love x style x life

04 März 2016

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Garance Doré, die Stimme hinter dem gleichnamigen Erfolgsblog, begeistert Millionen vono Lesern weltweit mit ihrem unverwechselbaren Stil. In love x style x life erzählt sie von Mode, Schönheit, Leben und Liebe, von Paris bis New York. Und sie inspiriert dazu, einen mühelosen und persönlichen Look zu entwickeln.
Hier ist alles vereint, was Modefans lieben: tolle Fashion-Fotos und Illustrationen, aussergewöhnlichen  Layout mit Liebe zum Detail und Dorés besonderes Erzähltalent. Die Französin gibt Tipps zu Mode und Beauty, verrät, wie man in allen Lebenslagen stilvoll auftritt, und nimmt uns mit hinter die Kulissen der Modewelt. Sie zeigt, wie man Zara mit Chanel kombiniert, wie man die Liebe findet und wie man sich selbst treu bleibt. 

Mosaik Verlag / 270 Seiten / Gebunden / 29,90 Euro [D]
aus dem Amerikanischen von Isabella Bruckmaier / illustriert von Garance Doré

Ich widme mich gerne manchmal auch Büchern, welche nicht Belletristik sind. Gerade Bücher, welche es schaffen, unter anderem Mode mit Leben und Stil zu verbinden (Stil in allen Lebenslagen natürlich laut Klappentext), interessieren mich grundsätzlich. So war ich auch ganz glücklich, als love x style x life bei mir eintrudelte und begann, nach vielen begeisterten Meinungen motiviert, gleich mit dem Lesen.
Gerade der erste grosse Teil des Buches hat mir gefallen. Garance Doré (hab tatsächlich vorher noch nie ihren Namen gehört) erzählt darin, wie sie aufwuchs und in welcher Beziehung sie mit Mode stand. Mir gefiel hier der persönliche Bezug, welcher nicht nur ansprechend bebildert, sondern auch mit ihrer Sprache geschildert wurde. Tatsächlich empfand ich diesen Aspekt - den Schreibstil - aber im Laufe des Buches immer wieder anders. 
Aber etwas zog sich durch die gesamte Länge - meine Vorlieben. Jede Passage, die irgendwelche persönlichen Erlebnisse vereinte, las ich einfach viel lieber. Ich hatte das Gefühl, wirklich eine Person dahinter kennenzulernen, hatte das Gefühl, mit 'ner Freundin über belanglose und doch uns am Herzen liegende Probleme zu sprechen. Und tatsächlich hatte ich hin und wieder ein dankbares Lächeln im Gesicht, wenn mir ein Trick verraten wurde, von dem ich erwartete, dass er mir noch lange etwas bringt.



Wie das immer so ist, gibt es aber einfach beide Seiten. Neben persönlichen Einwürfen wurde mir stellenweise einfach zu lange herumgeplappert. Ich selbst lege Wert auf Mode und Schönheit, aber in gesunden Mass, so, dass es für mich stimmt. Diesen Aspekt merkt man zwar auch bei Garance Doré, wie sie sich wohlfühlt, aber irgendwie war ich hin und wieder auch ein wenig abgeschreckt. Sie liess die Mode meiner Meinung nach manchmal plump und einfallslos wirken und zeigte dadurch nur zu deutlich, dass das Thema bloss an der Oberfläche kratzt. Unter anderem, weil sie von billigen Brands wie von teuren Marken sprach und selten bis nie auf das Thema qualitative Stoffe, Nachhaltigkeit oder auch Kinderarbeit aufmerksam macht. Für mich ist all dies miteinander verbunden und tragen meinem Wohlfühlgrad beim Tragen der Kleidung deutlich bei, sind damit also nennenswert. Eine solche Auseinandersetzung mit Mode ist für mich  essentiell, wenn man sich in solcher Tiefe mit Mode befasst und beschäftigt.
An ihrem Schreibstil habe ich tatsächlich auch was zu bemängeln - sie hat jahrelange Blogerfahrung und daraus könnte man  schliessen, sie wüsse sich auszudrücken. Manchmal hatte ich das Gefühl, seitenweise steife Zitate zu lesen - ihr Schreibstil empfand ich hin und wieder als alles andere als mühelos.
Ähnlich erging es mir bei den Parts, die von ihren zwei grossen Städten Paris und New York berichten. In New York war ich mal für einen Monat und Paris erlebe ich seit Jahren immer wieder. Sie bediente sich an Stereotypen und liess sich auf Klischees sacken, welche eigentlich interessant wären - wenn man sie vielleicht kritisch beäugt und ihrer Abstammung hinterfragten. Leider war auch dies nicht der Fall. 


