Ich frage mich nach meinen Musenküssen beim Lesen | 3 Bücher

23 Januar 2016

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Ganz nach diesem Titel möchte ich euch heute drei sehr besondere Bücher vorstellen, die mir im Januar tatsächlich ein bisschen das Herz gestohlen haben.




        

Anna Gusellas Buch Ich frage mich... hat mich auf ganz besondere Weise berührt und vor allem auch angeregt. Ich liebe Gestaltung, die viel mit Schriften arbeitet. Ich liebe Bücher, die sinnbildlich ein Sprungbrett bieten für einen Schwall an Gedanken und Ideen, die folgen. Ganz abgesehen davon, dass Gestaltung dies sowieso für mich beinhaltet, ist die Mischung in diesem Buch unleugbar und ziemlich mächtig. Auf mich wirkten diese mehr als hundert Fragen von Anna Gusella alle ganz anders, aber jede verfolgt mich auf ihre eigene Weise heute noch. Die unterschiedlichen Formen der Gestaltung, ihre verschiedenen Zeichnungsstile und der Mix der Materialien machte es für mich. Tagtäglich nehme ich mir dieses Buch vor, blättere mal schneller durch das ganze Buch oder lese eine Frage  und widme mich dann vielleicht eher ihrer Aufmachung. Und jedes Mal geht mir dabei wirklich das Buch auf. Ich frage mich... ist demnach aber auch mehr als ein Buch. Es ist essentiell für jeden Tag und jeden Menschen, da bin ich mir ganz sicher.

Anna Gusellas Buch Ich frage mich... erschien 2015 in der Büchergilde Gutenberg.


Mehr Musenküsse ist bereits dem Namen nach  ein zweiter Teil. Das Zusammenspiel der beiden Autoren Mason Currey und Arno Frank versammelt bereits zum zweiten Mal eine Zusammenfassung der täglichen Routine von 88 Künstlern. Menschen aus dem Hier und Heute, Menschen, die vor Jahren lebten. Menschen, die mir ein Begriff waren und mit denen ich mich bereits ausführlich beschäftigt habe und Menschen, deren Namen mir hier zum ersten Mal begegneten. Das Büchlein in der aussergewöhnlichen Aufmachung voller einseitiger Zitate und Bildern ist ein schönes kleines Extra, wenn man Anfang Jahres nach einer neuen Gestaltung für den alltäglichen Ablauf sucht. Dass der aber beeinflussbar ist, bezweifle ich. Es tut es auch vollkommen, einfach in der Buchhandlung den Abschnitt über die Lieblingsperson durchzulesen, die man im Inhaltsverzeichnis erkannt hat, denn vieles interessierte mich eher weniger. Eine schöne Idee, die in ihrem Ursprung nicht ganz funktioniert - als Buch muss man es nicht haben. Aber eben - eine schöne Idee und Arbeit ist und bleibt es.
In Mehr Musenküsse wird unter anderem der Alttag von Lena Dunham, Friedrich Nietzsche, Cornelia Funke, Joyce Carol Oates, Ingeborg Bachmann, Jack Kerouac, Noam Chomsky, Victor Hugo, J. R. R. Tolkien, Maya Angelou, Sybille Berg und Sylvia Plath aufgegriffen - nur um die meiner Meinung nach Besten zu erwähnen.

Mehr Musenküsse von Mason Currey und Arno Frank erschien 2015 im Kein und Aber Verlag.

        

Auch ein besonderes englisches Buch habe ich in diesem ersten Monat gelesen. Es nennt sich What we see when we read und ich sag euch was - das Buch beinhaltet genau das, was der Titel sagt. Nämlich eine Phänomenologie zu diesem Thema. Was sehen wir, wenn wir lesen, abgesehen von gedruckten Wörtern auf Papier? Es geht wahnsinnig viel im Kopf ab, und gerade bei uns Viellesern ist es besonders spannend, bei wie viel Punkten wir auf Erfahrungen oder Erlebnisse zurückgreifen können. Von welchen Charakteren habt ihr ein ganz genaues Bild, ohne dass sie abgebildet ist/ein Film gedreht wurde/im Hörspiel eine Stimme verwendet wird? Formen dieses Bild Adjektive oder Handlungen der Person? Das Buch ist vollständig illustriert und das teilweise wirklich wunderschön - gewisse Seiten hätte ich liebend gerne ausgerissen und an meine Wand gehängt. Und all diese wissenschaftlichen Beweise wurden so spielerisch und leicht an den Leser gebracht. Die Sprache ist trotz Befürchtung einfach zu verstehen gewesen. Das Thema ist so spannend und interessiert uns wohl alle, weswegen ich euch das Buch wirklich ans Herz legen möchte - klar, es ist mal was anderes und zu Beginn muss man sich darauf einlassen können, aber letztendlich lohnt es sich.

Die Phänomenologie What we see when we read von Graphiker und erfolgreichem Cover-Gestalter Peter Mendelsund erschien 2014 bei Vintage Books.
4 Kommentare
  1. What we see when we read klingt richtig interessant! Ich möchte in diesem Jahr auch unbedingt mehr solche Bücher lesen.

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    1. Ist es auch, wirklich! Bin gespannt was für Bücher Du Dir dafür raussuchst!

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  2. Die Bücher sehen wirklich toll aus! Ich bin ja immer Fan von Büchern, die etwas "anders" sind. :) Werde ich mir sicherlich mal näher anschauen! Vorallem "What we see when we read" interessiert mich wahnsinnig. Da kribbelt es mir schon in den Fingern und ich würd es gern direkt kaufen.


    Liebe Grüße,
    Karin

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    1. Finde ich auch! :) Und Fan davon bin ich ebenfalls. 'What we see when we read' hab ich in 'ner kleinen englischen Buchhandlung in meiner Stadt bestellt und war dann am nächsten Tag, das war der 24.Dezember, so glücklich, es in der Hand halten zu dürfen!

      Alles Liebe,
      Mara

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