Wenn man jemand zum ersten Mal trifft, schüttelt man die Hände, tauscht Namen und Belanglosigkeiten wie Alter aus, dann kommen vielleicht die Interessen. Wir lernen uns kennen. Natürlich dauert das lange, natürlich beginnt man mit diesen Dingen. Andererseits möchte man dieses Schema einfach mal aufbrechen, denn ich weiss nicht, wer Du bist, wenn ich Dein Alter und Deinen Namen kenne. Rupi Kaur hat mir gezeigt, wie es anders geht. Wie man eine Person umgekehrt kennenlernt, vom Innersten her. Ihre Worte und Gedichte summen schon seit längerer Zeit in meiner Umgebung herum, einige gelangen zu mir und begeistern mich, andere erfuhr ich gerade eben. Ich weiss nicht genau, woher Rupi Kaur kommt oder sonst viel über sie - andererseits kenne ich sie so gut, ich weiss von so vielen ihrer Gedanken und Gefühlen. Ich kenne ihr Verletzen, ihr Lieben. ihr Brechen und ihr Heilen, und damit offenbart sie sich nicht nur mir als Person, sondern offenbart mir auch Welten über einen völlig neuen Umgang mit Sprache. Nicht hochgestochen oder gesucht, sondern geradeheraus, ehrlich und am meisten von allem frei. Ich konnte nicht genug davon kriegen, mehr von dieser Stimme zu hören, diesem Geraunen, dem Flüstern tiefster Gefühle und Faszinationen. Von Augen, Sinnlichkeiten, Familien, Wimpern, Städten, vom Brennen und vom Bitten, von Milch und Honig erzählt Rupi Kaur. Von ihren einundzwanzig Jahren auf dieser Welt.
Noch nie zuvor entstand für mich ein solch zärtlicher Umgang zwischen Leser_in und Autorin.
Andrews McNeel Publishing / ca. 20 Euro [D] / 205 Seiten
das klingt echt toll,
AntwortenLöschendas Buch steht schon länger auf meiner Wunschliste <3
Jetzt hast du mich neugierig gemacht. :)
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