Zum Glück gab es neben der anfänglichen Begeisterung auch im umfangreicheren Mittelteil immer wieder stellen, welche mich glücklich machten. So gefiel es mir zum Beispiel ausgesprochen gut, als Garance Doré ihre Beauty-Essentials, alle sehr schlicht und zurückgenommen, vorstellte oder auf ihr selbsternanntes 'Nomadenbüro' zu sprechen kam. Einfach, weil das Themen sind, welche mein Herz wecken und mich interessieren und wo ich mir gerne auch mal reinreden lasse. Mode ist halt immer schwer, in Worte zu fassen, weil man sie dann schnell wieder vereinheitlicht und somit manchen Personen den Spass daran nimmt - wenn man Worten einer Person denn solche Beachtung schenkt. Ich freue mich allerdings jetzt schon auf den Tag, an dem ich jemanden entdecke, mit der/dem ich stundenlang über belanglose Themen und Aussehen reden kann und nicht das Gefühl habe, meine Zeit zu verplempern. Denn eigentlich ist Mode ja wichtig... Bevor ich meinen eigenen Essay beginne, möchte ich das Buch dennoch jenen ans Herz legen, welche ausführlich über das Leben einer mehr oder weniger inspirierenden Persönlichkeit und über unterschiedliche Themen, egal wie Pinterest-Zitat-Inspiriert sie auch sein möchten, lesen wollen. Denn es gibt durchaus Stellen, welche mir wohl auch noch in Zukunft zur Seite stehen und mich tatkräftig bei einigen zukünftigen Gelegenheiten unterstützen werden. Vielleicht nur nicht, wenn Mode gefragt ist.

Garance Doré,
von der New York Times als 'Wächterin des Stils' bezeichnet, ist eine der weltweit bekanntesten Fashion-Bloggerinnen. Neben ihrem Blog arbeitet sie als Fotografin, Illustratorin und Autorin für zahlreiche Modemarken und Zeitschriften, darunter Vogue, The Wall Street Journal, The New York Times, Elle und The Guardian. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem renommierten CFDA Eugenia Sheppard Media Award ausgezeichnet. love x style x life ist ihr erstes Buch. Garancé Dore lebt in New York.

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Mosaik Verlag!
8 Kommentare
  1. Halli hallo,
    ich kann deine kritischen Aspekte aufjedenfall nachvollziehen und finde natürlich auch, dass Mode mit schlechten Schlagzeilen sicherlich nicht nur ein schönes Thema sein kann, ABER ich glaube auch, dass es auf eben nur begrenzten 320 Seiten ziemlich schwer ist, diese Probleme angemessen anzusprechen. Ich glaube diese "Tiefe" im Buch fehlt auch dadurch, weil das Buch vor allem "Mode-Neulingen" die Basics dalegt. : ). Man muss glaub ich dann einfach damit rechnen, dass gewisse Themen nicht genannt werden (vielleicht auch auf Marketingtechnischen Gründen?). Bei dem Blick ins Inhaltsverzeichnis ist mir das auch aufgefallen, aber vielleicht muss man sich dann einfach darauf einlassen. : )


