurz genannt Cate. Drei Monate vor ihrem siebzehnten Geburtstag, wenn sie volljährig werden, müssen sie ihre Entscheidung öffentlich verkünden - ansonsten sucht die Bruderschaft einen Mann für die junge Dame. Sowohl es Cate von der letzten Möglichkeit graut, ist sie doch auch zerrissen und weiss nicht, welchen Weg sie für ihre Zukunft einschlagen möchte. Denn sie muss ständig bedenken, dass sie eine Hexe ist, verpönt und gejagt. Und nicht nur sie; auch ihre beiden jüngeren Schwester und ihre an einer Krankheit verstorbene Mutter haben/hatten besondere Fähigkeiten. So übernimmt Cate nach dem Tod ihrer Mutter als sechzehnjähriges Mädchen stillschweigend das Gelöbnis ab, für ihre Schwester zu schauen und das zu machen, was ihnen guttut. Jedoch wird das von den Schwestern nicht unbedingt für gut geheissen. Die nur kurz jüngere, Maura, findet Cates Übervorsorglichkeit wahnsinnig und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Cate sich mit ihrem Jugendfreund Paul verlobt. Tess will auch nur das beste für Cate, wirkt aber ein bisschen stiller und mehr interessiert an der Magie. Allgemein wollen die beiden jüngeren Schwestern alles über die Möglichkeiten wissen, welche sie mit ihrer Macht nur haben. Genau das will Cate aber verhindern - durch Gespräche mit ihrer Mutter und Live-Erlebnissen, wie angebliche Hexen verschmachtet wurden, will sie nichts riskieren. Die drei Hexen müssen sich möglichst unauffällig verhalten, damit weder ihr Vater, noch eine ihrer Angestellten etwas bemerken könnte. Auch die Mutter trieb Cate in ihren letzten Wochen dazu, äusserst vorsichtig zu sein. Dann findet sie einen Brief einer Mutter - mit einer Warnung vor der Prophezeiung. Und plötzlich läuft alles ein bisschen aus dem Ruder - jedenfalls ist nichts mehr so, wie Cate es gerne unter Kontrolle hätte.

Cate war ein aussergewöhnlicher Hauptcharakter. Mit ihr als Protagonistin hätte man nicht gerechnet. Als älteste Schwester gilt sie zwar am Strengsten, aber auch für dumm. Im Gegensatz zu ihren beiden jüngeren Geschwister hat sie überhaupt noch nie verstanden, was den dieser Zauber an solchen Büchern sein soll. Normalerweise hätte man die jüngste der Schwestern erzählen lassen, die vielleicht eher ruhig und buchvernarrt ist. Finde ich ja ganz speziell, das andere wäre vielleicht ein bisschen zu klischeehaft. Aber mit Cate konnte ich mich im Laufe des Buches anfreunden - auch wenn ich ein bisschen neidisch bin, dass sie, obwohl sie im Gegensatz zu mir nicht mal Bücher magst, ein ganzen Buchtitel gewidmet kriegt. (Kleiner Scherz am Rande).

Die Einführung in das Buch empfand ich nicht als so ganz gelungen - stellenweise zu lang, zu ausführlich, und dann komplexe Erklärung auf einer Seite zusammengepfercht. Hat man aber mal in das Buch und in das Leben der drei Schwestern, dass sich im Laufe der gut 360 Seiten drastisch verändert, einen Einstieg gefunden, kommt man gut mit ihnen klar.


Einzig und allein ein weiterer Nebenpunkt, der mich gestört hat. Die Namen. Es tauchen allerlei Persönlichkeiten auf. Ihr Gärtner Finn, ihr 'Fast-Verlobter' Paul McLeod, deren Eltern, die Mutter und Schwester von Finn, Elena, ihre neue junge Gouvernante, weitere Angestellte... Mit den Hauptfiguren kommt man schnell ins Warme, einige Nebenfiguren, die seltener auftauchen, liessen ein Fragezeichen vor mir her wandern, da ich mich weder an  ihre letzte 'Begegnung', noch überhaupt an die Charaktereigenschaften dieser Person erinnern konnte. Mit der Zeit wurde aber auch das besser und durch Rätselraten waren dann irgendwann alle ihrer echten Identität enthüllt.

Die Grundgeschichte, zu der man nach etwa 80 Seiten einen leichten Hinweis findet, scheint völlig typisch und nichts aussergewöhnliches zu sein. Eine Prophezeiung, drei magische Schwester, die die Macht der Hexen wieder einführen sollen. Man ist nicht immer sicher ob es funktioniert; manchmal hängt so eine Idee einige Leser davon ab, das Buch gerne zu lesen. Hier hat es für mich funktioniert; nach dem einigermassen holprigen Einstieg war ich  dann nämlich von der Geschichte verzaubert. Ich wollte mehr über die Prophezeiung wissen und habe, als die drei Schwestern plötzlich einer grossen Gefahr ausgesetzt war, die jeder befürchtet hat, auch ziemlich mitgelitten und dabei verständnislos nicht an eine gewisse Art der Rettung gedacht, die unseren Hexen helfen könnte. Ich bin gespannt auf die weiteren Teile der Reihe, die ja zum Glück schon erschienen sind.