    Liebe Grüße,
    Karin

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    1. Liebe Karin,

      danke für Deinen schönen Kommentar!
      Das ist es bestimmt, gerade, weil sich auch nicht alle dieser (übrigens nur 270!) Seiten um Mode drehen. Aber auch Fragen zur Nachhhaltigkeit etc. gehören für mich zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Mode - sowie eigentlich dem Ganzen leben. Ich habe von vielen mitbekommen, dass sie Politik nicht interessiert. Aber wie sie direkt und indirekt Politik eben auch angeht und dieser Aspekt ausgeblendet wird, schockiert mich manchmal schon. Es betrifft ja doch unser ganzes Bewegen. Mich stellen Lifestyle-Bücher aber natürlich selten ganz zufrieden, weil sie doch ziemlich komplex von einer Lebensart erzählen. Aber wie du sagst, man muss sich darauf einlassen. Wie genannt hat mir gerade der Anfang und ihre kreative Darstellung einiger Themen gefallen. Ich freue mich aber ungemein, dass Du solch ein tolles Leseerlebnis mit dem Buch hattest!

      Liebst,
      Mara

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    2. Da hast du sicherlich recht und die politischen Hintergründe sollte man nicht immer einfach umgehen! Aber ich glaub man muss dann auch als Leser stärker selektieren, ob die Inhalte eines Buches einem dann zusagen. In normalen Kochbüchern zum Beispiel findet man ja auch keine wirklichen Kapitel dazu, wie die politischen Situationen sich auf gewisse Themegebiete auswirken, wie zum Beispiel den Fairtrade Handel etc. Diese Bücher sind darauf ausgelegt, dem Leser ein wenig "Spaß" zu bereiten. : )


      Liebe Grüße,
      Karin

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    3. Stimmt, da muss ich Dir recht geben. Es ist vielleicht wirklich auch eine falsche Erwartungshaltung von mir. Ich glaube, ich habe mich ein bisschen falsch ausgedrückt - ich bedauere es ein wenig, dass Themen wie Nachhaltigkeit etc. nicht angeschnitten oder vermittelt werden, da für mich dies genauso zum Kapitel Mode gehört, wie alle stiltechnischen, inidividuellen Fragen. So müsste ich das vielleicht ausdrücken...

      Herzlichen Dank für Deinen schönen und wichtigen Input!
      Ich wünsche Dir einen schönen Abend,

      Mara

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  2. Interessante Rezension! Ich überlege auch gerade, ob ich mir das Buch kaufen soll.

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    1. Vielen Dank, liebe Cora!
      Meine Meinung kennst Du nun :D Bin gespannt, was Du dazu sagst!

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  3. Ich hab mir das Buch auch vor kurzem gekauft und freue mich schon sehr darauf, es zu lesen und dann auch endlich mitreden zu können. Ich war selbst auf einer Modeschule, Mode war also immer schon ein Thema, das mich sehr interessiert und begeistert hat. Ich finde es aber auch schade, dass manche Bereiche in dem Buch zu kurz kommen. Ich hätte eigentlich schon damit gerechnet, zumindest angeschnitten etwas über Qualität, Nachhaltigkeit etc. in dem Buch zu finden. Alles Aspekte, die für jemanden, der sich ernsthaft mit Mode auseinandersetzt, von Bedeutung sein sollten. Ist wahrscheinlich ganz gut, dass ich deine Rezension gelesen habe, bevor ich mit dem Buch beginne. Dann kann ich schon mal mit anderen Erwartungen daran gehen. Ich bin wirklich schon gespannt, wie es mir gefallen wird.

    Liebe Grüße,
    Jen

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    1. Oh, liebe Jen, wie spannend ist das denn? Eine Modeschule? Das interessiert mich jetzt näher - ich würde mich freuen, mehr davon zu hören! Aber ich bin jetzt erstmal auch gespannt, wie deine Meinung zum Buch ausfallen wird, ich hoffe, es enttäuscht Dich nicht. Ich konnte mich stellenweise ja schon amüsieren, allerdings finde ich es auch wichtig, dass solche Bücher auch gewisse Werte vermitteln, welche einer, wie du schon sagst, ernsthaften Auseinandersetzung meiner Meinung nach selbstverständlich folgen...

      Herzlichst,
      Mara

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