Der Schreibstil, den Jessica Spotswood zu Haufe in diesem Buch liefert, ist klassisch und an die Zeit der Geschehnisse angepasst. Manchmal findet man aber einen  Satz oder ein Wort, das man sich beim besten Willen nicht erklären kann, und so wurde  ich stutzig, als ich auf den letzten Seiten das Wort 'fair' wiederfand. Meiner Meinung nach nicht ganz passend. Es ist natürlich auch  ein bisschen  ein 'Einarbeiten' in den Schreibstil - mutig, für ein Debut eine solche Sprache auszusuchen und nicht direkt im umgänglichen Slang loszulegen. Irgendwann verliert man aber das Gefühl, völlig unpassend im Schreibstil zu sein. Es gibt ein paar wenige Stellen, die zwar nicht inhaltlich, aber geschrieben, schön beginnen, und dich dann doch holpern lassen. Als kleines Beispiel ein Zitat von Seite 314:

"Es gehört zum Starksein dazu, zu wissen, wann Sie um Hilfe bitten müssen. Wann Sie Ihre Sorgen teilen müssen, anstatt sie für sich zu behalten." Ich atme tief ein. Ich rieche Tinte und Papier und Staub. Ich atme wieder aus.

Abgesehen vom weisen Inhalt der direkten Rede, gefallen mir die darauffolgenden drei Sätze überhaupt nicht. Das 'Ich atme tief ein' ist so ein Standard. Das nächste 'Ich', mit dem der zweite Satz beginnt, fällt vielleicht schon einigen auf, vor Allem, wenn man den Satz mehrmals laut durchliest. Allerdings finde ich das 'Tinte und Papier und Staub', so aneinandergereiht und doch getrennt, ganz süss. Die nächste Wiederholung blinkt dann aber wirklich bei allen rot auf - sowas mag ich wirklich gar nicht. Zum Glück gab es nicht viele solche Stellen.


Das Cover möchte ich auch nochmal erwähnen. So kitschig es auch sein mag, mit den Blumen, dem hübschen Mädchen, dem zartblassen Kleidchen und den goldenen Verzierungen - irgendwas hat es. Modern, aber doch auf die Zeit angepasst, finde ich es schön zum Anblicken. Vor allem die Farbe dieses Rotgoldes, in dem verziert der Titel der Reihe steht - irgendwie passend, und schön im Regal.


Jessica Spotswoods erste Reihe und Debutroman hat etwas - das Gemisch aus historischen und fiktiven Hexen gefällt mir, um mich ein wenig in das Thema Fantasy einzulesen. Das Cover ist natürlich auch  echt schick, und die Reihe nicht nur ein Hingucker im Regal, sondern bestimmt geht es genauso aufregend weiter. Da ich meine Zeit brauchte, bedingt auch durch teilweise langwierige Stellen und dann komplexe Erklärungen auf kleinstem Raum, um mich in dem Buch einzufinden, gebe ich dem Buch erstmal vier Sterne und lassen den weiteren  Teilen ein bisschen Luft nach oben. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht, mit den Schwestern und der Prophezeiung.




Jessica Spotswoods Leidenschaft fürs Schreiben und für Bücher begann schon in frühester Kindheit. Bis heute liebt sie romantische Geschichten und lässt sich von ihnen und ihren Figuren verzaubern. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze Monkey lebt die Autorin in Washington D.C. Töchter des Mondes ist Spotswoods erster Roman.

für dieses Herzensbuch an Kücki! <3
4 Kommentare
  1. Huhu Mara :)

    Ich hab jetzt mal nur überflogen und das Fazit gelesen, weil ich ja bestimmt auch nochmal zu der Buchrreihe greifen werde, vor allem jetzt, da du ja doch noch ganz gut überzeugt werden konntest :D
    Ich hab momentan auch das Gefühl, das Hexen wieder "in" sind, was aber auch daran liegen kann, das ich jetzt einfach Benjaminoftomes etc. schaue und deswegen das Gefühl habe.
    Wie auch immer, dass Hexengenre ist ja sehr breit gefechert, wie du schon sagst.
    Und obwohl ich eigentlich nichts gegen zu viel Fantasy hab, so muss ich sagen bevorzuge auch ich die historische Variante. Für mich gehört zu Hexen einfach altes London, imposante Kleider und Hexenverbrennung.

    Auf jeden Fall freu ich mich, dass dir das Buch noch gefallen hat, vor allem, da dass Cover ja wirklich ein Traum ist *-*

    Liebe Grüße
    Kücki ♥♥♥

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    1. Kücki!!!

      Klar! :) Ja, mich konnte es irgendwann doch noch überzeugen, und zwar ziemlich!
      Ja, hahah, dachte ich auch!
      Genau, und das finde ich auch echt cool von dir, das hier auch auf historisch setzt.

      Jaaaa! Ich freue mich sooooo auf die weiteren Teile!

      Alles Liebe,
      Mara

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  2. Huhu meine allerliebste Mara ♥
    Ich denke ich sollte dieses Buch unbedingt auf meine Wunschliste setzen. Die Cover finde ich auch wirklich schön (:
    Alles Liebe, Jasi ♥

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    1. Ach meine allerliebste Lieblingsjasi,

      oh ja, das solltest du! Es sieht auch in echt sooo schön aus, und mir hat es wahnsinnig gefallen...! ;)

      Allerliebst,
      Mara

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